Schwaiger: Ausbaugrad in Salzburg bereits sehr hoch / Zukünftig Nachverdichtung und Effizienzsteigerung
im Mittelpunkt
Salzburg (lk) - Eine eingehende Prüfung des Landesrechnungshofes hat sich mit dem Ausbau der Biomasse
als Energieträger in Salzburg intensiv auseinandergesetzt. Inzwischen kommt in Salzburg mehr erneuerbare Energie
aus Biomasse als aus Wasserkraft und leistet damit einen großen Beitrag zur Erreichung der Energieziele (50
Prozent erneuerbare Energie 2020 und 100 Prozent erneuerbare Energie 2050). Der Landesrechnungshofbericht zeigt
auf, dass es darüber hinaus auch gelungen ist, CO2-Emissionen stark zu senken. Seit 1997 konnte die erzeugte
Energie aus Biomasse in Salzburg fast verdreifacht werden und in diesem Zeitraum haben sich Kunden der Biomasse-Heizwerke
rund 500 Millionen Euro an Heizkosten erspart. Im Gegenzug müssen jährlich nur 1,8 Millionen Euro an
Landesförderungen dafür investiert werden.
"Biomasse ist ein wesentlicher Teil der Salzburger-Energieoffensive und der heutige Bericht zeigt, dass diese
Schwerpunktsetzung absolut richtig war. Der zukünftige Ausbau wird sich vor allem auf Nachverdichten der Netze
und die Modernisierung von Anlagen konzentrieren", sagte Energiereferent Landesrat Dipl.-Ing. Dr. Josef Schwaiger
am 11.08. "Die Empfehlungen des Rechnungshofes gehen mit der Strategie zur Zielerreichung Hand in Hand. Im
Mittelpunkt der Genossenschaften steht weiterhin eine möglichst nachhaltige und günstige Energieversorgung
der Mitglieder und nicht die Steigerung des Gewinnes. Eines steht für mich fest: Ohne die Investitionen im
Bereich der Biomasse wären wir im Ländervergleich beim Einsatz erneuerbarer Energie nicht unter den führenden
Regionen, sondern bestenfalls im Mittelfeld. In Summe also eine Erfolgsgeschichte", so Landesrat Schwaiger.
Für die heimische Holzwirtschaft birgt vor allem die Mobilisierung von Biomasse im bäuerlichen Kleinwald
noch zusätzliches Potenzial.
Zahlen, Daten, Fakten zu Biomasse in Salzburg
- Der Einsatz von Biomasse führt zu einer erheblichen Reduktion des Kaufkraftabflusses.
Alleine 2013 konnten annähernd 300 Millionen Euro im Land gehalten werden, die ohne den konsequenten Ausbau
der Biomasse zu den Erdöl-Staaten geflossen wären.
- Der Einsatz von Biomasse schafft Arbeitsplätze und Wertschöpfung im
Land. Neben der Versorgung mit regionalem Hackgut und der damit verbundenen Wertschöpfungsketten, wurden durch
die Förderung der Biomasse Nahwärme seit 2003 rund 270 Millionen Euro an Investitionen vor Ort ausgelöst,
wobei die Steuereinnahmen aus diesen Investitionen annähernd gleich hoch waren wie die ausbezahlten Förderungen.
Zusätzlich entstanden wichtige regionale Arbeitsplätze. In keinem EU-Mitgliedsland ist die Kompetenz
für Forschung, Entwicklung und Anlagebau im Bereich Biomasse so hoch wie in Österreich.
- Die Energiegewinnung aus Biomasse stellt einen selbsttragenden, funktionierenden
Energie- und Wirtschaftskreislauf in den ländlichen Regionen dar.
- Aus dem Betrieb der Anlagen bleiben 97 Prozent der Wertschöpfung im Bundeland
Salzburg. Nur drei Prozent gehen in benachbarte Bundesländer und Bayern.
- Mit Biomasse wird im Land Salzburg jährlich die Energiemenge von 470.000
Tonnen Heizöl ersetzt. Das entspricht in etwa 15.000 Tankwagen voll beladen mit Heizöl, aneinandergereiht
eine Kolonne von Salzburg nach Wien.
- Der Beitrag der Biomasse zu den erneuerbaren Energieträgern im Land ist
bereits um einiges größer als der Beitrag der Wasserkraft (Bioenergie 60 Prozent, Wasserkraft 38 Prozent,
Rest zwei Prozent). Das ist nicht zuletzt durch sehr effizienten Einsatz der Fördergelder gelungen.
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