Ars Electronica Festival 2014 – 4. bis 8. September in Linz
Linz (stadt) - Seit Jahren ist es ein Markenzeichen von Ars Electronica, dass ein guter Teil des Festivals
im öffentlichen Raum stattfindet. Ganz dieser Tradition folgend, geht man heuer - von 4. bis 8. September
- so konsequent nach draußen wie nie zuvor. Ausschlaggebend dafür ist nicht zuletzt die diesjährige
thematische Fokussierung rund um Innovation und Neuerung ("C ... what it takes to change"), die sich
nicht nur in Ausstellungen und Konferenzen, sondern auch im Festivalsetting selbst niederschlagen wird: 2014 präsentiert
sich die Ars Electronica als ein Festival, das nach neuen Wegen sucht und Mitwirkende wie Publikum in Bewegung
versetzt - geistig wie körperlich.
Zentraler Schauplatz ist die Linzer Innenstadt, konkret das Offene Kulturquartier OÖ sowie das Areal zwischen
Herrenstraße, Spittelwiese, Landstraße und Promenade. In dieser "Festivalcity" werden Shops,
Innenhöfe, Gärten, Tiefgaragen, Straßen und Plätze, Turnsäle und Klassenzimmer, eine
Schalterhalle sowie eine Kathedrale samt dem dazugehörigen Pfarramt und sogar der Bischofshof bespielt. Möglich
ist diese intensive Durchdringung des Stadtraumes mit künstlerischen Arbeiten und Präsentationen nur
durch eine ganze Reihe von lokalen Partnern, allen voran der Sparkasse Promenade, der Arkade Taubenmarkt und den
hier angesiedelten Shops, dem Akademischen Gymnasium und der Diözese Linz, die sich bereit erklärt haben,
gemeinsam mit Ars Electronica etwas Neues auszuprobieren.
Mariendom, Domplatz, Bischofssitz - das "Domviertel"
Ein Hotspot des diesjährigen Festivals sind der Mariendom und seine unmittelbare Umgebung. Der Dom selbst
wird erstmals zur "Ausstellungshalle", in der gleich mehrere Installationen gezeigt werden. Der Vorplatz
und die Fassade des Doms dagegen werden vor allem am ersten Festivalabend (Do 4.9.2014, 20:30) zur Bühne für
den großen Opening-Event. Die BesucherInnen erwartet ein beeindruckendes Spiel mit bzw. auf der Fassade des
neugotischen Mariendoms. Die beiden Prager Künstler Dan Gregor und Tomas Dvorak werden den Dom in ein riesiges
audiovisuelles Instrument verwandeln, mit dem die FestivalbesucherInnen ganz einfach spielen können. Via Laserpointer
werden hunderte verschiedene audiovisuelle Effekte ausgelöst und so die Fassade des Bauwerkes zum Leuchten
und Klingen gebracht. Gleich nebenan, im historischen Bischofshof an der Herrengasse, ist die Architektur ebenfalls
Dreh- und Angelpunkt einer - wenn auch völlig anders gearteten - akustischen Inszenierung. Mit Sonotopia wandeln
Anatol Bogendorfer und Peter Androsch hier die Stadt zum "Hörraum" und machen das Zusammenspiel
urbaner Architektur und alltäglichen (Stadt-) Lebens hörbar. Sie nutzen die Räume und Flächen
der vorhandenen Architektur, um den Schall zu formen und zu reflektieren.
