Bozen (lpa) - Digitale Verwaltung - hinter dem abstrakten Begriff verbirgt sich etwas, das Bürgern und
Unternehmen den Alltag vereinfachen soll. Schon jetzt nutzen mehr als 90 Prozent der Unternehmen die Online-Dienste
der öffentlichen Verwaltung. Landesrätin Waltraud Deeg will diese Dienste ausbauen und nutzerfreundlicher
gestalten. "Einen digitalisierungsfreien Alltag können wir uns kaum mehr vorstellen", so die Landesrätin
für Verwaltung und Informationstechnologie, "denken wir nur daran, wie wir Urlaube buchen, Tickets kaufen
oder uns in einer unbekannten Region zurechtfinden. Die Landesverwaltung - fordert Deeg - müsse vorne mit
dabei sein und die Entwicklung in das digitale Zeitalter begleiten.
Der Plan dazu heißt "Südtirol Digital 2020". Der Plan zur digitalen Entwicklung in den nächsten
sieben Jahren wurde von Fachleuten der Landesverwaltung und der Südtiroler Informatik AG SIAG ausgearbeitet.
Jetzt folgt die Interaktion - denn was letztlich zählt, sind die Bedürfnisse der Nutzer, wie Landesrätin
Deeg erklärt: "Ich möcht nicht nur auf das Wissen der Experten bauen, sondern auch auf die Erfahrung
der Bürger, der Wirtschaft und der verschiedenen Einrichtungen. Sie sollen den Prozess mitgestalten."
Bereits intensiv genutzt wird das E-Government: Zahlreiche Verwaltungsabläufe erfolgen dabei online, so etwa
die Pendlerbeiträge, die Schuleinschreibungen und die Einsicht in das Gebäudekataster. Weiter ausgebaut
werden sollen vor allem die Bereiche zertifizierte elektronische Post (PEC), Online-Formulare und der Dokumentenaustausch.
Zentrales Element bei der Abwicklung vieler Dienste ist die Bürgerkarte. Diese soll nun auf gesamtstaatlicher
Ebene durch das "Documento digitale unificato" abgelöst werden. "Wir werden daher auch in Südtirol
stärker auf das 'persönliche Bürgerkonto' setzen und wollen dabei die Gemeinden stark einbeziehen",
erklärt Landesrätin Deeg. Und noch etwas ist ihr ein Anliegen: "Nicht alle Bürgerinnen und
Bürger sind mit den digitalen Abläufen vertraut - die traditionellen Formen wie den Postweg gibt es natürlich
nach wie vor!"
Daher muss die Nutzerfreundlichkeit stets im Brennpunkt stehen. Zu diesem Zweck werden derzeit die Serviceportale
und der Online-Auftritt der Landesverwaltung neu gestaltet. Dabei werden mehr Transparenz, eine einfachere Bedienung,
eine verständliche Informationsaufbereitung und die Optimierung für mobile Endgeräte wie Smartphones
und Tablets angestrebt. Und auch hier setzt IT-Landesrätin Deeg auf die Benützer, die um ihre Meinung
und um Anregung zur Neugestaltung gebeten werden.
"Die Gespräche mit Experten und Nutzern zeigen: Mit der Informations- und Kommunikationstechnologie können
wir die Dienstleistungen für Bürger und Unternehmen verbessern", so Landesrätin Deeg. "Wir
haben den Prozess auf mehreren Ebenen angestoßen. Jetzt geht es an die Umsetzung der zahlreichen Maßnahmen."
|