Inflation sinkt im Juli 2014 leicht auf 1,8%

 

erstellt am
14. 08. 14
10.00 MEZ

Wien (statistik austria) - Die Inflationsrate für Juli 2014 betrug nach Berechnungen von Statistik Austria +1,8% (Juni +1,9%). Ausschlaggebend für den leichten Teuerungsrückgang waren Treibstoffe, die sich im Jahresabstand stärker verbilligten (-2,8%) als noch im Juni (-1,3%). Hauptpreistreiber blieb nach wie vor die Ausgabengruppe "Wohnung, Wasser, Energie". Der Indexstand des Verbraucherpreisindex 2010 (VPI 2010) für den Monat Juli 2014 lag bei 109,5. Gegenüber dem Vormonat (Juni 2014) ging das durchschnittliche Preisniveau um 0,5% zurück.

Ausgaben für Wohnen, Restaurants und Hotels für ein Drittel der Inflation verantwortlich
Die Ausgabengruppe "Wohnung, Wasser, Energie" mit einer durchschnittlichen Teuerung von 1,6% im Jahresvergleich übte den stärksten Einfluss (+0,30 Prozentpunkte) auf die Inflation aus – ausschlaggebend dafür waren in erster Linie höhere Wohnungsmieten (insgesamt +4,0%). Die Instandhaltung von Wohnungen kostete durchschnittlich um 2,1% mehr als vor einem Jahr, Haushaltsenergie verbilligte sich hingegen insgesamt um 0,2% (feste Brennstoffe +3,9%, Fernwärme +1,3%, Strom +0,2%, Gas -0,5%, Heizöl -3,8%).

In der Ausgabengruppe "Restaurants und Hotels" (Einfluss: +0,27 Prozentpunkte) stiegen die Preise gegenüber dem Vorjahr durchschnittlich um 3,2%. Bewirtungsdienstleistungen verteuerten sich um 3,1%, Beherbergungsdienstleistungen um 3,9%.

Für die Teuerungen in der Ausgabengruppe "Freizeit und Kultur" (durchschnittlich +2,2%; Einfluss: +0,24 Prozentpunkte) waren überwiegend Preisanstiege bei Freizeit- und Kulturdienstleistungen (durchschnittlich +2,4%) verantwortlich. Pauschalreisen kosteten insgesamt um 3,1% mehr. Elektronische Geräte (Audiovisions-, Fotografie-, EDV-Geräte) verbilligten sich hingegen um 1,4%.

In der Ausgabengruppe "Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke" (durchschnittlich +1,9%; Einfluss: +0,22 Prozentpunkte) erwiesen sich die um insgesamt 2,0% teureren Nahrungsmittel als auschlaggebend (Milch, Käse und Eier insgesamt +6,2%, Brot und Getreideerzeugnisse + 2,4%, Fleisch +0,9%, jedoch Obst -1,0% sowie Gemüse -1,5%). Alkoholfreie Getränke verteuerten sich durchschnittlich um 0,9%.

Die Preise in der Ausgabengruppe "Verkehr" erhöhten sich durchschnittlich um 0,6% (Einfluss: +0,07 Prozentpunkte). Die seit März geltende Erhöhung der motorbezogenen Versicherungssteuer (+12,9%) wirkte weiterhin preistreibend. Instandhaltung und Reparaturen privater Verkehrsmittel verteuerten sich um 3,1%, Treibstoffe verbilligten sich hingegen im Jahresvergleich um 2,8% (Juni: -1,3%). Flugtickets kosteten um 9,5% weniger.
Monatsvergleich: -0,5% gegenüber Juni 2014

Hauptpreisdämpfer im Monatsabstand war die Ausgabengruppe "Bekleidung und Schuhe", deren Preise aufgrund des Sommerschlussverkaufs durchschnittlich um 12,5% (Einfluss: -0,71 Prozentpunkte) zurückgingen (Bekleidungsartikel -15,0%, Schuhe -8,4%).

