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Alpbacher Technologiegespräche
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erstellt am
22. 08. 14
10.00 MEZ
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Bures
stellt Förderprogramm für Industrie 4.0 vor
250 Millionen Euro Förderung für heimische Unternehmen und Forschungseinrichtungen
Wien (bmvit) - Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Wissenschafts-, Forschungs- und Wirtschaftsminister
Reinhold Mitterlehner und dem Vorsitzenden des Forschungsrates, Hannes Androsch, präsentierte Technologieministerin
Doris Bures am 21.08. die Pläne des Technologieministeriums zur Förderung heimischer Forschungseinrichtungen
und Unternehmen bei der Umstellung auf Industrie 4.0. "Industrie 4.0 bringt starke Veränderungen von
Produktionsabläufen in den Unternehmen. Das betrifft in Österreich tausende Betriebe in allen Regionen,
nicht nur die Großen. Eine wichtige Infrastruktur dafür habe ich bereits gesichert: mit der Breitbandmilliarde.
Als nächsten Schritt werden wir die österreichischen Unternehmen und Forschungseinrichtungen mit einer
Viertelmilliarde Euro bei Industrie 4.0 fördern", gab Bures bekannt.
Im Rahmen der Alpbacher Technologiegespräche lud die Technologieministerin heuer bereits zum vierten Mal zum
Industriegipfel, bei dem dieses Jahr das Thema Industrie 4.0 und damit natürlich auch die weitere Entwicklung
des Innovations- und Technologiestandorts Österreich im Mittelpunkt stand. "Meine jährlichen Treffen
mit Österreichs führenden Unternehmen sind zu einer Institution geworden und wichtig für die Abstimmung
meiner Schwerpunkte in der Technologiepolitik", so Bures.
250 Mio. Euro für heimische Industrie
Bei der Viertelmilliarde Euro für Industrie 4.0 will Bures alle verfügbaren Förderinstrumente nutzen:
Einerseits also Förderungen über die Forschungsförderungsgesellschaft (FFG), die den Abschnitt der
Ideenfindung, Forschung und Entwicklung abdecken. Weiters die Schaffung von Orten, an denen Betriebe Industrie
4.0 erfahren und entwickeln können. Dazu wird das bmvit gemeinsam mit der TU-Wien die erste Pilotfabrik Österreichs
gründen. Etliche österreichische Unternehmen werden sich daran beteiligen und die Pilotfabrik wird schon
2015 starten. Das dritte Förderinstrument ist die Austria Wirtschaftsservice GmbH (aws). Produzierende Unternehmen
haben bei Industrie 4.0 neben hohen Forschungsausgaben auch Investitionen in neue Maschinen und moderne Hard- und
Software zu tragen. Dafür plant Bures gemeinsam mit der aws ab 2015 Investitionszuschüsse von bis zu
500.000 Euro pro Unternehmen.
Weiters haben sich Bures und die Vorstände der, am Industriegipfel vertretenen Unternehmen im vergangenen
Jahr auf die Schaffung von Stiftungsprofessuren für Industrie 4.0-Entwicklungen bei Werkstoffen und Produktionstechnologien
verständigt. Für diese Stiftungsprofessuren stellt das bmvit 4 Mio. Euro zur Verfügung, eine weitere
Million kommt von der Marshall-Plan-Stiftung. Für die drei Professuren gibt es acht Bewerbungen von heimischen
Universitäten, am 12. September tritt die Jury zur Entscheidung zusammen.
Strategie für geistiges Eigentum
Ein gemeinsames Projekt des bmvit und des BMWFW ist die Entwicklung einer Strategie für den Schutz und die
Nutzung von geistigem Eigentum. "Wie im Regierungsübereinkommen vorgesehen, erarbeiten wir gemeinsam
eine Strategie für den Schutz und die Nutzung von geistigem Eigentum. Das ist für Österreichs Wirtschaft
eine wichtige Zukunftsfrage", so Bures angesichts der anstehenden Einführung des EU-Patents.
