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Bundesheer
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erstellt am
25. 08. 14
10.00 MEZ
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Spindelegger:
Heer nicht aushungern lassen
Rekruten des Bundesheers bei ihrer Angelobung. (Copyright: ÖVP/Jakob Glaser)
Wien (övp-pd) - Kein Geld mehr für öffentliche Angelobungen oder ein Brief der Unteroffiziersgesellschaft
an den Bundespräsidenten, wo von der bisher tiefsten Krise des Bundesheeres geschrieben wird. Fakten, die
ÖVP-Chef und Finanzministern nicht mehr länger hinnehmen will und Minister Klug am 22.08. im Ö1-Morgenjournal
auffordert Lösungskompetenz zu zeigen: „Klar ist aus meiner Sicht, dass wir das Bundesheer nicht aushungern
dürfen.“ Daher erwartet sich Spindelegger von Klug, dass er Pläne mit einer ordentlichen Finanzstruktur
für das Bundesheer auf den Tisch legt - und zwar noch diesen Herbst. Damit soll es gelingen,dieFinanznöte,
die das Bundesheer offensichtlich hat, in den Griff zu bekommen. Dazu gehört es, eine neue Struktur zu schaffen
und das ist die Angelegenheit des Verteidigungsministers.
Spindelegger erinnert daran, dass die Bundesheer-Volksbefragung vor eineinhalb Jahren klar für die Aufrechterhaltung
der Wehrpflicht ausging. Daher muss Klug Vorsorge treffen, dass die wichtigen Aufgaben der Landesverteidigung und
des Katastrophenschutzesauch erfüllt werden können. Spindelegger ist überzeugt, dass ein handfestes
Konzept möglich ist, auch trotz der aktuellen Sparmaßnahmen.
"Wir haben ab dem nächsten Jahr keine Eurofighter-Rate mehr zu zahlen, trotzdem wird die Hälfte
davon noch einmal zugestanden als Erhöhung der Mittel, das sind über 100 Millionen Euro"",
sagt Spindelegger
Ausbau des Milizsystems
Ein weiteres Aufgabengebiet für den Verteidigungsminister muss die Miliz sein. Spindelegger verweist darauf,
dass die Miliz noch nicht den Stellenwert im Bundesheer hat, der ihr eigentlich zukommen sollte.Sieist die kompetenteste
und kostengünstigste Personalreserve, die wir haben. "Wir haben ein Milizsystem nach der Verfassung und
das gehört ausgebaut", so Spindelegger, der darauf verweist, dass im Milizsystem auch ein Teil der Lösung
für Minister Klug liegen könnte und wie er den Budgetnöten des Bundesheeres entgegenwirken könnte.
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Pendl: ÖVP soll Klug unterstützen "und ihm nicht Prügel vor
die Füße werfen!"
Wien (sk) - Mit Verärgerung reagierte SPÖ-Sicherheitssprecher Otto Pendl auf die Angriffe der
ÖVP auf Verteidigungsminister Klug, allen voran von Finanzminister Spindelegger. Dem Finanzminister, so Otto
Pendl, sei die prekäre finanzielle Situation beim Heer nur zu gut bekannt: "Dem österreichischen
Bundesheer wurden innerhalb der letzten 10 Jahre zwei Milliarden Euro aus dem Budget gestrichen. Das ist ein ganzes
Jahresbudget!" Als "mehr als ärgerlich" bezeichnet der SPÖ-Sicherheitssprecher, dass es
darüber hinaus auch der ÖVP zu verdanken ist, dass der Betrieb der Eurofighter Millionen verschlingt.
