Fünf Jahrzehnte Malerei, Grafik, Objekt – von 05.09.2014 - 11.01.2015
Klosterneuburg (essl museum) - In seinem Jubiläumsjahr widmet das Essl Museum Adolf Frohner die erste
Retrospektive seit mehr als zehn Jahren. Frohners Anfänge stehen im Kontext des Wiener Aktionismus, der für
sein weiteres Werk impulsgebend wirkte. Ausgehend von Experimenten mit der klassischen Moderne, stand zwischen
1961 und 1963 die Suche nach einem neuen Werkbegriff im Zentrum von Frohners Schaffen. Die Arbeit mit poverem,
gefundenem Material wie Schrott, Metall, Gerümpel und Matratzen und der grenzüberschreitende Gestus blieb
maßgeblich.
Ein kritisches Mensch- und Weltbild
Zwar wandte Frohner sich in den frühen sechziger Jahren wieder verstärkt der Malerei, Zeichnung und
Plastik zu, die Kombination und Ausweitung der Medien erweist sich aus heutiger Sicht jedoch als charakteristisch
für sein künstlerisches Wollen und bestimmte ebenso wie die Frage, was das Mensch-Sein ausmache, seinen
weiteren Weg. Dank dieser Innovation und seines kritischen Menschen- und Weltbildes avancierte Frohner zu einem
der wichtigsten österreichischen Künstler nach 1945.
Die Personale bietet mit grundlegenden Werken aller Schaffensperioden einen tiefen Einblick und folgt Frohners
fünf Jahrzehnte umspannendem Oeuvre mit einem Dialog zwischen seriellen Grafiken, erzählerischen Monumentalbildern
und experimentellen Objektarbeiten.
Große Bandbreite
Anknüpfend an seine Anfänge spannt die Schau den Bogen von aktionistischen Objekten über abstrahierte
Grafiken der sechziger Jahre bis hin zu zwischen Malerei, Grafik und Collage changierenden Frauenbildern der siebziger
Jahre wie Gib mir den Schuh Eva (Adam und Eva). Zentrale Gemälde aus den achtziger und neunziger Jahren wie
das Triptychon Das Leben, der Tod, ich - oder Sokrates sowie Schlüsselwerke des plastischen Oeuvres wie das
Denkmal für Alberto Giacometti runden den Gang durch sein Lebenswerk ab.
Die Ausstellung ist eine Kooperation mit der im Forum Frohner in Krems gezeigten Schau: Blutorgel. Adolf Frohners
Anfänge im Wiener Aktionismus (07.09.2014-06.04.2015)
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