Brüssel (ec) - Die erste EU-weite Meinungsumfrage seit den Wahlen zum Europäischen Parlament im Mai
zeigt positive Entwicklungen: Laut dem heute (Freitag) veröffentlichten Standard-Eurobarometer sehen die Bürgerinnen
und Bürger die Zukunft der EU wieder optimistischer. Dank der Debatten bei den Europawahlen haben auch immer
mehr Menschen den Eindruck, dass ihre Stimme in der EU zählt.
1. Immer mehr Menschen haben den Eindruck, dass ihre Stimme zählt
Nach den Wahlen zum Europäischen Parlament ist die Zahl der Bürgerinnen und Bürger, die der
Ansicht sind, dass ihre Stimme in der EU zählt, von 29 Prozent im November 2013 auf 42 Prozent gestiegen.
Dies ist der höchste Stand seit diese Frage vor zehn Jahren in die Standard-Eurobarometer-Umfrage aufgenommen
wurde. Zudem fühlen sich nun 65 Prozent der Europäer als EU-Bürger, verglichen mit 59 Prozent in
der letzten Eurobarometer-Umfrage vom Herbst.
Vizepräsident Maroš Šefcovic, zuständig für interinstitutionelle Beziehungen und Verwaltung, erklärte
hierzu: „Wir haben schwierige Zeiten hinter uns, aber nun scheint sich das Blatt für Europa zu wenden. Unsere
gemeinsamen Anstrengungen, Europa auf den Pfad der wirtschaftlichen Erholung zu führen, zeigen nun Wirkung.
Nicht nur bei den Konjunkturindikatoren ist ein Aufwärtstrend zu beobachten, auch die Einschätzung der
Bürgerinnen und Bürger zur Wirtschaftslage ist positiver. Es sind sicherlich auch die zahlreichen Debatten
rund um die Europawahl – nicht zuletzt die Bürgerdialoge und das Spitzenkandidatenprinzip, die Europa den
Bürgerinnen und Bürgern nähergebracht haben.“
2. Wirtschaftslage und Zukunft der EU werden zunehmend positiv beurteilt
Zum ersten Mal seit dem Beginn der Finanzkrise vor sieben Jahren glauben wieder mehr Europäer, dass sich
die wirtschaftliche Lage in den nächsten 12 Monaten verbessern wird, und fast drei Viertel rechnen nicht mit
einer negativen Entwicklung. Und zum ersten Mal seit Jahren ist der Anteil der Europäer, die der Auffassung
sind, dass die Auswirkungen der Krise auf den Arbeitsmarkt ihren Höhepunkt erreicht haben, größer
als der Anteil derjenigen, die befürchten, das Schlimmste stehe noch aus.
Der Euro findet immer breitere Unterstützung. Während Litauen sich für die Einführung der einheitlichen
europäischen Währung bereitmacht, ist die Zahl der Litauer, die dem Euro positiv gegenüberstehen,
(seit dem letzten Herbst) um 10 Prozentpunkte gestiegen. Diese Entwicklung ist auch in anderen Ländern der
EU zu beobachten: +10 Prozentpunkte in Lettland und Zypern, +5 Prozentpunkte in Portugal und Griechenland.
Und schließlich sehen die EU-Bürgerinnen und -Bürger die Zukunft der EU optimistischer. Seit November
letzten Jahres hat die Zahl derer, die die Zukunft der EU positiv beurteilen, um fünf Prozentpunkte zugenommen,
während die Zahl der Pessimisten um fünf Prozentpunkte gesunken ist (siehe Punkt 6 der Anlage). Mehr
als die Hälfte der Menschen sind nun optimistisch eingestellt, und nur zwei von fünf teilen diese Einschätzung
nicht in vollem Umfang.
50 % der Österreicher sind der Meinung, dass ihre Stimme in der EU zählt. Zudem fühlen sich nun
65 % der Europäer und 77 % der Österreicher als EU-Bürger. 67 % der Österreicher und 55 % der
Europäer unterstützen den Euro.
Die Standard-Eurobarometer-Umfrage vom Frühjahr 2014 wurde vom 31. Mai bis zum 14. Juni 2014 in persönlichen
Gesprächen durchgeführt. Insgesamt wurden 32 689 Personen in allen EU-Mitgliedstaaten sowie den Kandidatenländern
befragt.
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