Vom EU-Patent werden viele österreichische Unternehmen profitieren:
Sie können ihre Patente leichter und günstiger in der gesamten Europäischen Union anmelden. Dadurch
werden aber auch mehr ausländische Unternehmen mit ihren Patenten nach Österreich kommen. "Wir werden
dafür sorgen, dass diese Entwicklungen unsere Unternehmen nicht unvorbereitet treffen. Unser Ziel ist es,
dass alle heimischen Unternehmen fit für das EU-Patent werden und auch Klein- und Mittelbetriebe mit geistigem
Eigentum professionell umgehen können. Dafür werden wir den Unternehmen umfangreiche Services anbieten
und sicherstellen, dass Schutzrechte bei Förderungen künftig stärker berücksichtigt werden",
so Bures abschließend.
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Mitterlehner: Neue Erkenntnisse rascher in die Gesellschaft bringen
Vier neue Wissenstransferzentren und bessere IP-Verwertung sollen Forschungsergebnisse
schneller in die Anwendung bringen- 30 Millionen Euro für Industrie 4.0
Alpbach (bmwfw) - "Wir haben in Österreich eine gute Forschungsleistung und generieren an unseren
Hochschulen viel Wissen. Dieses Wissen müssen wir noch besser verwerten und in die Gesellschaft bringen",
so Wissenschafts-, Forschungs- und Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner anlässlich der Pressekonferenz
zur Eröffnung der Alpbacher Technologiegespräche. Seit 1995 hat Österreich seine F&E-Quote fast
verdoppelt - von etwa 1,5 Prozent des Bruttoinlandsproduktes auf jetzt 2,88 Prozent. Die Investitionen für
Forschung & Entwicklung (F&E) sind im internationalen Vergleich zwischen 2007 und 2012 (aktuellster internationaler
Vergleichswert) um 27 Prozent - von 6,8 Milliarden auf 8,7 Milliarden pro Jahr gestiegen. Der EU-Durchschnitt liegt
bei 17 Prozent. Trotzdem belegt Österreich im Innovation Union Scoreboard (IUS) aktuell nur den zehnten Platz.
Um die Verwertung wissenschaftlicher Erkenntnisse an den Universitäten zu beschleunigen, hat das Wissenschaftsministerium
vier neue Wissenstransferzentren mit einer Gesamtfördersumme von 11,25 Millionen Euro (2014-2018) genehmigt.
"Nur Geld ins System zu stecken wird nicht reichen. Wir müssen auch bessere Wege finden, die neuesten
Erkenntnisse auch für Wirtschaft und Gesellschaft nutzbar zu machen. Daher ist der Wissenstransfer von großer
Bedeutung", so Mitterlehner. In Österreich werden pro 1.000 Forscher nur 9,8 Erfindungen pro Jahr gemeldet,
im EU-Durchschnitt sind es 15,6. Die vier neuen Wissenstransferzentren bündeln die Forschungsaktivitäten
im Westen (Projektkoordination durch Universität Innsbruck), im Osten (Medizinische Universität Wien)
und im Süden (TU Graz), zudem gibt es auch ein überregionales Zentrum für den Life Science Bereich
(Universität Wien). "Neben der anwendungsorientierten Forschung setzen wir erstmalig auch einen Schwerpunkt
auf den Transfer von Erkenntnissen aus dem geistes-, sozial- und kulturwissenschaftlichen Bereich", so der
Wissenschaftsminister. Für den GSK-Bereich stehen bis 2018 2,25 Millionen Euro zur Verfügung. Als Begleitmaßnahme
werden zudem die Patentkosten der Universitäten seit Dezember 2013 mit fünf Millionen Euro bis 2018 gefördert,
bisher sind bereits 40 Patentanträge eingelangt.
Prototypenentwicklung: schneller von der Erfindung zum Produkt
Seit Ende 2013 fördert das BMWFW die Prototypenentwicklung aus universitärer Forschung. Beim ersten Call
wurden bereits 1,43 Millionen Euro für 15 Projekte vergeben. Im Herbst findet der nächste Call statt.
Zu den erfolgreichen Projekten zählt etwa die Entwicklung eines neuartigen Sensors in der Nanotechnologie,
ein Mikroskopiesystem mit verstärkter Leistung oder neue chemische Methoden, mit denen z.B. Biosprit effizienter
aufbereitet wird. Für die Verwertung wissenschaftlicher Erkenntnisse stehen somit rund 20 Millionen Euro zusätzlich
bis 2018 zur Verfügung (Wissenstransferzentren: 11,25 Millionen Euro, Patentförderung: fünf Millionen
Euro, Prototypenförderung drei Millionen Euro).
