Startschuss für "nachtragendes" Service

 

erstellt am
21. 08. 14
10.00 MEZ

Dank „bring mE“ kommen Einkäufe umweltfreundlich nach Hause
Graz (stadt) - Sehr nachtragend - diese Beschreibung könnte demnächst auch auf äußerst beliebte Menschen passen: Schließlich bringt das neue, EU-geförderte Zustellservice „bring mE" allen Beteiligten nur Vorteile. Man kann gemütlich in einem oder mehreren Geschäften der Innenstadt einkaufen, dann entweder zurück zur Arbeit gehen oder in ein Café spazieren -und bekommt die ausgewählte Ware am selben Abend zu einem äußerst günstigen Preis umweltfreundlich per Lastenrad vor die Haustür geliefert. Am 25.08. fällt der Startschuss zu diesem Pilotprojekt, bei dem die Europäische Union aus dem Rahmenprojekt „smartset" 75 Prozent der Kosten fördert. Den Rest schießt die Stadt Graz dazu.

Nagl: „Schneller als das Internet"
Bei der Präsentation des neuen Angebots gab Bürgermeister Mag. Siegfried Nagl zu bedenken, dass der boomende Internethandel mit einem derzeitigen Jahresumsatz von 6,7 Milliarden in Österreich zur Hälfte über das Ausland abgewickelt werde: „Das heißt andererseits, dass nur die Hälfte dieser Umsätze hierzulande versteuert wird und auch zahlreiche Handels-Arbeitsplätze in Österreich gefährdet sind!" Das Zustellservice „bring mE" sei dem Internet sogar überlegen: „Denn das gibt es nirgends, dass ich tatsächlich persönlich ausgewählte Ware bereits am selben Abend bis zur Haustür geliefert bekomme!" Zudem hinterlasse man dank „bring mE" weniger Verkehr und somit auch einen kleineren ökologischen Fußabdruck, was wiederum allen nütze. Dass bereits einige Grazer Innenstadtgeschäfte eigene Zustellservices anbieten, sieht der Bürgermeister nicht als Hindernis - im Gegenteil: „Mit ,bring mE‘ kann man das ja vielleicht sogar kostengünstiger beibehalten!"

Werle: „Bereits 23,3 EU-Millionen nach Graz geholt"
Stadtbaudirektor DI Mag. Bertram Werle verwies auf die vielen EU-Projekte, die für Graz zahlreiche Verbesserungen gebracht hätten. Mit dem in der Stadtbaudirektion angesiedelten Referat EU-Programme und internationale Kooperation sei man in einem Netzwerk mit mehr als 250 europäischen Städten dicht verbunden - was auch für das neue Zustellservice genutzt worden sei: „Federführend bei diesem Projekt ist das schwedische Göteborg, das uns zur Teilnahme eingeladen hat. Wir haben dankend angenommen und können daher dieses tolle Angebot bereitstellen!" Seit 1996 seien über 37 EU-Projekte nicht weniger als 23,3 Millionen Euro an Förderungen von Brüssel nach Graz geflossen.

Ablasser: „Zahlreiche Partner"

EU-Referatsleiter DI Gerhard Ablasser verwies auf die Vorteile internationaler Kooperationen: „Man kann dabei nicht nur Förderungsmöglichkeiten, sondern auch das Know how anderer Städte nutzen!" In dem bis Ende April 2016 laufenden Projekt „smartset" soll die Attraktivität der Innenstädte gehoben werden, das Zustellservice sei ein Mosaikstein dazu. „Insgesamt sind Städte aus fünf europäischen Ländern an Bord, in Graz haben wir zahlreiche Partner aus der Wirtschaft, der Technischen Universität, der Stadt und ihren Tochterunternehmungen!"

„Waffe" gegen Parkplatznöte
Florian Wirth, der Geschäftsführer der Fuhrwerk Logistik GmbH, die das Zustellservice betreibt, bezeichnete „bring mE" als „Waffe" gegen Parkplatznöte bei Verwendung des Autos oder Transportschwierigkeiten bei Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel. KundInnen, die das Service in Anspruch nehmen wollen, brauchen sich nur beim ersten Einkauf registrieren lassen und können dann bei allen teilnehmenden Geschäften den Dienst in Anspruch nehmen. Die Kosten sind mit drei bis fünf Euro je nach Lieferentfernung äußerst moderat, die Ware wird bruchsicher und wettergeschätzt zu einem vereinbarten Zeitfenster geliefert.

Zum Start ab kommendem Montag sind zwölf Geschäfte an Bord, und zwar Adler Apotheke, Buchhandlung Moser, Carina Harbisch Fashion Store, digitalis, Dr. Bottle Scaria, Jodl Süßes und Getränke, JOMA Fashion Concept Store, Klammerth, Knilli Damen und Herren, Kräuter- und Reformhaus Wurzelsepp, Opern Apotheke und PERFEKT gekleidet. Bis Weihnachten möchte man auf Basis erster Erfahrungen diese Zahl verdoppeln, legt Ablasser die Latte hoch - in einem Jahr sollen dann bereits 50 Geschäfte mitmachen. Fernziel ist es, alle Innenstadtgeschäfte unter ein Dach zu holen.

 

 

 

Allgemeine Informationen:
http://www.bring-me.at

 

 

 

 

 

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