Bozen (lpa) - Von einer Kennzeichnung der Bergprodukte über die Entlastung der Kleinbetriebe bis hin zur
Forschung: Eine ganze Reihe gemeinsamer Themen hat Südtirols Landesrat für Land- und Forstwirtschaft
Arnold Schuler am 04.08. in einem zweistündigen Gespräch mit seinem bayrischen Amtskollegen, Staatsminister
Helmut Brunner, erörtert.
"Gerade in den Bereichen Land- und Forstwirtschaft besteht bereits eine gute Zusammenarbeit zwischen Bayern
und Südtirol auf verschiedenen Ebenen", so Landesrat Schuler. Die Themen, die Bayern und Südtirol
dabei verbinden, sind zahlreich. Sie standen im Mittelpunkt des Treffens im Staatsministerium in München.
Mit dabei war auch der Trentiner Landesrat für Land- und Forstwirtschaft, Michele Dallapiccola.
Die Einführung einer Kennzeichnung für Bergprodukte und die Umsetzung einer solchen Maßnahme kam
bei dem Treffen ebenso zur Sprache wie die Entlastung der Kleinbetriebe. "Dabei geht es nicht vorrangig um
ein Mehr an Förderungen, sondern vor allem um die Entlastung der kleinen Bauernbetriebe und den Abbau von
Bürokratie und Auflagen, die große Betriebe bewältigen können, die kleine Betriebe aber oft
an deren Grenzen bringen", so Landesrat Schuler. "Wir waren uns im Gespräch einig, dass Verbraucherschutz
und Verbrauchersicherheit nicht angetastet werden dürfen", betonte Landesrat Schuler nach dem Gespräch,
aber es gelte Wege zu finden und Spielregeln zu ändern, um die "Kleinen" zu entlasten. Dies könne
auch durch die Stärkung regionaler Kreisläufe geschehen. Gemeinsam wolle man sich dafür in Brüssel
stark machen. Auch für den Milchsektor im Berggebiet machten die drei Politiker Handlungsbedarf aus. "Nach
dem Wegfall der Kontingente sind im Bereich der Milcherzeugung und der Milchveredelung in Bergregionen Korrekturen
notwendig", fasste Landesrat Schuler zusammen.
Ein wichtiges Gesprächsthema war die Netzwerkarbeit innerhalb der Alpenregionen. "Wir wollen diese Zusammenarbeit,
in die Südtirol maßgebend eingebunden ist, nicht nur weiterführen, sondern ausbauen", so Südtirols
Landwirtschaftslandesrat, und dies auf allen Ebenen. Der abschließende Blick galt der Zukunft der Landwirtschaft
und deren Veränderung durch Umwelteinflüsse. "Durch Forschung, Wissensaustausch und vorbeugende
Maßnahmen - wie etwa die Weiterentwicklung von Anbaumethoden - können wir uns auf die Auswirkungen des
Klimawandels vorbereiten und diese abfedern", waren sich Staatsminister Brunner und die Landesräte Schuler
und Dallapiccola einig.
Der 60-jährige Helmut Brunner stammt aus Kötzting, ist ausgebildeter Landwirt und seit Oktober 2008 als
Bayerischer Staatsminister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zuständig.
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