BMWFW unterstützt Industrie 4.0 mit 30 Millionen Euro
"Industrie 4.0 ist für das Hochtechnologie- und Industrieland Österreich eine enorme Chance. Damit
können wir nicht nur unsere Wettbewerbsfähigkeit erhöhen, sondern auch ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal
entwickeln. Daher wird dieses Thema auch ein wichtiger Schwerpunkt in der neuen Standortstrategie, die gemeinsam
mit Vorstandschefs führender Leitbetriebe entwickelt wird, das entsprechende Themenfeld leitet Sabine Herlitschka,
Vorstandsvorsitzende von Infineon Technologies Austria. Erste Vorschläge wird es im Herbst geben", sagt
Wissenschafts- und Wirtschaftsminister Mitterlehner. Das Wirtschaftsministerium unterstützt die heimische
Wirtschaft in mehreren Förderprogrammen (u.a. Research Studios Austria, Forschungskompetenzen für die
Wirtschaft, Dienstleistungsinitiative, aws ProTrans). Ab Herbst 2014 steht ein Fördervolumen von mehr als
30 Millionen Euro für Industrie-4.0-Prozesse bereit, die Mittel werden für 2014 und 2015 ausgeschrieben.
In Zusammenarbeit von BMWFW und BMVIT wird zudem bis Ende 2015 eine Strategie für Intellectual Property Rights
(IP-Strategie) erarbeitet, die u.a. zu einer höheren Qualität des IP-Portfolios (Bildung thematischer
Stärkefelder), einer Stärkung des IP-Managements in KMUs (IP in die Unternehmensstrategien integrieren)
und einer strukturellen Verbesserung der Rahmenbedingungen führen soll. Bei den Patentanmeldungen nimmt Österreich
laut Innovation Union Scoreboard 2014 den sechsten Platz von 28 EU-Ländern ein. Zwar ist die Zahl der eingereichten
Erfindungen in den vergangenen zehn Jahren um 23 Prozent gestiegen (2004: 4858 Patente, 2013: 5981), beim Umsatzanteil
der österreichischen Unternehmen mit für den Markt "neuen" Produkten liegt Österreich
aber nur an 16. Stelle.
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Lichtenecker: Mit voller Kraft den Wissens- und Wirtschaftsstandort Österreich
fit für die Zukunft machen
Forschungsraum Österreich braucht beste Rahmenbedingungen
Wien (grüne) - "Wenn Österreich zu den führenden Forschungsnationen zählen will,
müssen die bestehenden "Reform-Großbaustellen" konsequent abgearbeitet werden, so Ruperta
Lichtenecker, Vorsitzende des Ausschusses für Forschung, Innovation und Technologie im Parlament und Wirtschafts-
und Forschungssprecherin der Grünen, anlässlich der Technologiegespräche im Rahmen des Forum Alpbach.
Einzelne Projekte wie die Industrie 4.0-Pilotfabrik sind wichtig und ein ermutigendes Signal, dass die Bundesregierung
doch auch wichtige Themen erkennt, so Lichtenecker. Das heute im Rahmen des Forum Alpbach von Ministerin Bures
angekündigte 250 Mio. Euro Förderprogramm für den Bereich Industrie 4.0 wird aus bereits bestehenden
Mittel und Förderschienen abgedeckt. Ein wirklich großer Wurf wäre eine massive Aufstockung der
Mittel für Forschung und Innovation und das ist wiederum nicht passiert, kritisiert Ruperta Lichtenecker.
