Sobotka: "Widmet sich reisenden Pflanzen und ihren Sammlern"
St. Pölten (nlk) - Vom 8. August bis 14. September zeigen die Österreichischen Bundesgärten
gemeinsam mit der Aktion "Natur im Garten" in Tulln ausgewählte Pflanzenschätze aus Südafrika.
"Die Vielfalt unserer heutigen Zierpflanzen verdanken wir den Pflanzensammlern, die vor über 200 Jahren
wild wachsende Pflanzenarten aus Südafrika nach Europa importiert haben. Diese Arten bildeten den Ausgangspunkt
für die Züchtungen beliebter Pflanzen wie zum Beispiel Astern, Strohblumen, Freesien, Schwertlilien,
Gladiolen, Geranien und Pelargonien. Die Ausstellung 'Pflanzen auf Reisen' widmet sich diesen reisenden Pflanzen
und ihren Sammlern", so Landeshauptmann- Stellvertreter Mag. Wolfgang Sobotka.
Einer dieser Pflanzensammler war Franz Boos. Im Auftrag von Kaiser Franz Joseph II. unternahm er zwei Expeditionen,
um für den Hofgarten und die Hofmenagerie seltene Pflanzen- und Tierarten zu sammeln. Im Oktober 1785 begab
er sich in Begleitung seines Assistenten, des Gärtners Georg Scholl, nach Südafrika. Dort sammelten sie
Pflanzen, Zwiebel, Samen, Vögel und Insekten. Von diesen Expeditionen brachten sie über 300 Kisten mit
lebenden Pflanzen nach Österreich. Darunter befanden sich einige Exemplare der Kaplilie (Veltheimia bracteata),
die über Brutzwiebeln vermehrt wurden und deren Nachkommen heute im Wüstenhaus in Schönbrunn zu
sehen sind. In Tulln macht "Die Garten Tulln" im Rahmen der Ausstellung die Geschichte von Franz Boos
und Georg Scholl sowie ihren Expeditionen exklusiv erlebbar. Die Besucher können dort in die herrliche Pflanzenwelt
Südafrikas eintauchen.
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