LH Pröll: "Dort, wo die Jugend musiziert, spielt sich Zukunft ab"
St. Pölten (nlk) - Musikerinnen und Musiker aus 28 Nationen standen am 09.08. bei "Europe's Finest",
dem Konzert des European Union Youth Orchestra, mit Geigenvirtuosin Vilde Frang unter der Leitung von Vasily Petrenko
im Auditorium in Grafenegg auf der Bühne. Damit wurde einmal mehr die Idee, dass sich Menschen aus allen Ländern
in Grafenegg inspirieren lassen, spürbar. Im Publikum konnte Moderatorin Mag. Nadja Mader-Müller neben
Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll, EU-Kommissar Dr. Johannes Hahn, dem künstlerischen Leiter Grafeneggs
Rudolf Buchbinder und Marcus Marshall, CEO des European Union Youth Orchestra, zahlreiche Exzellenzen und Vertreter
aus 50 Nationen begrüßen.
Landeshauptmann Pröll bezeichnete Grafenegg als eine "unglaubliche Kraftquelle für den Hotspot der
Kultur in Niederösterreich". "Dort, wo die Jugend musiziert, spielt sich Zukunft ab." Junge
Musikerinnen und Musiker aus allen 28 EU-Nationen kämen hierher, um sich Motivation zu holen. In der Zukunft
würden aus ihnen "große kulturelle Sterne entstanden sein", so Pröll. Mit dem European
Music Campus werde Grafenegg um eine europapolitische Dimension erweitert:
"Menschen, die einmal miteinander musiziert haben, führen nie Krieg gegeneinander. Das ist das Schönste,
für das man arbeiten kann", so der Landeshauptmann.
Grafenegg sei der perfekte Ort für den European Music Campus, denn "Hier gastieren die besten Musiker
der Welt", so Buchbinder. "Die besten Talente der Zukunft brauchen die besten Musiker von heute, um sich
inspirieren zu lassen", so der künstlerische Leiter Grafeneggs. Diese seien hier in Grafenegg. Der European
Music Campus sei daher eine "logische Weiterentwicklung für das Festival".
Marshall, CEO des European Union Youth Orchestra, sagte, dass jedes Orchester ein Zuhause brauche. Das European
Union Youth Orchestra habe sein Zuhause in Grafenegg gefunden. Hier werde nicht nur geprobt, sondern es würden
auch tiefergehende Diskussionen über den Stoff geführt werden, so Marshall. Kommissar Hahn betonte, dass
es auf der Welt viele verschiedene Sprachen gebe, die Sprache des Herzens sei die Musik. "We should listen
to music", so Hahn.
In der ersten Hälfte des Konzerts stand das Konzert für Violine und Orchester Nr. 1 g-moll op. 26 (1864-68)
von Max Bruch auf dem Programm. Seit der Uraufführung seiner endgültigen Fassung 1868 ist das Erste Violinkonzert
von Max Bruch im Repertoire aller bedeutenden Geiger und wegen seiner gelungenen Mischung aus virtuoser Energie
und lyrischer Ausdruckskraft bei Musikern wie Publikum bis zum heutigen Tage gleichermaßen geschätzt
und überstrahlt alles, was dieser Komponist sonst geschaffen hat. Nach der Pause ging es weiter mit Dmitri
Schostakowitsch' Symphonie Nr. 4 c-moll op. 43 (1935/36). Darin zieht sich die Verletzung des Komponisten wie ein
roter Faden:
plötzliche Stimmungswechsel, fugierte Abschnitte, Aufbrausen, Streicherfiguren, schneidende Holzbläserakkorde,
Ausbrüche bis zum fünffachen Forte und zum Ende ein Verdämmern, das keinen Morgen kennt. Nach dem
Konzert hatten die Besucher in der Late Night Session in der Reitschule die Gelegenheit, die Musikerinnen und Musiker
des Orchesters in lockerer Atmosphäre in kleinen Ensembles kennenzulernen.
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