Mit ihren jetzigen Angriffen auf den Verteidigungsminister stelle die ÖVP nur eines unter Beweis: "Ihr
ist die Zukunft eines eigenständigen österreichischen Bundesheeres völlig egal." Statt den
Verteidigungsminister bei den notwendigen Reformen zu unterstützen, so Pendl weiter, "versucht die ÖVP
mit Hilfe ihres Finanzmisters das Bundesheer weiter auszuhungern." Damit verunsichere man nicht nur die Soldaten
und Soldatinnen, sondern auch die österreichische Bevölkerung: "Es drängt sich der Gedanke
auf, dass hier im Vorfeld der Personalvertretungswahlen politisches Kalkül im Spiel ist." "Ich fordere
die ÖVP auf", so der SPÖ-Sicherheitssprecher abschließend, "diese Verunsicherung zu unterlassen
und den Verteidigungsminister in seinen Reformvorhaben zu unterstützen, anstatt ihm laufend Prügel vor
die Füßen zu werfen."
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Commenda: Dem Bundesheer fehlen nicht Konzepte, sondern Geld
Wien (bmlvs) - Der Generalstabschef des Österreichischen Bundesheeres, General Othmar Commenda hat
zu den Aussagen des Finanzministers in Ö1, wonach das Bundesheer nicht ausgehungert werden darf, Stellung
genommen. "Es ist nicht meine Aufgabe, mich in die Parteipolitik einzumischen. Ich bin jedoch über die
Aussagen des Finanzministers fassungslos."
Finanzminister Spindelegger hat im Morgenjournal gefordert, dass das Bundesheer nicht ausgehungert werden darf
und dass er sich ein Konzept für eine Reform des Bundesheeres erwarte. General Commenda: "Das Problem
des Bundesheeres sind nicht fehlende Konzepte, sondern fehlende Budgetmittel. Und der einzige, der das ändern
kann, ist der Finanzminister". Commenda weiter: "Das Bundesheer hat in den vergangenen Jahren ein Konzept
nach dem anderen vorgelegt. Die Umsetzung dieser Konzepte, wie zum Beispiel das der Zilk-Kommission, war immer
vom Budget abhängig. Das dafür notwendige Geld wurde aber nie zur Verfügung gestellt". Der
Generalstabschef weist darauf hin, dass er persönlich im Juni Finanzminister Spindelegger über die katastrophale
Finanzsituation des Bundesheeres informiert hat. Commenda: "Spindelegger kennt unsere Finanzsituation ganz
genau; schließlich ist er der verantwortliche Finanzminister. Und er weiß, dass die fehlenden Mittel
genau dazu führen, dass der Boden des Fasses erreicht ist. Schließlich erfolgt die Zuweisung der Mittel
durch sein Ministerium".
Der Generalstab arbeitet seit dem Frühjahr an einem neuerlichen Konzept über die Neustrukturierung des
Bundesheeres. Dieses Konzept dient ausschließlich dazu, die vorgegebenen Sparmaßnahmen umzusetzen.
"Alle bisher getroffen Maßnahmen, wie der Personalabbau, die Einschränkung der Luftraumüberwachung,
der Verkauf der Pinzgauer oder Kasernenverkäufe sind ausschließlich dem Spardruck geschuldet. Dem Vorschlag
des Finanzministers, die Miliz verstärkt einzusetzen, kontert Commenda: "Die Miliz ist für uns ein
wichtiger Teil des Bundesheeres. Aber die Miliz kann weder den Luftraum überwachen noch tausende Rekruten
ausbilden. Und auch die Miliz wurde in den vergangenen Jahren finanziell ausgehungert."
Auf die von Spindelegger angesprochene Eurofighterrate bemerkt Commenda, dass alle Raten aus dem laufenden Verteidigungsbudget
bezahlt wurden. Die ursprünglich angekündigte externe Finanzierung ist im Verteidigungsministerium bis
heute nicht eingetroffen. Wenn das Bundesheer auch in Zukunft komplexe Systeme wie Hubschrauber oder Flugzeuge
betreiben soll, dann benötigt es dafür Geld. Die Aufgaben, die in der Sicherheitsstrategie festgelegt
sind, können in Zukunft so nicht mehr erfüllt werden. Und das weiß niemand besser als der Finanzminister,
so Commenda.
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Cibulka: Bankrotterklärung der österreichischen Sicherheitspolitik?
