LH Platter: „Die Opfer des Krieges dürfen nicht in Vergessenheit geraten“
Innsbruck (lk) - Am 28. Juli 1914 erklärte Österreich-Ungarn dem Königreich Serbien den Krieg,
nachdem einen Monat zuvor, am 28. Juni, der österreichischer Thronfolger Franz Ferdinand und seine Frau Sophie
von Gavrilo Princip im Auftrag einer serbischen Untergrundorganisation ermordet wurden. „Es folgte ein Krieg, in
dem unzählige Menschenleben ausgelöscht, Familien ihrer Väter und Söhne beraubt und ganze Landstriche,
Dörfer und Städte zerstört wurden“, erinnert Landeshauptmann Günther Platter an die Grauen
des Krieges. Die von Politik und Medien geschürte Euphorie zu Beginn des Krieges nahm ein jähes Ende
und brachte große Not, Elend und unendliches, unfassbares Leid über das Land.
Gedenkveranstaltungen
Am 27. Juli – vor hundert Jahren der letzte Tag des Friedens – werden Gedenkakte an den Kriegsdenkmälern abgehalten
und an den Soldatenfriedhöfen in ganz Tirol Kerzen entzündet. „Ein großes Lob und ein herzliches
Dankeschön an dieser Stelle den Traditionsverbänden für diese Initiative“, betont der Landeshauptmann.
In Erinnerung daran, dass Anfang September 1914 in Galizien die ersten verheerenden Schlachten tobten, in denen
tausende Tiroler ihr Leben ließen, findet am 12. September am Landhausplatz unter Einbindung der Traditionsverbände
eine Gedenkveranstaltung statt. Im Anschluss wird im Innsbrucker Dom zu St. Jakob eine Messe für die Opfer
des Krieges zelebriert.
In Galizien, das heute teilweise zu Polen gehört, fielen in den ersten Kriegsmonaten mehr Tiroler als in all
den folgenden Jahren des Ersten Weltkriegs. Deshalb wird für Schulklassen, Traditionsverbände und Nachfahren
von Kriegsteilnehmern vom 16. bis 21. Oktober eine Zugreise nach Krakau/Polen durchgeführt, um von dort aus
verschiedene Gedenkstätten und Kriegsschauplätze zu besuchen.
Information und Aufklärung
„Information und Aufklärung sind wichtiger denn je, denn ein Blick auf das Weltgeschehen macht deutlich, dass
Frieden keine Selbstverständlichkeit ist“, ist LH Platter überzeugt. Darum ist es wichtig, das Geschehene
aufzuarbeiten und nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Auch die dazu kürzlich erschienene Sonderausgabe
der Tiroler Landeszeitung mit dem Titel „100 Jahre Erster Weltkrieg“ fand großes Interesse und wird unter
anderem in Schulen als begleitendes Unterrichtsmaterial verwendet. Online ist die Ausgabe unter www.landeszeitung.at
zu finden.
Zudem ist ein Forschungsprojekt zum Ersten Weltkrieg in Ausarbeitung. Das Institut für Geschichtswissenschaften
und Europäische Ethnologie der Universität Innsbruck ist mit der Digitalisierung und wissenschaftlichen
Aufarbeitung der Ehrenbücher des Landes Tirol betraut. Dokumentiert werden unter anderem alle Tiroler Gefallenen
der Jahre 1914 bis 1918 mit umfangreichen biographischen Informationen. Die Ehrenbücher finden Sie unter http://ehrenbuecher.tiroler-landesmuseen.at
Wissenswertes zum Thema „100 Jahre Erster Weltkrieg“ finden Sie auch unter:
http://www.14-18.europaregion.info
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