Von 27. August bis 28. September 2014
Wien (nm) - Vor 200 Jahren kehrte der botanische Zeichner Ferdinand Bauer (1760-1826) nach der ersten Umsegelung
des australischen Kontinents nach Österreich zurück - anlässlich dieses Jubiläums zeigt das
NHM Wien eine Präsentation seiner Arbeiten zur australischen Flora und Fauna.
Ferdinand Bauer war der erste Europäer, der die einzigartige Tier-und Pflanzenwelt Australiens detailliert
und umfassend festhielt. 1817 schrieb Goethe über ihn: "Daher wird man beim Anblick dieser Blätter
bezaubert; die Natur ist offenbar, die Kunst versteckt, die Genauigkeit groß, die Ausführung mild, die
Gegenwart entschieden und befriedigend."
Der international anerkannte österreichische Zeichner gilt als einer der bedeutendsten botanischen Künstler
aller Zeiten. Obwohl als "Leonardo der Naturmalerei" bezeichnet, ist er in seiner Heimat kaum bekannt.
Das Naturhistorische Museum Wien besitzt mehr als 2.000 seiner Bleistiftskizzen und Zeichnungen. Eine Auswahl dieser
Werke wird vom 27. August bis 28. September 2014 zu sehen sein.
Ferdinand Bauer wurde als einer von drei Söhnen in Feldsberg (heute Valtice, Tschechische Republik) geboren.
Er arbeitete mit Baron Nikolaus von Jacquin, Professor für Botanik und Chemie an der Universität Wien
und Direktor des Botanischen Gartens, und dem bedeutenden britischen Botaniker Dr. John Sibthorp zusammen. 1784
bat Sibthorp Bauer, ihn als naturhistorischer Zeichner auf einer Reise nach Griechenland und zu den griechischen
Inseln zu begleiten. Anschließend kehrten sie gemeinsam nach England zurück, wo Bauer die Zeichnungen
für seine Flora Graeca fertigstellte. Dort lernte er Sir Joseph Banks kennen, der ihn 1801 als botanischen
Zeichner für die Expedition nach Terra Australis unter Kapitän Matthew Flinders vermittelte. Bei dieser
Reise wurde der australische Kontinent zum ersten Mal umsegelt.
1805 kehrte Bauer nach England zurück, im Gepäck 11 Kisten mit 1.542 Zeichnungen von australischen Pflanzen,
180 von Pflanzen der Norfolk Inseln und über 300 von Tieren. Die nächsten fünf Jahre arbeitete er
an seinem Werk Illustrationes Florae Novae Hollandiae. Im August 1814 kam Bauer nach Wien zurück, wo er in
ein kleines Haus in Hietzing in der Nähe Schönbrunns zog und 1826 starb. In Wien setzte er seine herausragende
Arbeit fort und trug wesentlich zum Codex Liechtenstein bei, einem wichtigen Nachschlagewerk mit mehr als 3.000
botanischen Zeichnungen.
Eine kleine Schau, die in Kooperation mit der australischen Botschaft in Wien entstand, ist von 27. August bis
28. September 2014 im NHM Wien zu sehen.
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