LH Kaiser, Militärkommandant Gitschthaler und Abteilungschef Bidmon unterzeichneten Vereinbarung
– Win-Win-Situation für Bevölkerung, Land und Bundesheer
Klagenfurt (lpd) - Seit rund 50 Jahren besteht eine Kooperation zwischen dem Land Kärnten und dem Österreichischen
Bundesheer über den Bau von Behelfsbrücken bei Katastropheneinsätzen und Baumaßnahmen des
Landes Kärnten. Am 31.07. wurde eine neue Vereinbarung zwischen dem Land bzw. Abteilung 9 - Kompetenzzentrum
Straßen und Brücken und dem Bundesheer bzw. Militärkommando Kärnten geschlossen. Landeshauptmann
Peter Kaiser, Militärkommandant Brigadier Walter Gitschthaler und Abteilungsvorstand Volker Bidmon – als Vertreter
von Straßenbaureferent LR Gerhard Köfer – unterschrieben die zur rechtlichen Absicherung der Soldatinnen
und Soldaten notwendige Vereinbarung. Sie betonten die Wichtigkeit der Kooperation und dankten für die Anschaffung.
Der Landeshauptmann sagte, dass Kärnten mit der neuen Behelfsbrücke Compact (Tragkraft 60 Tonnen, 100
m Lauflänge) das einzige Bundesland sei, das eine solche Systembereitschaft besitze. „Wir können damit
Geräte und Know-how auch außerhalb Kärntens zum Einsatz bringen“, so Kaiser. Er dankte allen Partnern
und sprach von einer Win-Win-Situation sowohl für die Bevölkerung, für das Bundesheer und für
die Partnerschaft zwischen Land und Bundesheer. Diese neue Behelfsbrücken-Generation ergebe eine neue Qualität,
unterstrich der Landeshauptmann und wies darauf hin, dass im September eine einwöchige Intensivschulung am
Übungsplatz Obere Vellach/Villach sowie die Mitwirkung am Bau von drei Behelfsbrücken im Zusammenhang
mit den Neubau der Gailbrücke bei Federaun im Zuge der B 83 vorgesehen ist. Die Kosten für die neue Brücke
wurden mit 1,2 Mio. Euro angegeben.
Militärkommandant Gitschthaler sagte, dass Kärnten bezüglich der Kooperation Bundesheer mit den
Behörden und Einsatzorganisationen beispielgebend sei. Für die Einsatzvorsorge sei die neue Behelfsbrücke
überaus wichtig. Er erwähnte, dass es seit 2008 bereits sechs Assistenzeinsätze des Bundesheeres
in Kärnten gegeben habe. Hilfe und Schutz im Zuge von Katastrophen zu gewähren, sei eine Kernaufgabe
des Bundesheers.
Abteilungsleiter Volker Bidmon (Abteilung 9) informierte, dass Kärnten das Behelfsbrückensystem brauche.
Das neue erlaube eine schnellere Abwicklung und sei auch weniger wartungsintensiv. Kärnten habe insgesamt
1.700 Brücken. Bei jedem Neubau komme eine Behelfsbrücke ebenso zum Einsatz wie in möglichen Katastrophenfällen.
Sämtliches Behelfsbrückengerät befindet sich im Eigentum des Landes Kärnten und wird dem in
Villach stationierten Pionierbataillon 1 sowohl für Übungszwecke als auch bei konkreten Baumaßnahmen
bzw. Katastrophenfällen zur Verfügung gestellt.
Seit 2009 hat das Land Kärnten das modernste und leistungsfähigste Behelfsbrückensystem (Compact
200) Österreichs in mehreren Tranchen angeschafft. Sowohl das Bundesheer als auch die Mitarbeiter der landeseigenen
Brückenmeisterei in Villach sind auf den Bau dieser modernsten Behelfsbrücken geschult und in der Lage,
binnen weniger Tage einen Brückenschlag herzustellen. Im Jahre 2014 waren dies die Behelfsbrücke an der
B 99 bei Eisentratten und jene im Zuge der Sanierung der L 89 Mosinzer Straße bei Hüttenberg.
Angesprochen wurden auch die harten Sparmaßnahmen beim Bundesheer. Der Landeshauptmann betonte, dass intelligentes
Sparen notwendig sei, doch die Priorität für Ausbildung und Katastrophenschutz müssten bestmöglich
gesichert werden.
Weitere Teilnehmer an der Pressekonferenz waren Landesamtsdirektor und Verbindungsoffizier Dieter Platzer, Brückenmeister
Reinhard Merlin und Manfred Prentner (Abteilung 9) sowie Pionierkommandant Oberst Volkmar Ertl und Oberst Arno
Kronhofer.
|