Neue Studie zeigt steigendes Wachstums- und
 Beschäftigungspotenzial Öko-innovativer Unternehmen

 

erstellt am
18. 08. 14
10.00 MEZ

Öko-Innovative Unternehmen wachsen schneller und sind krisenresistenter - Standort Österreich profitiert vom weltweiten Wachstumstrend Energie- und Umwelttechnik
Wien (bmwfw) - "Öko-innovative Unternehmen zeichnen sich durch ein schnelles Wachstum, starke Beschäftigungseffekte und eine hohe Krisenresistenz aus. Daher wollen wir die Unternehmen beim Ausbau ihrer Kompetenzen und beim Export gezielt unterstützen. Vor allem auf den Weltmärkten gibt es noch viel Potenzial, das es zu nützen gilt" sagt Wissenschafts-, Forschungs- und Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner zu den Ergebnissen einer vom Wirtschaftsministerium beauftragten IHS-Studie. "Die Studie zeigt, dass öko-innovative Unternehmen nicht nur in Schönwetterzeiten glänzen, sondern auch bei Gegenwind besser abschneiden als die Gesamtwirtschaft - von den Umsätzen über die Beschäftigung bis zu den Exporten. Selbst von innovativen Unternehmen aus anderen Branchen heben sie sich positiv ab", so Mitterlehner.

Zuletzt waren rund 11,5 Prozent aller österreichischen Unternehmen mit mehr als neun Beschäftigten öko-innovativ tätig, das entspricht 35.906 Unternehmen. Ihre Zahl ist laut IHS im Untersuchungszeitraum 2008 bis 2011 um 6,6 Prozent gewachsen. Hingegen ist die entsprechende Gesamtzahl der Unternehmen im Produktions- und Dienstleistungssektor im selben Zeitraum nur um 2,3 Prozent angestiegen, die Zahl anderer innovationsaktiver Unternehmen um 5,5 Prozent. Auch die Umsatzerlöse mit Öko-Innovationen haben sich von 2008 auf 2011 mit einem Plus von 18,6 Prozent deutlich besser entwickelt als die gesamten Umsatzerlöse, die nur um drei Prozent gestiegen sind. Der engere IHS-Fokus auf die Wirtschaftskrise (2008 bis 2010) ergibt, dass die Gesamtumsatze im Sektor Produktion und Dienstleistungen mit 6,3 Prozent deutlich zurückgegangen sind, während die Umsatzerlöse mit Produktinnovationen um 3,7 Prozent gewachsen sind und jene mit Öko-Innovationen sogar um 5,3 Prozent.

Auch die Beschäftigung hat sich positiv entwickelt: 2011 waren in öko-innovativen Unternehmen (mit mehr als neun Mitarbeitern) rund 437.000 Personen beschäftigt, was 21 Prozent der entsprechenden Gesamtbeschäftigung umfasst. Während diese aber von 2008 bis 2011 auf einem relativ konstanten Niveau blieb, ist die Beschäftigung in öko-innovativen Firmen sehr stark angestiegen (um 7,4 Prozent). In anderen innovativen Unternehmen lag das Plus bei 4,9 Prozent. Überproportional starke Steigerungen gab es auch bei den Exporten, die bei öko-innovativen Unternehmen 2011 bei rund 19,6 Milliarden Euro lagen. Im untersuchten Zeitraum seit 2008 haben sich die Ausfuhren von Unternehmen aus den öko-innovativen Sektoren um 7,3 Prozent erhöht, womit sich diese deutlich dynamischer entwickelt haben als die gesamte Warenausfuhr (plus 3,6 Prozent).

Österreich profitiert vom Wachstumstrend Umwelttechnik und Energieeffizienz
Für den Zeitraum bis 2025 ist laut Studie mit einem Wachstum des globalen Marktes für Umwelttechnik und Energieeffizienz von jährlich 5,6 Prozent zu rechnen. "Von diesem Wachstumstrend können wir als starkes Exportland und Vorreiter beim effizienteren Einsatz von Energie besonders profitieren. Wichtig ist dabei, dass wir die Erschließung neuer Märkte außerhalb Europas gezielt unterstützen, wie wir es mit unserer Internationalisierungsoffensive tun", betont Mitterlehner. "Österreich hat in den Bereichen saubere Energietechnologien, Abfallmanagement sowie öko-effizientes Bauwesen eine internationale Spitzenposition und weist eine dynamische Entwicklung auf", hält auch die IHS-Studie fest. Als aufsteigende Öko-Innovationszweige aus österreichischer Sicht werden zudem die Reduktion des Ressourcenverbrauchs von Produkten oder Prozessen - zum Beispiel durch die Umsetzung der Energieeffizienz-Richtlinie - sowie umweltfreundliche Mobilität identifiziert. Zuletzt lag der Exportanteil an den Branchen-Umsätzen bei 60,2 Prozent.

"Eine zentrale Voraussetzung für weitere Erfolge ist, dass wir sowohl die Grundlagenforschung als Basis für radikale Innovationen stärken, als auch eine gute Forschungsinfrastruktur bereitstellen, um etwa Prototypen entwickeln zu können. Hier braucht es zusätzliche Anstrengungen, damit wir auch das angestrebte Ziel des Innovationsführers erreichen", führt Mitterlehner weitere Ziele aus.

Erweiterte Effekte für Wertschöpfung und Beschäftigung
Das IHS hat in einem Szenario auch jene erweiterten Wertschöpfungs-und Beschäftigungseffekte ermittelt, die direkt mit den Ausgaben der Unternehmen für Öko-Innovationen in der Höhe von etwa 4,93 Milliarden Euro zusammenhängen. Durch den expansiven Effekt dieser Ausgaben entstehen mehr als 34.000 zusätzliche Arbeitsplätze in der österreichischen Wirtschaft und eine zusätzliche Wertschöpfung von circa 1,1 Milliarden Euro. Davon profitieren etwa der Maschinenbausektor, der Dienstleistungssektor und die Konsumgüterindustrie. "Die durch die Unternehmen getätigten Ausgaben für Öko-Innovationen liefern positive Wachstumsimpulse für die österreichische Wirtschaft, noch bevor Öko-Innovationen einen Vorteil am heimischen Markt oder am Exportmarkt für die Unternehmen darstellen", wie die IHS-Studie festhält. "Der Mehrwert von Öko-Innovationen ist nicht nur auf die Energie- und Umwelttechnikindustrie begrenzt, sondern wirkt auch zunehmend in andere, traditionellere Branchen hinein", betont Mitterlehner.

 

 

 

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