Die budgetäre Unterdotierung sowie die Konzentration der Regierung auf die Verwaltung des Stillstands haben
den Wissens- und Wirtschaftsstandort in den letzten Jahren geschwächt, kritisiert Lichtenecker. Österreich
ist im aktuellen Innovation Union Scoreboard Ranking von Platz 6 im Jahr 2009 auf Platz 10 abgerutscht und laut
WIFO in der Forschung derzeit nur gute Mittelklasse. Zur Erreichung des Ziels 3,76 Prozent im Jahr 2020 des BIP
für Forschung auszugeben, fehlen im aktuellen Bundesfinanzrahmengesetz von 2014-2018 rund 2,2 Mrd. Eur.",
skizziert die Wirtschafts- und Forschungssprecherin der Grünen, Ruperta Lichtenecker, die aktuelle Situation.
"Seit Jahren leidet der Wissensstandort unter der Blockade von wichtigen und dringenden Reformen, wie Bildung,
Universitäten und Budgetstruktur. Das ist für eine dynamische und zukunftsorientierte Entwicklung kein
gutes Fundament. Um langfristige Entwicklungschancen zu sichern, braucht es ausreichend Ressourcen, vollen Einsatz
für Bildung, Universitäten und Grundlagenforschung. Es macht Sinn die Ressourcen zu fokussieren und Mut
zum Risiko zu zulassen um beispielsweise in der Energieforschung wirkliche Durchbrüche zu schaffen. Nur so
kann Österreich in den zentralen Bereichen zum Technologieführer werden, vom first-mover-advantage profitieren
und Arbeitsplätze schaffen", so Lichtenecker.
"Die Regierung muss jetzt Prioritäten und auf Investitionen in die Zukunft setzen", fordert Lichtenecker.
"Das bedeutet eine massive Aufstockung der Ressourcen für Forschung, Bildung und Universitäten.
Die Mittel für die Grundlagenforschung als Basis für zukünftige Innovationen zu sichern sowie die
Rahmenbedingungen für Forscherinnen und Forscher in Österreich zu verbessern. Längst überfällig
ist eine rasche, umfassende und konsequente Entbürokratisierung bei der Forschungsförderungsabwicklung,
verbesserter Zugang zu den Ressourcen für Klein- und mittelständische Unternehmen sowie den Erleichterungen
zu venture capital."
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Österreich hat beträchtlichen Aufholbedarf!
Ein vom RFTE erarbeiteter Vergleich Österreichs mit den weltweit führenden oder
aufstrebenden Innovationsnationen zeigt massive Defizite in der heimischen Innovationsdynamik
Alpbach/Wien (rat-fte) - "Das in der FTI-Strategie der Bundesregierung im Jahr 2011 formulierte Ziel,
Österreich zu einer der leistungsfähigsten Innovationsnationen zu machen, wird immer schwieriger erreichbar,
je länger die Reformblockade in der Politik anhält", so der Vorsitzende des Rates für Forschung
und Technologieentwicklung, Dr. Hannes Androsch, anlässlich der Präsentation des "Global Innovation
Monitors" am Rande der Technologiegespräche in Alpbach.
Ziel dieses" Global Innovation Monitors" ist es, auf Basis eines Vergleichs Österreichs mit den
global führenden oder aufstrebenden Innovationsnationen die Position unseres Landes im Lichte weltweiter Entwicklungen
beleuchten zu können. Dazu wurden die Schweiz, die Niederlande, Israel, Südkorea, die USA und China als
Vergleichsländer herangezogen, da sie - mit Ausnahme Chinas - aufgrund ihrer erfolgreichen Performance als
globale Innovation Leaders gelten und damit als Maßstab dienen können. China wiederum wurde ausgewählt,
da es enorme Wachstumsraten bei Forschungsausgaben, Publikationen, Anzahl von Patenten, u.ä. aufweist.
Zentrale Ergebnisse
Österreich ist - gemessen an den gängigen ökonomischen Kennzahlen -eines der erfolgreichsten
Länder der Welt: mit hoher Beschäftigungsquote, niedrigen Arbeitslosenzahlen, substantiellem Wohlstand
(gemessen an einem überdurchschnittlich hohen BIP pro Kopf), und einem deutlichen Leistungsbilanzüberschuss.
Gleichzeitig darf jedoch nicht übersehen werden, dass sich Österreich seit 2009 in einer Stagnationsphase
befindet, deren Auswirkungen nun langsam sichtbar werden. Stark ansteigende Lohnstückkosten, eine hohe Subventionsquote,
der seit Mitte der 90er Jahre erkennbare Rückgang der Produktivität, eine hohe Staatsverschuldung sowie
eine der höchsten Abgabenquoten, die vor allem den Faktor Arbeit belasten, bewirken, dass seit einigen Jahren
die Entwicklungsdynamik verloren ging.