Hotel zum Schwarzen Bären, Akademisches Gymnasium (Neubau), Schalterhalle der Sparkasse und Arkadenhof
- der "Festivalhub"
Der zwischen Sparkasse, Arkade, dem Neubau des Akademischen Gymnasium und dem Hotel Zum Schwarzen Bären
gelegene Arkadenhof ist das soziale Zentrum des diesjährigen Festivals. Auf dem und rund um den Arkadenhof
tagt von Donnerstag bis Sonntag der Future Innovators Summit, ein neues Format, in dem das traditionelle Themensymposium,
Teile der KünstlerInnengespräche des Prix Ars Electronica sowie die Futurelab-Konferenz Pixelspaces ineinander
greifen bzw. aneinander andocken. Ergebnis ist ein Mix aus Lectures, Diskussionen, Workshops und Performances,
der von ExpertInnen aus den Bereichen Kunst und Design, Engineering, Startups und Social Activism gemeinsam gestaltet
wird. Wichtiger noch als die dabei vorgestellten Projekte - die teils im Turnsaal und in diversen Klassenräumen
des Akademischen Gymnasiums präsentiert werden - sind dabei die ProtagonistInnen selbst. Denn die diesjährige
Festivalfrage nach den Rahmenbedingungen für Innovation und Kreativität ist untrennbar verbunden mit
den Menschen, die eben diese vorantreiben. Der Summit zeigt und vermittelt, wer diese Menschen sind, wie und mit
wem sie zusammenarbeiten und nicht zuletzt auch, welche Ergebnisse sie erzielen. Mitwirken werden renommierte ExpertInnen
wie Robert Madelin (Director General for Communications Networks, Content and Technology der Europäischen
Union), Brad Paxton (ehemals General Manager und Vizepräsident der Bereiche Electronic Photography und Printer
Products sowie Director der Electronic Imaging Research Laboratories von Kodak), Hiroshi Ishii (Professor am Massachusetts
Institute of Technology), Joachim Sauter (Mitbegründer und Künstlerischer Leiter von ART+COM sowie Professor
an der Universität der Künste, Berlin), Golan Levin (Medienkünstler und Associate Professor an der
CMU School of Art) oder Oliviero Toscani (Fotograf). Ebenfalls mit dabei sein wird Markus Schmeiduch, Interaction
Designer und aktueller Preisträger in der Prix-Kategorie NEXT IDEA. Einen wesentlichen Beitrag zum Future
Innovators Summit liefert natürlich auch das Ars Electronica Futurelab, dessen Mitglieder anhand von Best-Practice-Bespielen
die Arbeitsweise des Labors vorstellen. Bespiele für die Weiterentwicklung bzw. Adaptierung von prototypischen
(Medienkunst-) Installationen hin zu marktreifen Produkten präsentiert hingegen die Ars Electronica Solutions.
Akademisches Gymnasium (Innenhof und Altbau) - die Schule
Das Akademische Gymnasium - konkret dessen Innenhof - steht ganz im Zeichen von u19 - CREATE YOUR WORLD. Fünf
Tage lang laden hier mehr als 40 Open Labs, Workshops, Präsentationen, Kunstprojekte und Ausstellungen des
Kinder- und Jugendfestivals von Ars Electronica dazu sein, sich auf ebenso spielerische wie aufschlussreiche Weise
mit der Welt von morgen auseinanderzusetzen. Quasi rund herum, auf den Gängen und in den Klassen des Gymnasiums
sind zahlreiche weitere Kunstprojekte und Installationen zu erleben, darunter die große Ausstellung "Buddha
on the Beach", die sich Taiwans schwieriger Identitätsfindung im Schatten des mächtigen China widmet,
oder eine Schau des Ars Electronica Futurelab. Darüber hinaus ist das Akademische Gymnasium Ausgangspunkt
für akustische Entdeckungsrundgänge der in Linz und Berlin arbeitenden Klangkünstlerin katrinem.
Unter dem Motto "SchuhzuGehör" untersucht sie gemeinsam mit FestivalbesucherInnen, wie sich der
individuelle Gang eines Menschen in Bezug zur jeweiligen Architektur anhört.
Arkade - die Shoppingmall
Die Arkade beherbergt die "Change Gallery", die mehr als 50 Videoarbeiten zum Thema Wandel und Innovation
präsentiert. Die Screens, auf denen diese Videos laufen, sind einmal mehr und einmal weniger subtil in den
Auslagen der Shops platziert und warten darauf, entdeckt zu werden - von FestivalbesucherInnen, die gezielt nach
ihnen suchen, genauso wie von KundInnen, die zufällig über sie stolpern.
OK und Ursulinenhof - das Offene Kulturquartier OÖ
Im OK ist traditionell die CyberArts-Exhibition zu sehen. Präsentiert werden 17 der besten Arbeiten, die
beim Prix Ars Electronica 2014 eingereicht wurden. Ergänzend dazu stehen am Samstag, 6. September, die KünstlerInnengespräche
auf dem Programm: JurorInnen und GewinnerInnen präsentieren hier jene Projekte, die im Rahmen des diesjährigen
Prix Ars Electronica mit einer Goldenen Nica ausgezeichnet wurden und diskutieren darüber hinaus über
aktuelle Entwicklungen in den verschiedenen Bereichen der Medienkunst. Erstmals wird dabei auch einem Pionier der
Medienkunst die Referenz erwiesen: Roy Ascott erhielt die erste Goldene Nica in der 2014 initiierten Kategorie
"Visionary Pioneers of Media Art" des Prix Ars Electronica. Eine eigene Ausstellung widmet das OK heuer
dem Soundpionier Bill Fontana, der gerade erst im vergangenen Jahr eine gemeinsam von Ars Electronica und CERN
ausgeschriebene Residency gewann.
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