ÖOG fordert Umsetzung der Österreichischen Sicherheitsstrategie
Wien (öog) - Angesichts der Budgetkürzungen beim Bundesheer hat die Österreichische Offiziersgesellschaft
seit Monaten vor einem Kollaps gewarnt und in diesem Zusammenhang von einer "Bankrotterklärung der österreichischen
Sicherheitspolitik" und einem "Todesstoß für das Bundesheer" gesprochen. Die ÖOG
begrüßt daher die Stellungnahmen von Politikern aller Parteien, die nunmehr ein Bekenntnis zum Bundesheer
abgeben. "Wichtiger als schöne Worte wäre aber eine Erhöhung des Wehrbudgets, um die Ziele
der Österreichischen Sicherheitsstrategie zu erreichen", betont Erich Cibulka, Präsident der Offiziersgesellschaft.
Die Sicherheitsstrategie wurde im Juli 2013 vom Parlament beschlossen und nimmt Bezug auf aktuelle Bedrohungen
Österreichs. Darin ist zu lesen: "Österreich verfolgt folgende Interessen und politisch-strategische
Ziele: Aus- und Aufbau effizienter ziviler und militärischer Kapazitäten und Strukturen entsprechend
internationalen Standards zur Erfüllung sicherheitspolitischer Aufgaben". Wenn man etwas "ausbauen"
und "aufbauen" muss, ist wohl impliziert, dass im Moment qualitativ und quantitativ zu wenig da ist.
Faktum ist, dass sich das Wehrbudget im freien Fall befindet und weit und breit keine "Weiterentwicklung der
Fähigkeiten des ÖBH im Lichte der nationalen und internationalen Entwicklungen erfolgt" oder gar
"eine lageangepasste Aufwuchsfähigkeit sichergestellt wird", wie das in der Sicherheitsstrategie
so treffend verlangt wird.
Die ÖOG fordert daher, dass die gesamte Bundesregierung unter Kanzler Faymann und Vizekanzler Spindelegger
diesen Auftrag der Volksvertretung endlich umsetzt.
"Es geht nicht um ein paar Millionen auf oder ab. Es geht auch nicht um kleinere oder größere Strukturanpassungen.
Es geht darum, dass diese Strategie mit einem Budget von 0,6% des BIP einfach nicht umgesetzt werden kann!"
folgert Cibulka.
Vergleichbare bündnisfreie EU-Staaten wie Schweden oder Finnland wenden für ihre Sicherheit doppelt so
hohe Prozentsätze auf. Angesichts der kriegerischen Ereignisse in der Ukraine und im gesamten Nahen Osten
muss die Sicherheit Österreichs und seiner Bevölkerung im Vordergrund stehen.
Mit Pilotenreduzierungen, Baueinstellungen und ersatzlosen Fahrzeugausscheidungen werden selbst die Normaufgaben
im Frieden verunmöglicht und so stellt sich aktuell die Frage, ob die Regierung die Verfassung bricht. Eine
Verfassung, die vom Bundesheer die militärische Landesverteidigung und den Schutz der verfassungsmäßigen
Einrichtungen und der demokratischen Freiheiten der Einwohner oder Hilfeleistung bei Elementarereignissen und Unglücksfällen
und den Auslandseinsatz verlangt.
"Parteipolitisches Kalkül darf nicht die Maxime der Sicherheitspolitik sein! Wir erwarten, dass die Politiker
aller Parteien an einem Strang ziehen und ihre staatspolitische Verantwortung wahrnehmen" appelliert Präsident
Cibulka an die gesamte Politik.
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Unteroffiziersgesellschaft: Offener Brief an den Bundespräsidenten
Sehr geehrter Herr Bundespräsident,
Aus Sicht der Österreichischen Unteroffiziersgesellschaft befindet sich das österreichische
Bundesheer in seiner bisher größten Krise. Daher sehen wir uns gezwungen an Sie, sehr geehrter Herr
Bundespräsident, einen offenen Brief zu verfassen.
