Kunst und Kultur in Oberösterreich in den Augen der Bevölkerung:
Linz (lk) - Das Land Oberösterreich untersucht regelmäßig die Meinung der Oberösterreicher
und Oberösterreicherinnen zu wichtigen Themen aus den Bereichen Kunst und Kultur. Diese Kulturstudien geben
nicht nur Aufschluss über die Haltung der Menschen in unserem Land, sie sind auch Gradmesser für die
Weiterentwicklung des Kulturlandes Oberösterreich. Dazu werden für jede Studie inhaltliche Schwerpunktthemen
definiert. 2014 waren dies die Bereiche Gedenkjahre, Denkmalschutz und der Höhenrausch.
Stichprobe und Methodik der Kulturstudie 2014:
Die Studie wurde vom market Institut durchgeführt. Projektleiter war Dr. David Pfarrhofer.
Die Ergebnisse der Kulturstudie 2014 basieren auf 754 persönlichen face-to-face Interviews, die von 11. bis
30. Juni 2014 in ganz Oberösterreich geführt wurden. Die Ergebnisse der Studie (maximale statistische
Schwankungsbreite +/- 3,64 %) sind repräsentativ für die oberösterreichische Bevölkerung ab
15 Jahren.
Aktuelle Stimmungslage in Oberösterreich
Stabilität und Zufriedenheit sind die Schlagworte, die die Einstellung der Oberösterreicherinnen
und Oberösterreicher zu ihrem Bundesland am besten beschreiben. Im Vergleich zu den vergangenen Jahren ist
nur ein leichter Rückgang zu spüren, insgesamt sind auch heuer 80 Prozent der Bevölkerung mit der
aktuellen Situation in Oberösterreich zufrieden (24% sehr zufrieden, 56% zufrieden).
Kulturland Oberösterreich
Die Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher bezeichnen ihr Heimatbundesland gerne als Kulturland
(29% auf jeden Fall, 56% eher schon).
Oberösterreichs besondere kulturelle Stärken werden von den Menschen in der Tradition (43% voll und ganz,
40% eher), dem vielfältigen Angebot (39% voll und ganz, 36% eher), dem Abwechslungsreichtum (29% voll und
ganz, 41% eher), aber auch in der Qualität der gebotenen Kultur-Projekte (28% voll und ganz, 43% eher) gesehen.
(Chart 4 und 5)
Das Linzer Musiktheater
- Die oberösterreichische Bevölkerung wünscht sich das neue Haus
als breit gefächerte Bühne für alle Sparten des Musiktheaters, es soll allen Formen der Bühnenkunst
eine Heimat bieten. Besonders wichtig ist den Befragten auch ein populärer Spielplan, um größtmögliche
Breitenwirkung zu erzielen; weiterhin sind die Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher davon überzeugt,
dass das neue Musiktheater eine Chance für den Standort Oberösterreich darstellt. Der gewählte Standort
wird als attraktiv beschrieben - in diesem Punkt ist die Zustimmung im Jahr 1 nach der Eröffnung sogar angestiegen.
Die Kritik am Musiktheater nimmt immer mehr ab.
- Erfreulich sind die geplanten Besuche für die kommende Spielzeit: Ein Fünftel
(19%) will in der Saison 2014/15 auf jeden Fall zu Gast im neuen Haus sein, ein weiteres Viertel (27%) hat dies
- zumindest vorsichtig - in Planung. Damit wird fast das Niveau des Eröffnungsjahres (mit besonders intensiver
Berichterstattung über das neue Haus) erreicht.
Denkmalpflege in Oberösterreich
Denkmalpflege ist für die oberösterreichische Bevölkerung von Bedeutung - knapp 90 Prozent beurteilen
Denkmalpflege als zumindest wichtig (38% sehr wichtig, 50% wichtig). Vor allem die Generation ab 40 ist von der
Bedeutung der Denkmalpflege überzeugt, jüngere Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher sehen
darin etwas weniger Bedeutung. Die Gründe für diese hohe Zustimmung liegen auf der Hand - man sieht
einerseits den Auftrag, die Kulturdenkmäler für kommende Generationen zu erhalten, und andererseits kommt
Kulturdenkmälern aus touristischer Sicht eine wichtige Rolle zu.
Höhenrausch
Für rund 80 Prozent der Bevölkerung ist der Linzer Höhenrausch ein Begriff, in Linz ist dieses
Projekt durchgängig verankert. Und: Vor allem Frauen haben schon zumindest davon gehört. Knapp die Hälfte
der Kenner war in den vergangenen Jahren einmal zu Gast beim Höhenrausch - überdurchschnittlich gut vertreten
ist die Alterskohorte 30 bis 59 Jahre sowie Personen aus Linz.
Gedenkjahre
- Etwas mehr als drei Viertel der oberösterreichischen Bevölkerung beurteilen
Gedenkjahre als wichtig (32% sehr wichtig, 47% wichtig) und knapp zwei Drittel (61%) interessieren sich auch dafür
(21% sehr interessant, 40% interessant). Bei beiden Fragestellungen wird eine klare Korrelation mit dem Alter deutlich:
Mit zunehmendem Alter steigt die wahrgenommene Bedeutung von und das Interesse an Gedenkjahren.
- Den Hauptnutzen von Gedenkjahren sieht man darin, dass damit wichtige Ereignisse
nicht in Vergessenheit geraten und man zum Nachdenken angeregt wird - vor allem aber auch sollen Gedenkjahre helfen,
damit junge Menschen aus der Geschichte lernen können.
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