Wien (wifo) - Im Jahresdurchschnitt 2013 lag die Cash-Flow-Umsatz-Relation in der österreichischen Sachgütererzeugung
nach aktuellen Hochrechnungen mit 9,0% unter dem langjährigen Durchschnitt von 9,6%. Sie war damit um 0,2
Prozentpunkte niedriger als im Vorjahr. Dies dürfte vor allem auf den wenig dynamischen Konjunkturverlauf
im Jahr 2013 zurückzuführen sein.
Die Cash-Flow-Umsatz-Relation hat sich nach dem Ausbruch der Finanzmarktkrise kaum erholt (2007: 9,7%, 2008: 8,7%).
Der langjährige Durchschnitt von 9,6% wurde zwar 2010 erreicht, in den Folgejahren sank die Ertragsrate aber
wieder auf niedriges Niveau. 2011 und 2012 lag sie mit 9,2% unter dem langjährigen Durchschnitt. Für
2013 ergibt die WIFO-Schätzung mit einem dynamischen panelökonometrischen Modell einen weiteren Rückgang
um 0,2 Prozentpunkte. Das spiegelt das verhaltene Wirtschaftswachstum wider. Die reale Wertschöpfung der österreichischen
Sachgütererzeugung wuchs wie im Vorjahr um nur 1,2%.
Die Ertragsrate reagiert in den einzelnen Branchen stark prozyklisch auf Konjunkturschwankungen. Zwischen den Branchen
bestehen zudem deutliche Unterschiede, die mit der kurzfristigen Flexibilität der Produktionskapazitäten
zusammenhängen. Aufgrund hoher Kapazitätsanpassungkosten sind Unternehmen in ihrer kurzfristigen Kostenstruktur
wenig flexibel und können nur eingeschränkt auf Nachfrageänderungen reagieren. Ihre Ertragsrate
wird deshalb stärker durch Konjunkturschwankungen beeinflusst.
Den Bericht über die Ertragsrate der österreichischen Sachgütererzeugung im Jahr 2013 erstellte
das WIFO erstmals gemeinsam mit KMU Forschung Austria. Als Datengrundlage diente die Bilanzdatenbank der KMU Forschung
Austria. Diese Datenbank besteht aus einem Pool von jährlich mehr als 100.000 Bilanzen österreichischer
Unternehmen und ermöglicht detaillierte Analysen von Kennzahlen auf Branchenebene.
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