Forschungsteam digitalisierte im Auftrag des Landes Tirol Daten zu nahezu 24.000 Personen
Innsbruck (tlm) - Anlässlich des 100-jährigen Gedenkens an den Ersten Weltkrieg stellt das Land
Tirol das „Tiroler Ehrenbuch“ der Gefallenen von 1914 bis 1918 online zur Verfügung. Ab sofort sind auf der
Website der Tiroler Landesmuseen Recherchen in einer Datenbank möglich. „Mit der Digitalisierung der Tiroler
Ehrenbücher kann das Land Tirol diese einzigartige historische Quelle zu einem einschneidenden, prägenden
Zeitabschnitt im 20. Jahrhundert einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich machen. Jede Tirolerin, jeder
Tiroler mit Internetzugang kann jetzt schnell und unkompliziert Informationen über Vermisste und Gefallene
im Ersten Weltkrieg herausfinden. Die Tiroler Ehrenbücher ermöglichen eine dauerhafte Erinnerung an die
Kriegsteilnehmer. Das beauftragte Historikerteam hat hier profunde, akribische Arbeit geleistet“, hält Landesrätin
Dr.in Beate Palfrader fest.
120 Bände zum Ersten Weltkrieg
In den Tiroler Ehrenbüchern sind die Namen vermisster, gefallener und verstorbener Kriegsteilnehmer aus Alt-Tirol
von 1796 bis 1945 festgehalten. Sie umfassen insgesamt 158 Bände. 120 Bände alleine beziehen sich auf
die Zeit des Ersten Weltkriegs. Neben biografischen Daten wie Geburts- und Sterbedatum beinhalten die Tiroler Ehrenbücher
viele Sterbe- und Andenkenbilder, in einigen Fällen sogar Feldpostbriefe oder kurze Lebensskizzen. Ein Teil
der Ehrenbücher befindet sich in der Landesgedächtniskapelle im TIROL PANORAMA mit Kaiserjägermuseum.
Die anderen Originale werden im Tiroler Landesarchiv aufbewahrt.
Historikerteam
Im Auftrag des Landes Tirol hat ein Historikerteam mit VertreterInnen der Universität Innsbruck, des Tiroler
Landesarchivs und der Tiroler Landesmuseen die 120 Bände zum Ersten Weltkrieg wissenschaftlich bearbeitet,
digitalisiert und dazu eine einfach zu handhabende Online-Datenbank erstellt. Unter der Leitung von MMag. Bernhard
Mertelseder (Universität Innsbruck) wurden Daten von nahezu 24.000 Personen erfasst sowie 50 großformatige
Bände mit der Sammlung von Sterbebildern eingescannt.
Die Daten und Scans wurden von den Tiroler Landesmuseen (Historische Sammlungen) übernommen und für ein
Datenbanksystem auf der hauseigenen Website aufbereitet. „Mit der Erstellung dieser Datenbank wird die Forschungstätigkeit
der Tiroler Landesmuseen transparent. Mir liegt es sehr am Herzen, das in unseren Museen vorhandene Wissen über
unser Land allen Tirolerinnen und Tirolern auf einfache Weise zugänglich zu machen“, betont PD Dr. Wolfgang
Meighörner, Direktor der Tiroler Landesmuseen. Neben einer grundlegenden alphabetischen Ordnung nach Personennamen
kann in der Datenbank via Volltextsuche nach Vulgonamen, Beruf, Geburtsdatum und -ort, Gemeindezugehörigkeit,
Sterbedatum und -ort, militärischer Einheit etc. recherchiert werden.
Exemplarisch wurden bei ca. 200 Personen die in den Ehrenbüchern enthaltenen Zusatzinformationen im Original
sowie in transkribierter Form ergänzt. Die Datenbank ist nicht nur eine Plattform zum Recherchieren. Es können
auch zusätzliche Dokumente, welche die in den Ehrenbüchern verzeichneten Gefallenen des Ersten Weltkriegs
betreffen, ergänzt werden. Mitteilungen aus der Bevölkerung sind erwünscht. Kontakt: Mag. Martin
Lugger, Dr.in Claudia Sporer-Heis, Historische Sammlungen der Tiroler Landesmuseen, Email: ehrenbuecher@tiroler-landesmuseen.at
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