Durch Angriff auf Haus in der Nähe des Hl.Familie-Pfarrzentrums war in der Nacht von 28.
auf 29. Juli auch das katholische Schulzentrum betroffen
Gaza/Wien (kap) - Die Wiener Komturei des Grabesritterordens unterstützt den katholischen Stützpunkt
im Gazastreifen - aktuell eine Zufluchtsstätte für 1.400 Menschen - beim Ankauf von Nahrungsmitteln,
Trinkwasser, Medikamenten sowie Diesel für Stromgeneratoren. Rund 10.000 Euro haben die Ritter der Wiener
Komturei des Grabesritterordens gemeinsam mit der "Gaza-Stiftung" des Ordens als Soforthilfe für
die katholische Pfarrgemeinde in Gaza aufgebracht und an Pfarrer P. Jorge Hernandez überwiesen.
Der aus Argentinien stammende Ordensgeistliche leitet die katholische Pfarrgemeinde zur Heiligen Familie, die in
den letzten Tagen schwer in Mitleidenschaft gezogen wurde. Zudem haben auf dem Gelände des Schulzentrums der
Pfarrgemeinde viele Familien Zuflucht gesucht, deren Wohnungen durch die Kämpfe zerstört wurden.
Der Leitende Komtur der Wiener Komturei des Grabesritterordens, Wilhelm Kraetschmer, sagte am Samstag im Gespräch
mit dem "Pro Oriente"-Informationsdienst, die Ritter seien sich bewusst, dass die erste Überweisung
ein Tropfen auf den heißen Stein sei. Aber es bestehe die Hoffnung, dass dadurch eine "Kettenreaktion
der Hilfe" ausgelöst wird.
Das Geld wird in Gaza für den Ankauf von Nahrungsmitteln, Trinkwasser, Medikamenten, Diesel für Stromgeneratoren
verwendet, aber auch für notwendige Reparaturen beschädigter Häuser verwendet. Dabei geht es vor
allem auch um Ersatz für die in Scherben gegangenen Fensterscheiben und das Ausbessern von Einschusslöchern.
Außerdem möchte P. Hernandez Programme für die Kinder und Jugendlichen durchführen, damit
"ein wenig Freude in ihr schwieriges Dasein kommt". Durch einen Angriff auf ein Haus in der Nähe
des Hl.Familie-Pfarrzentrums war in der Nacht von 28. auf 29. Juli auch das katholische Schulzentrum betroffen.
Wie P. Hernandez im Gespräch mit der vatikanischen Nachrichtenagentur "Fides" berichtete, hatte
die israelische Armee am späten Nachmittag des 28. Juli per SMS die Einwohner des Al-Zeitun-Viertels - wo
sich auch die katholische Pfarrgemeinde und die orthodoxe Kathedrale befinden - aufgefordert, die Wohnungen zu
verlassen, weil man das Stadtviertel bombardieren werde. Viele Menschen seien dem Aufruf gefolgt, doch die Bewohner
der Pfarre, P. Hernandez, drei Mutter-Teresa-Schwestern, 29 behinderte Kinder und neun ältere Frauen, die
von den Schwestern betreut werden, konnten nicht weg.
Wörtlich sagte P. Hernandez: "Es war eine schlimme Nacht, aber wir sind hier. Dieser Krieg ist absurd."
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