Europäisches Forschungsprojekt soll dabei helfen, Patienten mit früh beginnender
Demenz besser zu unterstützen
Saarbrücken (im-c) - Im Rahmen des Projektes RHAPSODY werden Europäische Gesundheits- und Sozialfürsorgesysteme
im Hinblick auf Behandlungsansätze und Angebote zur Pflegeunterstützung für Patienten mit früh
beginnender Demenz untersucht. Die Ergebnisse der Studie sollen dazu dienen, ein interaktives, auf E-Learning Technologien
basierendes Bildungsprogramm für pflegende Angehörige zu entwickeln.
Im Rahmen des RHAPSODY Projektes (Research to Assess Policies and Strategies for Dementia in the Young) arbeiten
Experten aus Wissenschaft, Industrie sowie Vertreter von Patienten- und Pflegeorganisationen als multidisziplinäres
Team eng zusammen. Während Demenz gemeinhin als gesundheitliche und soziale Belastung gilt, von der vor allem
ältere Menschen betroffen sind, ist früh eintretende Demenz (Young onset dementia) dadurch charakterisiert,
dass die durch die Erkrankung hervorgerufenen Symptome vor dem 65. Lebensjahr auftreten. Früh beginnende Demenz
hat oft schwerwiegende Konsequenzen für die Beziehung zum Partner und für das Familienleben. So können
zum Beispiel der vorzeitige Ruhestand des Patienten und ein damit verbundenes verringertes Familieneinkommen eine
besonders große Belastung für betroffene Familien darstellen.
Ziel des RHAPSODY Projektes ist es, die Gesundheits- und Sozialfürsorgesysteme in sechs Europäischen
Ländern im Hinblick auf Behandlungsansätze sowie Pflegedienstleistungen für die stark beeinträchtigte
und zugleich unterversorgte Gruppe von Patienten mit früh beginnender Demenz zu untersuchen. Darüber
hinaus zielt RHAPSODY darauf ab, eine Analyse der Bedürfnisse von betroffenen Patienten sowie deren Pflegern
und Betreuern zu liefern. Anschließend soll ausgewertet werden, inwiefern die verschiedenen Gesundheits-
und Sozialfürsorgesysteme im Stande sind, diesen Bedürfnissen gerecht zu werden.
Die gewonnenen Informationen werden dann in einem nächsten Schritt dazu genutzt, ein internetbasiertes Lern-
und Weiterbildungsprogramm zu entwickeln, das jüngere Demenzpatienten und deren pflegende Angehörige
entlasten soll. Das E-Learning Programm soll auf die entsprechenden Bedürfnisse und Versorgungswege zugeschnitten
sein und den Betreuern der Familien dabei helfen, besser mit der Erkrankung umzugehen und die damit verbundenen
verhaltensspezifischen, zwischenmenschlichen, organisatorischen und finanziellen Herausforderungen zu meistern.
Im Rahmen einer Pilotstudie soll das Programm unter realen Bedingungen einem Praxistest unterzogen werden.
Der Startschuss für das RHAPSODY Projekt wurde im April 2014 gegeben. Gefördert wird das Projekt durch
das EU Programm zur Erforschung Neurodegenerativer Krankheiten (JPND) und durch das Deutsche Bundesministerium
für Bildung und Forschung (BMBF). JPND ist das weltweit größte Forschungsprogramm, das sich den
Herausforderungen im Umfeld neurodegenerativer Erkrankungen widmet. Es zielt darauf ab, den koordinierten Einsatz
der teilnehmenden Länder im Rahmen der Forschungsarbeit zu stärken, wenn es darum geht, Krankheitsursachen
auszumachen, Therapiemethoden zu entwickeln und geeignete Pflegeangebote für betroffene Patienten zusammenzustellen.
Der IMC AG kommt im Projekt RHAPSODY als marktführendem Anbieter im Bereich E-Learning die Aufgabe zu, die
konzeptionelle Entwicklung sowie die Implementierung und Bereitstellung des Lernprogramms zu übernehmen.
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