Die derzeit getätigten Einsparungsmaßnahmen und deren Auswirkungen auf die Truppe sowie die für
uns nicht erkennbaren Planungsschritte des Generalstabes führen im österreichischen Unteroffizierskorps
zu einer tiefen Verunsicherung und zu einem Vertrauensverlust in die österreichische Bundesregierung. Der
sich daraus ergebende Mangel an Perspektiven für unsere Kader- und Milizsoldaten führen einerseits nicht
nur zu verstärkten Abgängen – vor allem von jungen Unteroffizieren - sondern bringen andererseits auch
Nachwuchsprobleme – Rekrutierung von qualifiziertem Personal – mit sich. Aus diesen Gründen machen sich die
österreichischen Unteroffiziere große Sorgen um die Zukunft unseres Heeres. Für uns drängt
sich der Verdacht auf, dass die österreichische Bundesregierung unsere Armee budgetär „aushungert“ und
somit das ÖBH bewusst „gegen die Wand fährt“ und dadurch, in der ultima ratio, die Sicherheit Österreichs
gefährdet. Sehr geehrter Herr Bundespräsident, respektvoll fragen wir Sie daher als Oberbefehlshaber
des Bundesheeres: „Wie lange können Sie einer, unserer Meinung nach die Sicherheit Österreichs gefährdenden,
budgetären Demontage des ÖBH noch mit ruhigem Gewissen zusehen ohne sich dazu entsprechend öffentlich
zu äußern?“
Hochachtungsvoll
Der Präsident der ÖUOG:
Vzlt Paul Kellermayr
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Bundespräsident lädt Vertreter der Unteroffiziersgesellschaft
zur Aussprache ein
Wien (hofburg) - Bundespräsident Dr. Heinz Fischer hat am 23.08. im Zusammenhang mit einem Schreiben
der Unteroffiziersgesellschaft dazu aufgerufen die Leistungen, die vom österreichischen Bundesheer unter außerordentlich
schwierigen finanziellen Bedingungen erbracht werden anzuerkennen und die auf eine restriktive Budgetierung zurück
zu führenden Probleme richtig zuzuordnen.
"Man darf Ursache und Wirkung nicht miteinander verwechseln", sagte der Bundespräsident.
"Die Angehörigen des österreichischen Bundesheeres erbringen immer wieder Beweise dafür, dass
sie bemüht sind, die Sparziele der österreichischen Bundesregierung und des Nationalrates loyal mitzutragen.
Wenn aber die finanziellen Parameter von Jahr zu Jahr verändert werden, wird eine erfolgreiche Arbeit immer
schwieriger. Dafür darf man aber nicht das österreichische Bundesheer und seine Führung verantwortlich
machen.
Der Vorrang der Politik im Bereich der Landesverteidigung ist in der österreichischen Bundesverfassung verankert.
"Daraus folgt aber, dass die Politik auch die Verantwortung für die Budgetierung und für die Konsequenzen
der Budgetierung der Landesverteidigung zu tragen hat. Das schließt auch die Verantwortung dafür ein,
dass die aktuellen Budgetzahlen zu sehr schmerzlichen Sparmaßnahmen führen müssen," sagte
der Bundespräsident, der Vertreter der Unteroffiziersgesellschaft im September zu einer persönlichen
Aussprache einladen wird.
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Strache: Regierung versagt beim Bundesheer völlig!
Sparmaßnahmen beim Heer müssen zurück genommen werden
Wien (fpd) - Es sei erfreulich, dass sich nun endlich auch der Oberbefehlshaber des Heeres zu Wort meldet,
wenn auch zu leise, sagte FPÖ Bundesparteiobmann HC Strache zur Ankündigung des Bundespräsidenten,
Vertreter der Unteroffiziersgesellschaft zur Aussprache über das Bundesheer einladen zu wollen. "Fischer
sollte vorher allerdings den Kanzler, den Finanzminister und den Verteidigungsminister zu sich zitieren und diese
auffordern die Sparmaßnahmen beim Heer zurück zu nehmen", forderte Strache.
