Vorarlberger Exporte erreichen neuen Rekordwert

 

erstellt am
15. 07. 14
10.00 MEZ

LH Wallner: Heimische Exportwirtschaft weiter im Aufschwung - höchste Pro-Kopf- Exportquote im Ländervergleich
Bregenz (vlk) - Vorarlbergs Wirtschaft hat im vergangenen Jahr Güter und Waren im Wert von knapp 8,39 Milliarden Euro exportiert und damit einen weiteren Rekordwert erreicht, berichten Landeshauptmann Markus Wallner und Landesstatthalter Karlheinz Rüdisser. Dies geht aus dem aktuell erschienen Exportbericht der Landesstelle für Statistik und der Wirtschaftskammer Vorarlberg hervor. Der Exportwert pro Einwohner ist in Vorarlberg mit rund 22.400 Euro österreichweit am höchsten (Österreichschnitt 14.800 Euro).

"Die Exporttätigkeit setzt traditionell wichtige Impulse für das Wirtschaftswachstum in Vorarlberg", betont Landesstatthalter Rüdisser. Im Jahr 2013 gab es in Österreich und den Bundesländern eine zwar positive aber etwas schwächere Entwicklung der exportorientierten heimischen Industrie. Mit 8,387 Milliarden Euro (vorläufiges Ergebnis) ist das Exportvolumen im Jahr 2013 gegenüber dem Vorjahr in Vorarlberg um 0,5 Prozent gestiegen. Verluste im EU-Raum von 2,8 Prozent konnten auf anderen Märkten mehr als ausgeglichen werden. Rüdisser: "Gegenüber dem Krisenjahr 2009 betrug der Zuwachs der Vorarlberger Exporte insgesamt nahezu 30 Prozent".

Vorarlberg ist Exportmeister
Eine wichtige Kennzahl ist die hohe Exportquote der Vorarlberger Wirtschaft. 59 Prozent aller in Vorarlberg erwirtschafteten Waren und Güter in Gesamthöhe von 14,3 Milliarden Euro wurden im vergangenen Jahr exportiert. "Erfreulich ist auch, dass der Exportwert pro Einwohner in Vorarlberg mit rund 22.400 Euro österreichweit am höchsten ist", informiert Landeshauptmann Wallner: "Unseren Unternehmen gelingt es, sich auf den internationalen Märkten gegen ausländische Konkurrenz zu behaupten". Dies sei auch auf die guten Rahmenbedingungen in Vorarlberg zurückzuführen, betont Wallner.

"Go international"
"Dank der Innovationskraft und unternehmerischen Mutes ist es unseren Vorarlberger Betrieben wieder gelungen, Einbußen auf europäischen Kernmärkten durch ein verstärktes Engagement in neuen und zukunftsträchtigen Wachstumsmärkten wettzumachen", sagt Wirtschaftskammer-Direktor Helmut Steurer: "Wir unterstützen sie dabei insbesondere auch durch die Exportoffensive 'go international', die die Wirtschaftskammer Österreich gemeinsam mit dem Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft finanziert. Zwischen April 2013 und März 2015 stellen wir österreichweit wieder 31 Millionen Euro speziell für den Markteinstieg in komplizierte Fernmärkte und für die Bearbeitung dieser Märkte zur Verfügung, damit die Unternehmen dort mit ihren Produkten und Dienstleistungen erfolgreich sein können."

In Österreich betrug der Exportwert pro Einwohner im Jahr 2013 rund 14.800 Euro. Auf Rang zwei nach Vorarlberg folgt Oberösterreich mit 22.000 Euro. Die niedrigsten Exportwerte pro Kopf weisen das Burgenland mit lediglich einem Drittel des Vorarlbergwertes, aber auch Kärnten mit nur halb so vielen Exporten pro Einwohner aus. Beim Importwert pro Einwohner liegt Vorarlberg mit 16.500 Euro leicht über dem Österreichschnitt mit 15.300 Euro pro Einwohner. 2013 wurden Waren in Gesamthöhe von 6,173 Milliarden Euro nach Vorarlberg importiert.

Entwicklung des Außenhandels nach Warengruppen
Die Eisen- und Metallwaren war in den vergangenen Jahren die exportstärkste Branche Vorarlbergs; auf sie entfielen etwa ein Viertel aller Exporte. Es konnten Waren im Wert von knapp 2,12 Milliarden Euro exportiert werden, um 2,8 Prozent mehr als im Vorjahr. Hauptprodukte sind Beschläge, Rohre, Profile aus Eisen, Stahl oder Aluminium, Behälter, Bleche und dergleichen. Waren im Wert von knapp 1,23 Milliarden Euro, rund 60 Prozent des Exportvolumens, werden im EU-Raum, 315 Millionen Euro in die Schweiz und nach Liechtenstein und 234 Millionen Euro in Asien abgesetzt.