Als Hauptpreistreiber im Monatsabstand erwies sich die Ausgabengruppe "Freizeit und Kultur" (durchschnittlich +1,3; Einfluss: +0,15 Prozentpunkte). Saisonbedingt teurere Pauschalreisen (insgesamt +7,2%) waren dafür ausschlaggebend.

Teuerung laut harmonisiertem Verbraucherpreisindex im Juli 2014: +1,7%
Der Indexstand des auf europäischer Ebene harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI 2005) lag im Juli 2014 bei 120,01 (Juni 120,81 revidiert). Die harmonisierte Inflationsrate betrug +1,7% (Juni +1,7%). Der Unterschied zum VPI von -0,1 Prozentpunkten resultiert aus Gewichtungsunterschieden zwischen VPI und HVPI (siehe methodische Informationen). Preisanstiege bei der motorbezogenen Versicherungssteuer (keine Gewichtungsanteile im HVPI), bei der Instandhaltung von Wohnungen sowie bei Versicherungsdienstleistungen (jeweils geringere Gewichtungsanteile im HVPI als im VPI) verminderten den HVPI gegenüber dem VPI. Billigere Flugtickets und Bekleidungsartikel (jeweils höhere Gewichtsanteile im HVPI als im VPI) dämpften zusätzlich den HVPI gegenüber dem VPI. Kompensierend wirkten kräftige Preisanstiege in der Ausgabengruppe "Restaurants und Hotels" (höhere Gewichtsanteile im HVPI als im VPI).

Teuerung für Pensionistenhaushalte im Juli 2014 bei +1,9%
Die durchschnittliche Teuerungsrate des Preisindex für Pensionistenhaushalte (PIPH 2010) betrug im Juli 2014 +1,9% (Juni +1,8% revidiert). Der Indexstand des PIPH lag bei 110,1 (Juni 110,5 revidiert). Die Differenz zum VPI von +0,1 Prozentpunkten wurde vor allem von Teuerungen in der Ausgabengruppe "Gesundheitspflege" (höhere Gewichtsanteile im PIPH) verursacht. Preisanstiege bei der Instandhaltung von Wohnungen, beim Sozialschutz sowie bei Nahrungsmitteln (jeweils höhere Gewichtsanteile im PIPH) trugen ebenfalls dazu bei. Billigere Treibstoffe und Flugtickets (geringere Gewichtsanteile im PIPH) dämpften den PIPH weniger als den VPI. Kompensierend wirkten die deutlichen Teuerungen in den Ausgabengruppen "Nachrichtenübermittlung" sowie "Restaurants und Hotels" (jeweils geringere Gewichtsanteile im PIPH), die den PIPH gegenüber dem VPI verminderten.

Inflation für täglichen Einkauf höher, für wöchentlichen Einkauf niedriger als jene des VPI
Das Preisniveau des Mikrowarenkorbes, der überwiegend Nahrungsmittel enthält und den täglichen Einkauf repräsentiert, stieg im Jahresabstand um 3,3% (Juni: +3,2%). Die Teuerungsrate des Mikrowarenkorbes war höher als jene aller Nahrungsmittel (+2,0%), da der Mikrowarenkorb einerseits nicht alle Nahrungsmittel enthält und andererseits auch Ausgaben für Nicht-Nahrungsmittel (z. B. Tageszeitung +5,5%, belegtes Gebäck im Außerhauskonsum +3,1%, Melange im Kaffeehaus +2,2%) aufweist. Das Preisniveau des Miniwarenkorbes, der einen wöchentlichen Einkauf widerspiegelt und neben Nahrungsmitteln und Dienstleistungen auch Treibstoffe enthält, erhöhte sich im Zwölfmonatsvergleich um 1,2% (Juni: +1,6%).

     

Weitere Informationen:
http://www.statistik.at/

   

 

 

 

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