Top-aktuelle Studienergebnisse belegen umfassende Senioren-Leistungen in der Freiwilligenarbeit.
18% der 60plus wären gerne freiwillig tätig.
Wien (seniorenbund) - In der Pressekonferenz des Österreichischen Seniorenbundes hielt die Bundesobmann-Stellvertreterin
des Österreichischen Seniorenbundes, Landesvorsitzende des Wiener Seniorenbundes, LAbg. Ingrid Korosec, am
13.08. fest: „Wir weisen mit unseren Studienergebnissen heute darauf hin, wie viel Österreichs Seniorinnen
und Senioren schon jetzt mit ihrer Freiwilligenarbeit für unsere Gesellschaft beitragen. Noch wichtiger aber
ist die Frage: Wie können wir jene aktivieren, die gerne tätig wären, aber es heute noch nicht sind!
14 Prozent der 60plus leisten täglich oder zumindest wöchentlich ehrenamtliche Arbeit, 16 Prozent tun
dies gelegentlich und weitere 17 Prozent sowohl regelmäßig als auch gelegentlich. Und 18 Prozent der
60plus geben an, sie wären gerne als Freiwillige tätig – wurden aber bis heute nicht eingeladen, dies
zu tun.“
Korosec weiter: „Politisch Verantwortliche hört man täglich darüber klagen, dass es ‚immer mehr
Ältere‘ gäbe. So mancher spricht fälschlich sogar von einer ‚Überalterung‘. Jammern hilft aber
nicht, man muss aktiv werden, um das Potential der Seniorinnen und Senioren zu heben! Es sind also im Bereich der
Freiwilligenarbeit genau diese 18% der 60plus, auf die wir Motivationsprogramme fokussieren müssen! Am wichtigsten
ist dabei umfassende Information zu möglichen Betätigungsfeldern!
Korosec fordert Orientierungskurse zum Pensionsantritt und Änderungen bei Zuverdienst in Pension
Korosec daher zu den konkreten politischen Forderungen des Seniorenbundes: „Wir brauchen Orientierungskurse zum
Pensionsantritt, um die richtigen Informationen zur richtigen Zeit an die richtigen Personen zu bringen: Wo und
wie kann man in seiner nächsten Umgebung als Freiwillige tätig werden? Denn die Österreicherinnen
und Österreicher planen jeden Lebensabschnitt akribisch – nur den Pensionsantritt und die Zeit in Pension
nicht. Das muss sich ändern. Das andere Ärgernis ist der Wegfall einer vorzeitigen Alterspension, wenn
mehr als die berühmte Zuverdienstgrenze verdient wird. Dabei werden sogar Kostenersätze mitgerechnet.
Damit muss Schluss sein! Kostenersätze für freiwillige Arbeit dürfen nicht länger auf die Zuverdienstgrenzen
der Pensionisten angerechnet werden! Dieser Punkt ist im Zuge der Verhandlungen zur ab 1.1.2015 einzuführenden
Teilpension noch diesen Herbst zu berücksichtigen!“
Klassenpatin stellt konkretes Projekt des Wiener Seniorenbundes vor
Um die präsentierten Studien-Zahlen auch beispielhaft mit Leben zu erfüllen, wurde in der Pressekonferenz
ein konkretes Projekt des Wiener Seniorenbundes vorgestellt. Martha Liegler, 65 Jahre alt und seit vier Jahren
Klassenpatin des Wiener Seniorenbundes im achtzehnten und sechzehnten Wiener Gemeindebezirk berichtet vom Erfolg
ihrer Freiwilligenarbeit:
„Wir Klassenpaten sind jede Woche in der zugeteilten Klasse. Dabei arbeiten wir eng mit den jeweiligen Lehrerinnen
und Lehrern zusammen. Wenn wir mit den Kindern lesen, betreuen wir diese einzeln. Zuerst lesen die Kinder vor,
dann erzählen sie nach, was sie vom Gelesenen verstanden haben. Die Kinder machen gute Fortschritte, vor allem
beim Leseverständnis, weil wir uns ja fast jede Woche sehen.“
Korosec, die als Landesvorsitzende des Wiener Seniorenbundes dieses Projekt initiierte, bei dem heute schon 47
Klassenpatinnen in 9 verschiedenen Schulen mitwirken: „Wir zeigen im Seniorenbund selbst vor, wie man Seniorinnen
und Senioren erfolgreich für Freiwilligenarbeit motiviert. In ganz Österreich verfügen wir über
zahlreiche Projekte. Unser heute vorgestelltes Wiener Projekt der Klassenpaten ist dabei nur ein Bespiel für
tausende Seniorenbund-Einzelprojekte in ganz Österreich.
Korosec dankte Liegler für ihren Einsatz, der „durch keine staatliche Leistung“ ersetzt werden könne.
Seniorenbund bewegt 7.634.595 Mal Menschen in nur einem Jahr
Susanne Walpitscheker, stv. Generalsekretärin des Österreichischen Seniorenbundes, betonte die Bedeutung
der Seniorenbund-Arbeit für den gesellschaftlichen Zusammenhalt: „Der Seniorenbund ist eine der größten
Freiwilligen-Organisationen Österreichs. Die Arbeit in unseren mehr als 2.200 Orts- und Bezirksgruppen wird
zur Gänze von Freiwilligen getragen! Zudem erarbeiten und unterstützen wir verschiedene Projekte durch
Einladung unserer Seniorinnen und Senioren zur Mitarbeit als Freiwillige. So sind alleine mit dem Seniorenbund
rund 50.000 Freiwillige in ganz Österreich im Einsatz! Und mit unseren 305.000 Mitgliedern haben wir direkten
Zugang zum großen Potential der älteren Freiwilligen. Vor allem unseren Obleuten in den Ortsgruppen
kommt dabei besondere Vorbildwirkung und Motivationskraft zu. Ihnen gilt unser täglicher Dank!“
Walpitscheker präsentierte dazu Zahlen, die erstmals erhoben, wie viele Veranstaltungen und Angebote der Seniorenbund
in ganz Österreich 2013 organisierte: „Der Seniorenbund organisierte 2013 in ganz Österreich 8.067 Ausflüge
und Reisen, an denen insgesamt 319.123 Personen teilnahmen, 15.610 verschiedene Schulungen und Kurse (von Sprachen
über Denksport, von Computer über Handy-Technik, bis hin zu allem was mit dem persönlichen Hobby
zu tun haben könnte, wird im Seniorenbund nahezu alles erdenkliche an Kursen angeboten) an denen 557.240 Menschen
teilnahmen. Die 59.735 angebotenen kulturellen Veranstaltungen wurden von 730.189 Menschen besucht. Bei den 48.998
durchgeführten Sportveranstaltungen betätigten sich insgesamt 802.438 Menschen sportlich. Bei den insgesamt
121.344 zu verschiedenen Themen abgehaltenen Informationsveranstaltungen (inkl. der dazugehörenden Info-Broschüren)
holten sich 5.225.605 Teilnehmerinnen und Teilnehmer wertvolle alltagstaugliche Informationen aus verschiedensten
Fach- und Themenbereichen. Durch all dies zusammen wurde also durch die Freiwilligen des Seniorenbundes in ganz
Österreich 253.754 Angebote für die mehr als 305.000 Mitglieder des Seniorenbundes erstellt und wurde
so 7.634.595 Mal ein Mensch in Österreich bewegt!
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