Ein ähnliches Bild zeichnet sich auch im Bereich der wissenschaftlichen und technologischen Leistungsfähigkeit
Österreichs. Diese hatte sich seit den 1980er Jahren kontinuierlich gesteigert, was sich in einer stetig verbesserten
Performance niederschlug. Doch ab 2009 geriet die österreichische Aufholdynamik ins Stocken: die getätigten
Innovationsanstrengungen reichen nicht nur nicht aus, um in die Gruppe der führenden Länder vorstoßen
zu können, vielmehr gab es im Innovation Union Scoreboard (IUS) für Österreich bereits den vierten
Rückfall in Folge.
Will Österreich - so das Fazit des Forschungsrates - im globalen Wettbewerb nicht weiter zurückfallen
und den Anschluss an die Spitzengruppe nicht verlieren, muss den Themen Bildung, Forschung, Technologieentwicklung
und Innovation höchste Priorität eingeräumt werden, müssen die dafür erforderlichen Finanzmittel
bereitgestellt und auch Strukturanpassungen vorgenommen werden.
"Der Handlungsdruck steigt beinahe täglich", so der Ratsvorsitzende Hannes Androsch, denn "nahezu
alle Rankings der letzten Jahre zeigen, dass Österreich gegenüber der Gruppe der Innovation Leaders immer
weiter zurückfällt. Bildung, Forschung und Innovation sind für ein rohstoffarmes Land wie Österreich
die entscheidenden Faktoren, um auch in Zukunft wettbewerbsfähig zu bleiben, und gerade hier wurde in den
vergangenen Jahren viel versäumt."
"VISION Österreich 2050" bietet Lösungsstrategie
Die im April d.J. im Parlament erstmals präsentierte Studie "VISION Österreich 2050", erstellt
vom Institut für Höhere Studien (IHS) im Auftrag des Rates für Forschung und Technologieentwicklung
(RFTE) und des Austrian Institut of Technology (AIT), hält Lösungsansätze bereit, um diese Reformblockade
zu lösen. Die Antwort auf die Herausforderungen der Zukunft sehen die Studienautorinnen und -autoren des IHS
in Anpassungsfähigkeit und Innovation. "Österreich kann sich von den globalen Veränderungen
nicht abschotten", so der Leiter des IHS, Prof. Christian Keusch-nigg. "Es gibt jedoch eine klare Strategie,
um an der Spitze zu bleiben und nicht zurückzufallen. Die zentralen Voraussetzungen hierfür sind Bildung,
Innovation und Strukturwandel."
Der stellvertretende Vorsitzende des Forschungsrates, Prof. Dr. PeterSkalicky, formuliert daraus zu ziehende Schlüsse:
"Österreich muss das Wachstumspotenzial nutzen, welches in Bildung, Forschung und Innovation unzweifelhaft
angelegt ist. Der bildungspolitische Reformstau wäre jetzt endlich aufzulösen, durch Forcierung vorhandener
Stärken, etwa der dualen Ausbildung, durch Abbau bestehender Schwächen, z.B. der sozialen Selektivität
des Schulsystems, und vor allem durch 'Entsprerren' und 'Entkrampfen' des Systems. Von der frühkindlichen
Bildung bis zum Tertiärbereich ist die Aufgabe des Bildungssystems die Förderung intellektueller Beweglichkeit
und möglichst umfassender Kompetenz. Allerdings sind Erfindungen noch keine Innovationen. Um diese zu fördern,
bedarf es auch der 'Entfesselung' des Unternehmergeistes."
