Mit 300 PS fast jederzeit bereit für einen Hilfseinsatz
Wien (rk) - Für 900 Kinder ist es in diesem Sommer im Rahmen der Sportcamps der Stadt Wien wohl eine
der Hauptattraktionen: Ein pfeilschnelles und tiefschwarzes Gummiboot. Gummi trifft es aber wohl nicht ganz. Das
Material des Schlauchboots besteht aus Hypalon, einem sehr robusten und fast nicht alternden Material. In den sechs
Kammern beträgt der Druck rund 0,2 Bar und durch die Konstruktion mit einem festen Kunststoffrumpf würde
das Boot auch bei Luftverlust schwimmen. Angetrieben wird das 7,65 Meter lange Geschoss von einem 300 PS starken
Außenborder. Damit ist eine Geschwindigkeit von 40 bis 50 Knoten oder 70 bis 90 km/h zu erreichen. Neben
der Geschwindigkeit sind das geringe Gewicht und die Wendigkeit auch bei schwerer See von Vorteil, um in Notfällen
rasch Hilfe leisten zu können. Es kommt nicht selten vor, dass Besitzer Thomas Wenzel auch ausrückt,
um Boote, die Motordefekte haben, ans Ufer zu ziehen. "Einmal gab es einen Funk, dass ein Hund von der Strömung
mitgerissen wird. Zum Glück stellte sich heraus, es war ein Biber, der für seinen Nestbau Material sammelte",
erzählt Wenzel.
Spezial- Attraktion bei Sportcamps
Ein ungeschriebenes Gesetz auf See lautet "Not kennt kein Gebot" und daher ist die Hilfeleistung
eine Selbstverständlichkeit. "Wir sind hier an der Donau wie eine große Familie", schwärmt
Wenzel. Die Einsatzorganisationen der Stadt, Berufsfeuerwehr, Wasserrettung und die Polizei sind zur Stelle, wenn
Not auf "hoher See" ist. Und die Donau kann schon einmal hoch werden, denn bei Süd-Ost Wind sind
Wellen mit über eineinhalb Metern Höhe keine Seltenheit. Für Wenzel, der im Jahr über 150 Stunden
auf dem Wasser verbringt, zählt aber neben der "Hilfsdienstleistung" auch der Spaßfaktor,
den sein Schlauchboot wahrlich bringt. Daher werden Speed-Fahrten angeboten unter anderem im Rahmen der, in diesem
Sommer komplett ausgebuchten, Sportcamps der Stadt Wien.
Lebensraum Donau
Dank der Donauinsel und der damit verbundenen Regulierung hat sich die Hochwassergefahr in Wien drastisch reduziert.
Damit ist die Donau, mitten in der Stadt, zu einem urbanen Lebensraum geworden. Von der Marina Wien aus stromaufwärts,
die Silhouette des DC Towers und stromabwärts die Donaustadtbrücke sind beeindruckende Bilder. Diese
vom Wasser aus, den WienerInnen näher bringen, ist ein großer Wunsch von Thomas Wenzel und während
er das erzählt, glänzen seine Augen. Das Leben am Wasser - mitten in der Großstadt - hat ihn in
seinen Bann gezogen.
Marina Wien
http://www.marina.at/indexflash.htm
Sportcamps der Stadt Wien
http:/www.sportundfun.at
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