Mit den derzeitigen, von der Bundesregierung vorgegebenen, Rahmenbedingungen sei ein seriöser Betrieb des
Bundesheeres nicht mehr möglich, betonte Strache, der eindringlich vor einem "Kaputtsparen" des
Heers warnte. Angesichts der geopolitischen Lage an den Grenzen der EU sei dieser sicherheitspolitische Kurs der
Bundesregierung nur als "Geisterfahrt" zu bezeichnen.
Das Heer leide nicht nur an zu wenig Geld sondern noch mehr an einem völlig desinteressierten Kanzler, einem
überforderten Finanzminister und einem durchsetzungsschwachen Ressortminister, konstatierte Strache. Hier
müsse Oberbefehlshaber Fischer eingreifen und sein Bundesheer vor diesen unfähigen Politikern schützen.
"Die FPÖ wird jedenfalls nicht locker lassen und sich auch weiterhin für das Heer, seine Bediensteten
und die Sicherheit der Österreicher einsetzen", betonte Strache.
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Pilz: Ende des Eurofighter-Abenteuers ist Vorbedingung für Heeres-Neustart
Heer kann nicht gleichzeitig Milliarden für Eurofighter verschwenden und neues Geld
verlangen.
Wien (grüne) - "Das Bundesheer kann nicht auf der einen Seite Milliarden für Eurofighter
verschwenden und auf der anderen Seite neues Geld verlangen", so der Sicherheitssprecher der Grünen,
Peter Pilz, zur laufenden Heeres-Debatte.
"Die Vorbedingung für einen auch finanziellen Neustart des Bundesheeres ist zuallererst die Beendigung
des Eurofighter-Abenteuers", so Pilz. "Die Militärs, die sich jetzt zu Recht über den Finanzminister
beschweren, trifft eine wesentliche Mitschuld: sie haben wider besseres Wissen beim Eurofighter-Abenteuer geschwiegen.
Jetzt können auch sie sich nicht aus der Verantwortung stehlen", schließt Pilz.
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Vetter: Regierung agiert verantwortungslos
Landesverteidigung angesichts zunehmender geopolitischer Spannungen Priorität einräumen!
Wien (str) - "Die Unterdotierung des Bundesheeres ist völlig verantwortungslos", stellt der
Wehrsprecher des Team Stronach, Georg Vetter, zur aktuellen Debatte über die Budgetierung des Österreichischen
Bundesheeres fest. In einer Zeit zunehmender Spannungen in und um Europa müsse eine verantwortungsvolle Politik
den Sicherheitskräften die entsprechenden Mittel zur Verfügung stellen, fordert Vetter.
"Die Regierungsparteien und die entsprechenden Ministerien sollen aufhören, sich wechselseitig die Schuld
für das Aushungern des Heeres zuzuschieben", erinnert Vetter sowohl den Finanzminister als auch den Verteidigungsminister
daran, dass sie selbst Teil der Bundesregierung sind. Die Verantwortung für die aktuelle österreichische
Sicherheitspolitik liege bei der gesamten Bundesregierung, die in Zeiten knapper Kassen nicht lineare Streichungen
vornehmen, sondern Prioritäten zu setzen habe, betont Vetter und warnt: "Auch die übrigen Mitglieder
der Bundesregierung dürfen nicht nach dem Motto leben: Wenn ich kein Feuer sehe, brauche ich auch keine Feuerwehr".
Einsparungspotential gebe es laut Vetter genug: "Wenn die es um die Sicherheit Österreichs geht, muss
man eben in anderen Bereichen den Rotstift ansetzen! Von der Parteienförderung bis hin zu demokratisch nicht
legitimierten Projekten der Gesellschaftsveränderung -Stichwort Gender-Institute - sehe ich ein weites Potential
für budgetäre Umschichtungen, die in Österreichs Sicherheit weit besser investiert wären."
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Waldner: Das Bundesheer ist in den vergangenen Jahren abgezockt worden!
Alleine durch Liegenschaftsverkäufe wurde Heeresbudget um 112 Millionen Euro geschmälert.