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Koren: Alle Maßnahmen und Initiativen zu "Industrie 4.0" in einer
Plattform vernetzen
Innovationsstandort Österreich weiter stärken - Stärkung der industriellen
Produktion in Österreich forcieren - "Industrie 4.0" in und aus Österreich als Chance
Wien (pdi) - "Weitere Maßnahmen zur Stärkung des Innovationsstandortes Österreich sind
unabdingbar, wenn wir Arbeitsplätze und Wertschöpfung halten bzw. ausbauen wollen", so der Vize-Generalsekretär
der Industriellenvereinigung (IV), Mag. Peter Koren, der es daher ausdrücklich begrüßte, dass die
beiden Bundesminister Doris Bures und Reinhold Mitterlehner im Rahmen einer Pressekonferenz in Alpbach das Thema
"Industrie 4.0" aufgegriffen haben. "'Industrie 4.0' steht für die zunehmende Integration von
Informations- und Kommunikationstechnologien mit Produkten und Prozessen in der Produktion", so Koren. Hier
biete sich die Chance, Entscheidungsfindung auf Echtzeit-Datenbasis zu optimieren, Produktionsprozesse nach Markterfordernissen
flexibel zu gestalten, Wertschöpfungspotenziale zu heben, neue Dienstleistungen und Geschäftsmodelle
zu ermöglichen und die Ressourceneffizienz zu steigern. Dies werde eine zentrale Rolle dabei spielen, wenn
Österreich "neue technologische Umbrüche wie die fortschreitende Digitalisierung in der Produktion
als entscheidende ökonomische Triebfeder mit entsprechenden Wachstumseffekten nutzen will", wie Koren
betonte.
Daher sei "Industrie 4.0" nicht nur ein Thema der IKT-Branche sondern insbesondere auch für die
produzierende Industrie als Technologieanwender. "Wir brauchen sowohl die Förderung von F&E und innovative
Investitionen wie auch die Realisierung von Leuchtturmprojekten", so Koren. Beispielsweise setzte derzeit
Infineon Österreich mit dem "Pilotraum Industrie 4.0" ein solches neuartiges Konzept der vernetzten
und wissensintensiven Produktion um. "Das sind erste konkrete Schritte, um 'Industrie 4.0' in und aus Österreich
als Chance zu nutzen", so Koren. Neben konkreten Projekten brauche es zudem die verstärkte Ausbildung
von MINT-Absolventen und als ganz wesentlichen Faktor die Realisierung einer leistungsfähigen IKT-Infrastruktur
in Österreich. "Wichtig ist nun, die einzelnen Initiativen und Maßnahmen sowohl auf Bundes- und
Landesebene zur Realisierung von 'Industrie 4.0' in Österreich in einer gemeinsamen Plattform zu vernetzen,
mit dem Ziel, die industriellen Leistungs-und Innovationsfähigkeit zu stärken", forderte der IV-Vize-Generalsekretär.
Hier sei die Politik gefordert, die Unternehmen in ihrem Bemühen im Bereich der Innovation bestmöglich
zu unterstützen, wie Koren ausführte: "Bereits mit der Alpbachdeklaration 2011 haben österreichische
Leitbetriebe sich klar zum Standort Österreich bekannt. Statt der damals geforderten Steigerung der F&E-Ausgaben
um 20 Prozent bis 2013 haben die Unternehmen ihre Ausgaben im Bereich der Innovation um satte 44 Prozent erhöht."
Um diese Steigerung auch nachhaltig in Wertschöpfung in und für Österreich verwerten zu können,
müssten aber eben auch die Rahmenbedingungen optimal sein.
Einrichtung von Pilotprojekten wichtiger Schritt
Der angekündigte Start zur Einrichtung erster Pilotfabriken in Österreich könne hier wesentlich
zum erforderlichen Know-How-Ausbau beitragen. "Sie eröffnen die Möglichkeit, das Zusammenwirken
neue Technologien zu erproben und diese realitätsnah und praxisorientiert für die Industrie weiterzuentwickeln
sowie Lernprozesse anzustoßen." Um Arbeitsplätze und Wohlstand in Österreich auch in Zukunft
zu sichern, bräuchten forschende Unternehmen optimale Rahmenbedingungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette,
wie Koren ausführte:
"Erforderlich sind exzellenten Fachkräften und der Ausbau unbürokratischer Forschungsinitiativen.
Zudem ist die Forschungsprämie für Unternehmen am Standort Österreich ein wesentliches Argument
im Wettkampf um die attraktivsten Forschungsstandorte."
