Zentrale Schlichtungsstelle erleichtert rasche Durchsetzung von Fahrgastrechten
ab 2015
Wien (sk) - Verkehrsministerin Doris Bures hat am 08.11. die neue Agentur für Passagier- und Fahrgastrechte
vorgestellt, die ab 2015 als zentrale Schlichtungsstelle und Kompetenzzentrum im Bereich Flug-, Schienen,- Bus-
und Schiffsverkehr fungieren wird. "Die Agentur wird einen wesentlichen Beitrag zur Stärkung von Konsumentenrechten
und mehr Kundenorientierung bringen", betonte die Ministerin. Die Zusammenlegung der bisherigen zwei Anlaufstellen,
die im Ministerium und bei der Schienen-Control-GmbH angesiedelt sind, werde außerdem zu einer schlankeren
Verwaltung und Kostenminimierung beitragen, erläuterte Bures.
Kernaufgabe der neuen Agentur ist die außergerichtliche Einigung bei Streit- und Beschwerdefällen, wenn
zuvor keine Einigung - etwa über Entschädigungszahlungen für einen verspäteten Flug - zwischen
Verkehrsunternehmen und Kunden erzielt werden konnte. "Die erste Anlaufstelle für eine Beschwerde ist
also das Verkehrsunternehmen", stellte Bures klar. Wenn der Kunde dort mit seiner Beschwerde keinen Erfolg
hat, kann er sich an die Agentur wenden und erhält dort "ohne Prozess- und Kostenrisiko die Hilfe einer
kompetenten staatlichen Stelle", so Bures. Sechs Mitarbeiter werden ab Jänner nächsten Jahres schätzungsweise
rund 3.000 Beschwerdefälle pro Jahr in den zentralen Bereichen Flugverkehr und Schiene sowie neuerdings auch
Bus- und Schifffahrt bearbeiten. Angesiedelt wird das Kompetenzzentrum bei der Schienen-Control-GmbH.
Die Zahl der Beschwerdefälle im Luft- und Bahnverkehr hatte in den letzten Jahren kontinuierlich zugenommen,
was jedoch in erster Linie auf eine höhere Bekanntheit der Schlichtungsstellen und stetig verbesserte Konsumentrechte
zurückzuführen ist. So hatte die Verkehrsministerin etwa 2010 ein Gesetz erlassen, wonach Bahnkunden
mit Jahreskarte auch im Nah- und Regionalverkehr für Verspätungen entschädigt werden müssen.
Ziel der Ministerin ist neben einer besseren und schnelleren Durchsetzung von Konsumentenrechten auch ein insgesamt
besseres Angebot, das mehr Menschen zur Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel bewegen soll. Die neue Agentur,
an deren Kosten sich die österreichischen Verkehrsunternehmen beteiligen müssen, wird zu "positiven
Lenkungseffekten" führen, ist sich Bures sicher. "Qualität, Verlässlichkeit und Pünktlichkeit
müssen im öffentlichen Verkehr im Vordergrund stehen", betonte die Ministerin.
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