Die Kessel- und Maschinenindustrie war im vergangenen Jahr die zweitexportstärkste Branche Vorarlbergs; auf sie entfielen mit 1,87 Milliarden Euro etwa ein Fünftel aller Exporte. Diese Gruppe beinhaltet überwiegend Güter wie Kräne, Aufzüge, Seilbahnen, Bagger und Formteile. Nahezu 3/4 des Exportwerts wurde auf den EU-28 und EFTA Märkten und in anderen europäischen Staaten abgesetzt.

Die drittstärkste Branche ist die Nahrungs- und Genussmittelindustrie. Sie übertraf mit 830 Millionen Euro das Vorjahresergebnis um 8,2 Prozent (+63 Millionen Euro). Bei Getränken mit einem Warenwert von 204 Millionen Euro war ein Rückgang (3 Prozent) zu verzeichnen. Bei Zubereitungen von Getreide, Mehl, Stärke und Backwaren mit 136 Millionen Euro und bei Milchprodukten und Käse mit 130 Millionen Euro konnte das Vorjahresergebnis um 6 Prozent bzw. 8 Prozent übertroffen werden. Bei Zubereitungen aus Gemüse und Früchten stieg der Exportwert um 2 Prozent auf 124 Millionen Euro. Drei Viertel der Exporte der Nahrungs- und Genussmittelindustrie gingen in den EU-Raum (632 Millionen Euro), wovon allein Deutschland mit 405 Millionen Euro einen Anteil von 64 Prozent hält.

Die Ausfuhr elektrischer Maschinen und Apparate stieg von 624 Millionen Euro auf 630 Millionen Euro um 1,0 Prozent. Die Exporte der Kunststoffindustrie stiegen um 7,4 Prozent und lagen im Jahr 2013 bei 611 Millionen Euro. Das Exportvolumen von Möbeln und Beleuchtungskörpern betrug 471 Millionen Euro und bedeutet einen Anstieg von 5,5 Prozent.

Knapp 60 Prozent der Waren gehen in die EU
Insgesamt wurden in die EU-28-Staaten im Jahr 2013 Waren im Wert von 4,86 Milliarden Euro exportiert. Dies entspricht einem Anteil von 58 Prozent. 18 Prozent der Exporte (1,49 Milliarden Euro) gehen in die EFTA-Staaten und 9 Prozent nach Asien (724 Millionen Euro). Der Importanteil aus den EU-Staaten beträgt 68 Prozent (4,1 Milliarden Euro) und ist damit – prozentuell gesehen - höher als der Exportanteil. Der Überschuss der Exporte gegenüber den Importen in die EU-Staaten beträgt rund 674 Millionen Euro. Waren im Wert von knapp 1,03 Milliarden Euro (17 Prozent) werden aus den EFTA-Staaten importiert; 712 Millionen Euro aus Asien, was einem Importanteil von 12 Prozent entspricht.

Während das Exportvolumen in die EU-28-Staaten um 2,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen ist, konnten in anderen Märkten Erfolge verbucht werden. Dadurch konnte im Gesamtergebnis noch ein Plus von 0,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr erzielt werden. So konnten Exportsteigerungen in die EFTA-Staaten um 39 Millionen Euro bzw. 2,7 Prozent, in den GUS Staaten 30 Millionen Euro (11 Prozent), in Nordamerika 31 Millionen Euro (8 Prozent) und in andere europäische Staaten um 22 Millionen Euro (20 Prozent) erreicht werden. Das Importvolumen ist um 1,4 Prozent gestiegen. Während die Importe aus den EFTA-Staaten um 134 Millionen Euro (15 Prozent) gestiegen waren, sanken die Importe aus dem EU-Raum um 30 Millionen Euro (1,2 Prozent).

Hauptpartner Deutschland
Werden die Warenumsätze nach dem Handelsvolumen betrachtet, so ist Deutschland mit einem Anteil von 29 Prozent am Exportvolumen (2,4 Milliarden Euro) und 42 Prozent am Importvolumen (2,59 Milliarden Euro) mit Abstand der wichtigste Handelspartner. Zweitstärkster Handelspartner ist die Schweiz mit 1,16 Milliarden Euro Exportvolumen und 838 Millionen Euro Importvolumen. Die Bilanz ist mit über 324 Millionen Euro stark positiv. Auf Platz drei liegt Italien allerdings mit einem deutlich geringeren Handelsvolumen (Export 494 Millionen Euro bzw. Import 373 Millionen Euro). Auf Platz vier folgt bereits China mit 150 Millionen Euro an Exporten und 491 Millionen Euro an Importen. Das Handelsbilanzvolumen mit China ist mit insgesamt 341 Millionen Euro stark negativ.

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