Die Erlangung, Erhaltung und der Ausbau einer Markführerschaft stelle für Unternehmen große Herausforderungen
im Bereich der marktnahen Entwicklung dar. Um neue Produkte erfolgreich am Markt zu positionieren, seien zudem
Finanzierungsmodelle wie Darlehen und Garantien zu forcieren, auch zur Umsetzung von Internationalisierungsvorhaben,
um im globalen Wettbewerb zu bestehen. Aus diesem Grund "fordern wie die rasche Umsetzung der FTI-Strategie
und eine Stärkung der Aufwendungen für F&E seitens der öffentlichen Hand", so Koren.
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Roitner: Industrie 4.0 ist TOP-Thema für Europas Industrie
Digitalisierung der Produktion ist Chance für Wirtschaftsstandort – Infrastruktur
und Förderprogramme schaffen wesentliche Rahmenbedingungen
Alpbach (feei) - "Die Digitalisierung entwickelt sich zu einer entscheidenden ökonomischen Triebfeder
in der Produktion mit hohen Wachstumseffekten. Vor dem Hintergrund, dass die europäische Industrie zunehmendem
globalen Wettbewerbsdruck ausgesetzt ist und der Industrieanteil in vielen EU Mitgliedstaaten in den vergangenen
Jahren rückläufig war, erachten wir den Förderschwerpunkt des BMVIT zu Industrie 4.0 als wichtigen
Meilenstein zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen am Standort Österreich",
begrüßt Lothar Roitner, Geschäftsführer des FEEI - Fachverband der Elektro-und Elektronikindustrie
die Ankündigung von BM Bures eine Viertelmilliarde Euro an Fördergeldern bereit zu stellen. Auch die
von BM Mitterlehner in Aussicht gestellte Unterstützung der Forschungseinrichtungen im Bereich 4.0, ist für
Roitner ein positives Signal.
Leistungsfähige Netze sind entscheidend für Industrie 4.0
Neben der Erweiterung der Förderung ist die Verfügbarkeit von Hochgeschwindigkeitsnetzen eine wesentliche
Voraussetzung für die Realisierung von Industrie 4.0. "Hier wurde vor kurzem mit der Freigabe der Gelder
aus der Breitbandmilliarde ein bedeutender Schritt für nachhaltige Infrastrukturinvestitionen getätigt",
betont Roitner, allerdings sei es jetzt wichtig, die im Regierungsprogramm verankerte "Digitale Offensive"
möglichst zeitnah umzusetzen.
Industrie 4.0 steigert Effizienz und Flexibilität in der Produktion
"Das Zusammenwachsen von klassischer Produktion mit Informations- und Kommunikationstechnologien entwickelt
sich zum Top-Thema für die europäische Industrie und bietet gerade für einen Hochtechnologiestandort
große Potenziale durch mehr Effizienz und Flexibilität Kunden zielgerichteter und schneller zu bedienen",
so Roitner weiter. Damit sichere sich die Industrie an einem Hochlohnstandort einen wesentlichen Wettbewerbsvorteil
im internationalen Umfeld. "Mit den geeigneten Rahmenbedingungen halten wir Innovation und Wertschöpfung
am Standort und nur damit sind letztendlich auch die Arbeitsplätze zu sichern", erklärt der FEEI-Geschäftsführer
abschließend.
Über den FEEI
Der FEEI - Fachverband der Elektro- und Elektronikindustrie vertritt in Österreich die Interessen von
knapp 300 Unternehmen der österreichischen Elektro- und Elektronikindustrie mit mehr als 60.000 Beschäftigten
und einem Produktionswert von 12,4 Milliarden Euro (Stand 2013). Gemeinsam mit seinen Netzwerkpartnern - dazu gehören
u. a. die Fachhochschule Technikum Wien, das Forum Mobilkommunikation (FMK), das UFH, das Umweltforum Starterbatterien
(UFS), der Verband Alternativer Telekom-Netzbetreiber (VAT) und der Verband der Bahnindustrie ist es das oberste
Ziel, die maßgeblichen rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen mitzugestalten, um die Position
der österreichischen Elektro- und Elektronikindustrie im weltweit geführten Standortwettbewerb zu stärken.
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