Stehende Ovationen für "Ausnahmeexemplar" David Pountney
Bregenz (bregenzerfestspiele) - Bundespräsident Heinz Fischer hat am Vormittag des 23.07. die 69. Bregenzer
Festspiele eröffnet. Im Rahmen eines Festaktes im Festspielhaus überreichte das österreichische
Staatsoberhaupt dem scheidenden Intendanten David Pountney, der nach Ende dieser Saison nach elf Jahren die Leitung
an die Grazer Opernchefin Elisabeth Sobotka weitergibt, das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft
und Kunst 1. Klasse. Die rund 2.000 Gäste im Großen Saal erhoben sich von ihren Sitzen und spendeten
dem sichtlich gerührten Engländer langanhaltenden Applaus.
Pountney habe "den Bregenzer Festspielen einen besonderen, unverwechselbaren Stempel aufgedrückt",
so der Bundespräsident, der die abwechslungsreiche und engagierte Programmauswahl lobte: "Seit zehn Jahren
sind meine Frau und ich regelmäßig hier. Und kein Jahr ist noch vergangen, in dem wir nicht auch über
das Programm und einzelne Aufführungen der Festspiele diskutiert hätten." Der Festspielchef habe
Team und Publikum mit Engagement, Leidenschaft und ansteckender Begeisterung motiviert und verzaubert. "Übrigens
habe ich in all den Jahren über ihn kein schlechtes Wort gehört. Entweder ich war blind und taub oder
er ist ein Ausnahmeexemplar."
Festspielpräsident Hans-Peter Metzler dankte dem abtretenden Intendanten, lobte dessen "Gespür und
Vision" und verwies auf die 24 Ur- und 21 Erstaufführungen, die es unter seiner Festspielleitung gegeben
habe. Der Festspielpräsident wies aber im Hinblick auf seine Forderung nach einer Subventionsanpassung auch
auf die immer prekären Rahmenbedingungen hin, durch die nicht nur regionale Kulturversorgung, sondern auch
innovative Arbeit gefährdet sei.
Kulturminister Josef Ostermayer verwies auf die Aktualität der programmierten Stücke, die sich im Rahmen
der Programmreihe Kunst aus der Zeit auf heutige Arbeitswelt (Das Leben am Rande der Milchstraße), den Arabischen
Frühling (Trans-Maghreb) oder bei der Oper im Festspielhaus Geschichten aus dem Wiener Wald auf Zeiten der
politischen und wirtschaftlichen Krisen bezögen.
Das von David Pountney gestaltete künstlerische Programm der Eröffnung bot einen Vorgeschmack auf die
heuer unter dem Motto Wien zartbitter stehenden Festspiele, die bis 25. August weit über 200.000 Besucher
erwarten. Mit dem Johann Strauß-Walzer Geschichten aus dem Wienerwald und dem Lied von der Wachau aus der
Oper Geschichten aus dem Wiener Wald war auch die abendliche Eröffnungs-Premiere musikalisch vertreten.
|