Wien (stalzer) - Mit knapp 22.000 Besucherinnen und Besuchern ist die Ausstellung „Amy Winehouse: Ein Familienporträt“,
die bis gestern im Museum auf dem Judenplatz zu sehen war, die bestbesuchte Ausstellung in der Geschichte des Museumsstandorts
auf dem Judenplatz. Damit toppte die Schau auch die Warhol-Ausstellung 2012 über „Jüdische Genies“, bei
der das Museum mehr als 20.000 BesucherInnen begrüßen konnte. „Ich freue mich, dass wir so viele Menschen
für die weniger bekannten Seiten der viel zu früh verstorbenen Künstlerin interessieren und den
BesucherInnen ihre Leidenschaft für Musik, Mode, ihre Stadt London, aber auch für die jüdische Tradition
näher bringen konnten“, so Danielle Spera zum Rekordergebnis.
Nur noch bis 14. September zeigt das Museum im Palais Eskeles die Folgen des Ersten Weltkriegs für die jüdische
Bevölkerung und das Engagement der 350.000 jüdischen Frontsoldaten für die k.u.k.-Monarchie in „Weltuntergang.
Jüdisches Leben und Sterben im Ersten Weltkrieg“. Einen Einblick in die Schätze der Museumssammlungen
bietet bis 9. November die Kabinettausstellung „Stoffe und Geschichten“ im Extrazimmer des Palais Eskeles, in der
unter anderem ausgesuchte Toravorhänge und Toramäntel gezeigt werden.
Attraktives Herbstprogramm
Nach der Amy Winehouse-Ausstellung geht das Museum am Judenplatz ab 10. September 2014 der verlorenen Welt von
gestern im Rahmen der Fotoausstellung „Das Südbahnhotel. Am Zauberberg der Abwesenheit” nach. Das Südbahnhotel
war bis 1938 eine beliebte Sommerfrische prominenter Künstler wie Arthur Schnitzler, Peter Altenberg, Gustav
Mahler, Franz Werfel oder Stefan Zweig und der feinen Gesellschaft des Fin de Siècle. Nach der Vertreibung
durch die Nationalsozialisten verfiel das Hotel. Die Fotografin Yvonne Oswald hat sich mit der Kamera auf Spurensuche
begeben und die verbliebene Aura im Südbahnhotel eingefangen, das die Leere, die durch die Ermordung und Vertreibung
der Jüdinnen und Juden entstanden ist, versinnbildlicht. Und von 25. November 2014 bis Februar 2015 sind im
Extrazimmer anlässlich des 20-Jahr-Jubiläums der Bibliothek des Museums herausragende Beispiele aus dem
Bibliotheksbestand in der Ausstellung „200 und 20 – die Bibliothek des Jüdischen Museums “ zu sehen.
Mit den jüdischen Speisevorschriften setzt sich die große Herbstausstellung „Kosher for…Essen und Tradition
im Judentum“ von 8. Oktober 2014 bis 8. März 2015 im Museum in der Dorotheergasse auseinander. Dabei blickt
die Ausstellung auf die historischen, kulturellen, religiösen und sozialen Dimensionen des vielschichtigen
Begriffs „koscher“ in Wien und der Welt. Zahlreiche Speisen und Rezepte bieten eine kulinarische Beilage.
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