Oberwart (stadt) - Nachdem über das Asyl-Erstaufnahmezentrum in Traiskirchen ein Aufnahmestopp verfügt
wurde, rückte auch die Sporck-Kaserne in den Fokus von Spekulationen. Das Thema Flüchtlingsquartier ist
seit Kurzem endgültig vom Tisch – die Stadtgemeinde Oberwart, das Land Burgenland und die Oberwarter Siedlungsgenossenschaft
(OSG) haben gemeinsam ein Anbot gelegt und das Areal von der SIVBEG erworben.
„In den vergangenen Tagen gab es zahlreiche Diskussionen, es wurde viel spekuliert. Ich kann jedoch mitteilen,
dass die Kaserne mit Sicherheit nicht zur Flüchtlingsunterkunft wird“, erklärt Bürgermeister Georg
Rosner. „Natürlich machen mich die menschlichen Schicksale, die hinter jedem einzelnen Flüchtling stehen,
sehr betroffen. Aber ich bin auch der Meinung, dass alle Bundesländer ihre Quoten erfüllen sollten und
diese Aufgabe nicht auf einige wenige abgewälzt werden darf.“
Nach ersten Informationen hätten bis zu 200 Flüchtlinge in der ehemaligen Kaserne in Oberwart untergebracht
werden sollen. „Ich bin nicht glücklich mit derart großen Einheiten“, erläutert der Bürgermeister.
„In diesen Flüchtlingsunterkünften entstehen Parallelstrukturen, die für beide Seiten nicht gut
sind. Kleine Einheiten sind idealer für die Integration und das gegenseitige Kennenlernen.“
Zudem wäre es von Gemeindeseite nahezu fahrlässig gewesen, kein Interesse an diesem Grundstück im
Herzen von Oberwart zu zeigen, führt Rosner weiter aus. Es sei wichtig und im Sinne der Oberwarter Bevölkerung,
dass die Stadtgemeinde über die Zukunft der ehemaligen Kaserne mitbestimmen könne. „Wir haben bereits
vor einiger Zeit gemeinsam mit der OSG ein Angebot zum Erwerb der Kaserne an die SIVBEG gerichtet. Nun ist es uns
in Kooperation mit dem Land Burgenland gelungen, die Liegenschaft von der SIVBEG zu erwerben“, zeigt sich der Ortschef
zufrieden. „Ich bin sehr froh, dass wir schnell und über die Parteigrenzen hinweg zu einer Lösung gekommen
sind. Mein Dank gilt vor allem Landeshauptmann Niessl, Landeshauptmann-Stellvertreter Steindl, von dem ich eine
Sonderbedarfszuweisung lukrieren konnte, sowie Finanzlandesrat Bieler und OSG-Geschäftsführer Kollar.“
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