Friedensnobelpreisträgerin am
 UNO-Weltfriedenstag in Leoben

 

erstellt am
04. 08. 14
10.00 MEZ

Leoben (stadt) - Leymah Gbowee aus Liberia wird am 21. September 2014 um 18 Uhr in der Pfarrkirche St. Josef in Leoben-Donawitz zu Gast sein. In den Wochen davor werden sich Künstler und europäische Jugendliche in der Region Leoben mit dem Thema „Versöhnung auseinandersetzen“.

Leymah Gbowee ist Frauen- und Friedensaktivistin, Politikerin, Bürgerrechtlerin und Kopf und Herz der afrikanischen Frauenbewegung. Sie wird zum Abschluss und als Höhepunkt der Projekttage „Die Kunst der Versöhnung“, die ab Mitte August in der Obersteiermark durchgeführt werden, in der Pfarrkirche St. Josef in Leoben-Donawitz zu Gast sein.

„Gerade jetzt, wo es auf der Welt so viele Krisenherde und kriegerische Auseinandersetzungen gibt, wollen wir zeigen, dass man Konflikte auch beenden und Frieden herbeiführen kann, wie es Leymah Gbowee gelungen ist“, sagt Hannes Missethon, Initiator der Initiative „Art of Reconciliation“ – also „Kunst der Versöhnung“, die im Jahre 2011 entstanden ist. „Unser Wunsch war es“ so Missethon, „diese Initiative in der Region zu verstärken“.

Aus diesem Grund werden in der Region Leoben die „art of reconciliation-days“ durchgeführt.

Vom 24.8. bis 21.9.2014 werden vier Künstler aus Liberia und Guatemala – die in ihrer Heimat viele Gräueltaten erlebt haben, in den Barbara-Sälen in Vordernberg Bilder zum Thema „See the big picture“, also „Sehe das große Bild“ anfertigen, wobei die Bevölkerung eingeladen ist, den Künstler bei der Entstehung der Werke „über die Schulter zu schauen“ und mit den Künstlern ins Gespräch zu kommen. „Ganz wichtig ist es, Künstler in das Thema einzubauen, denn schließlich heißt es ja `Kunst der Versöhnung´, sagt Desmond Doyle, Mitinitiator von „art of reconciliation“, der die Künstler betreuen wird. „Wir sind nur ein Teil der Lösung und es ist besser, Teil der Lösung und nicht Teil des Problems zu sein“, so Doyle.

Am europäischen Jugendcamp von 14. bis 21.September im Trofaiacher Stockschloss, werden 60 Jugendliche im Alter von 14 bis 24 Jahren aus Bosnien, Slowenien, Mazedonien und Österreich am Projekt „Jugend für den Frieden“ teilnehmen, um herauszufinden, „was ich als einzelner für den Frieden beitragen kann“, sagt Katja Lenic-Salamun, die die Jugendlichen betreuen wird.

Den Abschluss und den Höhepunkt der „art of reconciliation-days“ – die von den Gemeinden Trofaiach, Leoben und Vordernberg, vom Land Steiermark, von Sponsoren und der Europäischen Union unterstützt werden, bildet dann der Besuch der Friedensnobelpreisträgerin um 18 Uhr in der Pfarrkirche in Leoben-Donawitz. „Leymah Gbowee hat ihr Engagement für den Frieden als Christin begonnen. Frieden wird es nicht ohne Versöhnung geben. Versöhnung gibt es nur mit Vergebung. Versöhnung und Vergebung ist ein schwerer Weg. Ich wünsche mir, dass viele am 21. September von diesem Geist angesteckt werden“, sagt Dechant Maximilan Tödtling, Pfarrer von Leoben-Donawitz.

Karten für die Veranstaltung mit Leymah Gbowee am 21.09.2014 um 18 Uhr in der Pfarrkirche Leoben-Donawitz gibt es bei www.art-of-reconciliation.com, bei Ö-Ticket, im Zentralkartenbüro in 8700 Leoben, Hauptplatz 12 und bei der Kleinen Zeitung.

Am 22. September 2014 wird Leymah Gbowee in Rabenstein in Niederösterreich zu Gast sein.

1989 brach in Liberia, der Heimat Leymah Gbowee´s, wegen ethnischer Konflikte zwischen den Volksgruppen und dem Kampf der Kriegsherren um die politische Macht der Bürgerkrieg aus. Als Liberia in Flammen aufging, war Leymah Gbowee noch ein junges Mädchen. Während des Bürgerkrieges wurde sie Sozialarbeiterin, danach Traumatherapeutin. 2002 organisierte sie Gründung der Bewegung „Women of Liberia Mass Action for Peace“. Sie hat es geschafft, nach vielen Jahren Bürgerkrieg mit gewaltfreien Mitteln ein Friedensabkommen zwischen den verfeindeten Volksgruppen herbeizuführen. Sie machte den Frauen Liberias Mut und Hoffnung und so versammelten sie sich auf den Marktplätzen zum Gebet, sowohl Christinnen als auch Musliminnen. Sie blieben auch gegen militante Interventionen stark. Für ihren Friedenseinsatz in Liberia wurde sie 2011 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. In der Erklärung des Nobelpreiskomitees hieß es u.a., dass sie „Frauen über ethnische und religiöse Grenzen hinweg zusammengeführt hat, um einen langen Krieg in Liberia zu beenden und die Teilnahme von Frauen an Wahlen sicherzustellen“, und weiter „Wir können keine Demokratie und keinen dauerhaften Frieden erlangen, solange Frauen nicht die gleichen Möglichkeiten wie Männer bekommen, die Entwicklungen in allen Gesellschaftsbereichen zu beinflussen.“

 

 

 

Allgemeine Informationen:
http://www.leoben.at

 

 

 

 

 

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