Wien (göd) - "Wenn jetzt der Finanzminister dafür sorgen will, dass das Bundesheer künftig
nicht mehr zum Selbstbedienungsladen für Budgetlücken verkommt, ist schon einiges gewonnen", sagt
Wilhelm Waldner, Vorsitzender der Bundesheergewerkschaft, am 24.08. zur aktuellen Diskussion um das Bundesheer-Spardiktat.
Tatsache ist: Die maroden Staatsfinanzen haben immer wieder dazu geführt, die Verteidigungsbudgets der
vergangenen Jahre zu kürzen. Dann überschlugen sich die Reformen geradezu, aus denen das Bundesheer aber
weder besser ausgestattet noch mit einer besseren Einsatzfähigkeit hervorging. Vielmehr ging es schlicht und
einfach nur um rasche Geldbeschaffung! Die Umsetzung der Sicherheitsstrategie oder die Umsetzung der Ergebnisse
der Volksbefragung waren stets zweitrangig.
Es erscheine allerdings schon etwas weit hergeholt, wenn der Finanzminister nun meine, die Finanznöte des
Bundesheeres könnte der eben amtierende Verteidigungsminister Gerald Klug mit einer Reform beseitigen, sagt
Waldner. "Die aktuelle Finanznot des Bundesheeres hat ihren Ursprung in der Vergangenheit", so der Vorsitzende
der Bundesheergewerkschaft und er fügt hinzu: "Denn Klugs Vorgänger Norbert Darabos hat das Bundesheer
in den Jahren seiner Ministerschaft erfolgreich in den Graben gefahren! In diesen Jahren ist das Bundesheer im
wahrsten Sinne des Wortes abgezockt worden!" Dennoch brauche es nun schnell Lösungen, wie sich das Bundesheer
durch den finanziellen Engpass quetschen könne, ohne dies auf dem Rücken der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
auszutragen. Und zudem müsse ein langfristiger Plan auf den Tisch, wie die Mittel und Ressourcen der Zukunft
sinnvoll und effizient verteilt werden sollten, sagt Waldner. "Da ist nun Verteidigungsminister Klug gefordert!",
so der Bundesheer-Gewerkschafter weiter.
Einige Beispiele: Der Finanzminister hat bei den Liegenschaftsverkäufen jährlich mehr Geld von vornherein
abgezogen ("Abschläge"), als an Erträgen erzielt worden ist. Alleine in den Jahren 2007 bis
2013 wurden insgesamt etwa 238 Mio. Euro an Liegenschaftserlösen eingenommen, jedoch "Abschläge"
von 350 Mio. Euro festgelegt, also 50 Mio. Euro pro Jahr, was unter dem Strich zu einem Minus von 112 Mio. Euro
geführt hat. Vom Ziel der Bundesheerreformkommission unter Helmut Zilk (BH 2010), die Hälfte der Erträge
der Liegenschaftsverkäufe solle dem Bundesheer zur Reformunterstützung zukommen, sei also nichts übrig
geblieben, führt Waldner aus. Oder der erst kürzlich vorgenommene Planstellenklau durch Minister Josef
Ostermayer, der in den kommenden Jahren 400 Planstellen des Verteidigungsministeriums ins Innen-, Finanz- und Justizministerium
verschieben werde.
"Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bundesheeres können das Wort "Reform" schon gar
nicht mehr hören! Die eine "Reform" ist noch nicht einmal begonnen worden, schon steht die nächste
Geldbeschaffungsaktion vor der Tür", sagt Waldner.
Es gebe allerdings einen feinen Unterschied: "Das Innenministerium hat für reformbetroffene Bedienstete
gesetzliche Regelungen geschaffen, damit diese Maßnahmen nicht auf dem Rücken der Bediensteten ausgetragen
werden", sagt der Bundesheer-Gewerkschafter. Das gelte aber nicht für die Bediensteten des Bundesheeres,
die etwa bei der Neuorganisation der Sanitätsorganisation unter die Räder geraten sind. "Da kann
sich Verteidigungsminister Klug - er kommt ja selbst aus der Gewerkschaftsbewegung - ein Beispiel an der Innenministerin
nehmen", fordert Wilhelm Waldner abschließend.
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