Neuer Übergang zwischen den Terminals errichtet und visuelles Leitsystem verbessert –
Umbenennung der Check-in-Bereiche in „Terminal“
Wien (vienna airport) - Mehr Barrierefreiheit am Flughafen Wien ist das Ziel einer engen Kooperation zwischen
neun Behindertenorganisationen und dem Flughafen Wien. In verschiedenen Arbeitsgruppen wurden bis heute zahlreiche
Verbesserungs-maßnahmen erarbeitet und umgesetzt, 82 % der geplanten Maßnahmen sind bereits fertiggestellt.
Auch die zwei größten Projekte sind nun abgeschlossen: Die Errichtung eines direkten und barrierefreien
Übergangs zwischen den Terminalbereichen 2 und 3 sowie die Verbesserung des visuellen Leitsystems in den Terminals.
In diesem Zusammenhang werden auch die „Check-in“-Bereiche wieder in die frühere Bezeichnung „Terminal“ umbenannt.
Neun Behindertenorganisationen, darunter BIZEPS – Zentrum für Selbstbestimmtes Leben, die Blinden- und Sehbehindertenverbände
für Österreich, Wien/NÖ/Burgenland und Kärnten, die Hilfsgemeinschaft der Blinden und Sehschwachen
in Österreich, die Dachorganisation aller Kriegsopfer und Behindertenverbände in Österreich KOBV,
die Österreichische Arbeitsgemeinschaft für Rehabilitation ÖAR, der Österreichische Gehörlosenbund
ÖGLB, das Service Center ÖGS Barrierefrei und der Österreichische Zivil-Invalidenverband ÖZIV
arbeiten mit dem Flughafen Wien seit August 2012 eng zusammen, um gemeinsam Verbesserungen und Innovationen bei
der Barrierefreiheit am Airport zu erreichen.
"Die Kooperation in der Arbeitsgruppe war sehr interessant, stets konstruktiv und kollegial. Ich freue mich,
dass durch die gute Zusammenarbeit signifikante Verbesserungen erzielt werden konnten. Das Wegeleitsystem und die
Monitore stellen die wichtigsten Informationsquellen für eine korrekte Orientierung auf einem Flughafen dar.
Es ist gelungen, hier sehr gute Lösungen für den Flughafen Wien zu finden, die keineswegs nur Menschen
mit Sehbehinderungen sondern allen Passagieren das Reisen bedeutend leichter machen werden.", sagt Dr. Elmar
Fürst von der Hilfsgemeinschaft der Blinden und Sehschwachen in Österreich, bzw. vom Institut für
Transportwirtschaft und Logistik der WU Wien
„Es ist schön zu sehen, dass Barrierefreiheit auch vom Flughafen Wien als Qualitätsmerkmal für alle
Passagiere gesehen wird und wir gemeinsam Verbesserungen konzipieren und umsetzen konnten.“, sagt Markus Ladstätter
von BIZEPS – Zentrum für Selbstbestimmtes Leben.
Der Vorstand der Flughafen Wien AG sieht diese Kooperation sehr positiv: „Wir nehmen die Anregungen der Betroffenen
sehr ernst und diese Zusammenarbeit ist uns sehr wichtig. Gemeinsam sind hier schon viele gute und innovative Projekte
entstanden. Davon profitieren letztlich alle Reisenden, denn mehr Barrierefreiheit trägt auch zu mehr Servicequalität
für alle Passagiere bei“, erläutert Mag. Julian Jäger. Und Dr. Günther Ofner ergänzt:
„Barrierefreiheit muss eine wesentliche Rolle in der Planung von Projekten spielen. Es geht dabei nicht nur um
Normen, sondern um einen konstruktiven Dialog mit den Betroffenen, mit dem Ziel das Bestmögliche zu erreichen.
Diese Kooperation spielt daher auch für künftige Projekte am Airport eine große Rolle“.
Intensive Zusammenarbeit in Arbeitsgruppen, 82 % der Maßnahmen bereits umgesetzt
In mehreren Arbeitsgruppen zu den Themen Toiletten, Ausstattung, Leitsystem, Lifte und Treppen sowie Parken wurden
rund 150 Einzelmaßnahmen definiert. In den 24 Monaten seit Beginn der Zusammenarbeit bis heute wurden in
33 Zusammentreffen und Begehungen vor Ort bereits etwa 82 % der geplanten Maßnahmen umgesetzt. Die Art der
Verbesserungen reicht vom Versetzen von Notruftastern und Anbringen von Haltegriffen bis zur kompletten Neuentwicklung
von Informationsmonitoren: So wurden völlig neue Monitorsysteme entworfen, die eine bessere Lesbarkeit durch
andere Bildschirmanordnungen und umfangreichere Informationen gewährleisten. Bereits 20 dieser Monitore wurden
in allen Terminalbereichen installiert.
Neuer Terminalübergang und verbessertes Leitsystem
Nun sind die zwei größten Projekte abgeschlossen: Mit einem neuen Durchgang zwischen den Terminalbereichen
2 und 3 wurde der Fußweg für Passagiere komfortabler und barrierefreier gestaltet. Auf einer 43 m langen
und 2,6 m breiten Rampe gelangen Menschen mit Behinderungen, aber auch Familien mit Kinderwägen oder Reisende
mit Koffertrolleys bequem in den jeweils anderen Terminalabschnitt. Ebenso wurde gemeinsam mit den Behindertenorganisationen
das visuelle Leitsystem am Flughafen in Bezug auf Lesbarkeit, Kontrastierung und Gestaltung überarbeitet und
verbessert. So wurde die Farbgebung verändert, wurden die Schriften vergrößert, einzelne Piktogramme
neu gestaltet und eine Farbcodierung für die jeweiligen Terminalbereiche eingeführt. In diesem Zusammenhang
werden auch die Gebäudebezeichnungen am Flughafen von „Check-in“ 1,1A, 2 und 3 wieder auf „Terminal“ 1, 1A,
2 und 3 geändert. Die Montage der neuen Beschilderung erfolgt ab sofort, insgesamt werden rund 650 Hinweistafeln
getauscht. Bis Ende 2014 soll die gesamte Umstellung auf das neue Leitsystem abgeschlossen sein.
Gute Zusammenarbeit wird auch für künftige Bauvorhaben fortgesetzt
Weitere umgesetzte Maßnahmen sind unter anderem die Verbreiterung von Behindertenparkplätzen, die Einrichtung
von induktiven Höranlagen bei den Passkontrollen, Adaptionen in den Sanitäranlagen und die Einrichtung
eines Mobilitäts- und Familienservice-Schalters. Noch geplant sind unter anderem die Einrichtung eines Monitors
mit Informationen in Gebärdensprache, Glasflächenkennzeichnungen und Ergänzungen zum taktilen Blindenleitsystem.
Mit diesem intensiven Dialog und den umgesetzten Maßnahmen hat sich eine sehr gute Zusammenarbeit zwischen
den Behindertenorganisationen und dem Flughafen Wien etabliert, die auch bei aktuellen und künftigen Projekten
eine wichtige Rolle spielen wird. So wurden die Arbeitsgruppen auch von Beginn an in die derzeit laufenden Modernisierungsarbeiten
beim Pier West eingebunden. Auf diese gute Zusammenarbeit legt der Flughafen Wien weiterhin großen Wert,
denn gemeinsam werden laufend neue Ideen und Ansätze für mehr Barrierefreiheit über den gesetzlichen
Rahmen hinaus und im Sinne aller Reisenden getroffen.
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