Auftragswert rund 145 Mio. Euro, rund 70 Prozent Wertschöpfung in Österreich – ÖBB-Flotte
wächst auf insgesamt 60 railjets – Einsatz im Verkehr auf Weststrecke und nach Venedig geplant
Wien (siemens) - Die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) bestellen weitere neun railjet-Züge
bei Siemens. Die Auslieferung der siebenteiligen Garnituren soll bis Dezember 2016 erfolgen. Der Auftragswert beläuft
sich auf rund 145 Mio. Euro. Die ÖBB verfügen bereits über 51 railjets, die in Deutschland, Österreich,
der Schweiz und Ungarn verkehren. Die neuen Garnituren werden auf der Weststrecke eingesetzt. Zusätzlich werden
sie für den Verkehr nach Italien ausgerüstet und sollen unter anderem bis nach Venedig eingesetzt werden.
Ein guter Teil der Wertschöpfung aus dem Kaufauftrag verbleibt in Österreich: Die Endmontage der railjets
erfolgt im Siemens-Werk in Wien-Simmering. Die Fahrwerke kommen aus dem Siemens-Werk in Graz. Damit fallen rund
70 Prozent der Wertschöpfung in Österreich an.
„Qualität ist entscheidend für uns und unsere Kunden, die von der Modernisierung unserer Zugflotte durch
weitere neun railjets enorm profitieren werden. Durch die gestiegene Wirtschaftlichkeit im Personenverkehr können
wir diese Investition aus eigener Kraft tätigen und investieren damit in noch höhere Kundenzufriedenheit.“,
sagt Christian Kern, CEO der ÖBB Holding AG.
„Der railjet steht für die mehr als 160-jährige Erfahrung von Siemens auf dem Gebiet der Reisezugwagen.
Er prägt das österreichische Schienenbild, wie kein anderer. Von der Entwicklung bis zur Endmontage entsteht
der railjet in unserem Werk in Wien-Simmering, dem Siemens-Weltkompetenzzentrum für Reisezugwagen. Es freut
mich daher sehr, dass die ÖBB uns erneut ihr Vertrauen aussprechen und ihre railjet-Flotte auf stattliche
420 Wagen vergrößern“, erklärt Wolfgang Hesoun, Generaldirektor von Siemens Österreich.
Die technische Basis der railjets bilden die bewährten Intercityfahrzeuge vom Typ Viaggio Comfort. Die Züge
erfüllen alle Anforderungen des internationalen Hochgeschwindigkeits-verkehrs. Die Standardkonfiguration der
neuen Züge besteht aus vier unterschiedlichen Wagentypen: ein Steuerwagen mit Sitzplätzen der Business-Klasse
und der First-Klasse, ein Bistrowagen, fünf Großraumwagen der Economy-Klasse, davon ein Wagen mit Familienbereich
und einem Mehrzweckbereich. Der Behindertenbereich ist im Bistrowagen untergebracht, den Rollstuhlfahrer mit Hilfe
des Zugpersonals über Hublifte an den Einstiegen erreichen können. Alle Wagen sind vollklimatisiert.
Die neuen Züge sind mit dem Ecojet-Paket ausgerüstet. Dies umfasst die Ausstattung mit LED-Beleuchtung
sowie einer energieoptimierten Klimaanlage, die mittels CO2-Sensoren erfasst, mit wie vielen Fahrgästen der
Wagen besetzt ist und die Leistung entsprechend anpasst. Im Rahmen eines Siemens-Forschungsprojekts wurde ermittelt,
dass die ÖBB mit diesem Paket beim Betrieb der jetzigen railjet-Flotte mehr als fünf Millionen Euro pro
Jahr Energie einsparen kann.
Jeder railjet wird im Push-/Pull-Betrieb mit einer Taurus-Lok eingesetzt. Eine Garnitur ist 186 Meter lang, mit
der Lokomotive etwa 205 Meter. Ausgelegt sind die Züge für eine Geschwindigkeit von bis zu 230 km/h.
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