Pernkopf: Ein Meilenstein des Natur- und Gewässerschutzes
St. Pölten (nlk) - Niederösterreichs Umwelt-Landesrat Dr. Stephan Pernkopf und Infrastrukturministerin
Doris Bures besichtigten vor kurzem in der Wachau das Nebenarmsystem Schallemmersdorf, das im Rahmen des LIFE-Projektes
"Mostviertel-Wachau" wieder mit der Donau verbunden wurde. Pernkopf betont dabei den Mehrfachnutzen dieses
Projektes: "LIFE-Projekte wie dieses sind Meilensteine des Natur- und Gewässerschutzes. Für zahlreiche
Tier- und Pflanzenarten entstanden wieder naturnahe Lebensräume. Auch die Menschen profitieren unmittelbar
durch das bereicherte Landschaftsbild, durch attraktive Naherholungsgebiete und - nicht zuletzt - durch positive
Auswirkungen auf die Hochwassersituation."
Das LIFE-Projekt "Mostviertel-Wachau" wurde im Jahr 2009 begonnen und vor kurzem abgeschlossen. Bei Projektkosten
von rund 6,7 Millionen Euro wurden gewässerökologische Maßnahmen an Ybbs, Pielach und Donau umgesetzt.
Projektträger war das Land Niederösterreich, maßgebliche Projektpartner waren das BMVIT mit via
donau und der NÖ Landesfischereiverband. Auch das nächste Projekt "Auenwildnis Wachau" wurde
bereits genehmigt.
Mit dem EU-LIFE-Programm konnten in Niederösterreich bisher 21 herausragende Natur- und Gewässerschutzprojekte
finanziert werden. In Summe wurden rund 80 Millionen Euro investiert, wobei die Europäische Union rund 46
Prozent der Kosten übernommen hat. Pernkopf: "Damit sind wir Spitzenreiter in Österreich und das
klare Naturland Nummer eins."
Einen Schwerpunkt bildeten Maßnahmen entlang der Donau und ihrer wichtigsten Nebenflüsse. Ehemalige
Altarme wurden wieder an den Strom angebunden, durch Fischaufstiege bei Kraftwerken konnte die Durchgängigkeit
für Fische wieder hergestellt werden und ehemals hart verbaute Uferabschnitte wurden in naturnahe, dynamische
Uferzonen umgewandelt. Dadurch konnte ein ökologisch wertvoller vernetzter Gewässerlebensraum geschaffen
werden, der von der freien Fließstrecke der Wachau mit den Unterläufen von Ybbs, Pielach, Melk und Traisen
bis zum Nationalpark Donauauen reicht. Es entstand ein vernetztes Gewässersystem, das zahlreichen Tier- und
Pflanzenarten wieder naturnahe Lebensräume bietet: Fische finden wieder gut geeignete Laichplätze, Aufenthaltsbereiche
für Jungfische und Wintereinstellplätze. Kiesbrütende Vögel wie der Flussuferläufer und
bruthöhlengrabende Vögel wie z.B. der Eisvogel können wieder geeignete Kiesbänke bzw. Steilwände
nützen.
Auch die Hochwassersituation wird durch LIFE-Projekte positiv beeinflusst. Durch die Wiederanbindung von Nebenarmen
und die Renaturierung ehemals regulierter Flussabschnitte wird dem Wasser wieder mehr Raum gegeben.
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