RBI: Konzern-Periodenüberschuss um 24,4 Prozent im
 Jahresvergleich auf € 344 Millionen gesteigert

 

erstellt am
21. 08. 14
10.00 MEZ

Zinsüberschuss steigt im Jahresvergleich um 6,4 Prozent auf € 1.954 Millionen – Betriebserträge sinken um 2,4 Prozent auf € 2.747 Millionen
Wien (rbi) - „Hinter uns liegt ein intensives erstes Halbjahr, das sehr stark von regulatorischen Themen wie dem Asset Quality Review und dem Stresstest der EZB sowie der geopolitischen Krise in der Ukraine geprägt war. Trotz dieser schwierigen Rahmenbedingungen ist es uns gelungen, ein solides Halbjahresergebnis zu erzielen“, fasste Karl Sevelda, Vorstandsvorsitzender der Raiffeisen Bank International AG (RBI), die Entwicklungen des ersten Halbjahres zusammen.

Im ersten Halbjahr 2014 erzielte die RBI einen Periodenüberschuss vor Steuern von € 518 Millionen, der um 11 Prozent oder € 51 Millionen über dem Vergleichswert des Vorjahres lag. Auch das Betriebsergebnis stieg wegen verbesserter Zinsmargen und niedrigerer Verwaltungsaufwendungen um 3 Prozent auf € 1.228 Millionen.

Der Periodenüberschuss nach Steuern stieg im Vorjahresvergleich um 19 Prozent auf
€ 371 Millionen, die Steuerquote sank auf 28 Prozent. Das Ergebnis der nicht beherrschenden Anteile ging um € 8 Millionen auf minus € 27 Millionen zurück. Somit ergab sich ein Konzern-Periodenüberschuss von € 344 Millionen.

„Die wichtigste Erkenntnis aus diesem Ergebnis lautet: Die RBI ist grundsätzlich gut aufgestellt. Unser Geschäftsmodell ist intakt und trägt auch in schwierigen Zeiten. Unsere harte Kernkapitalquote liegt bei über 12 Prozent. Dies ist das Dreifache der derzeit geltenden gesetzlichen Vorgabe. Für die RBI, die ihr Hauptgeschäft nicht im Investment Banking hat, sondern eine klassische Universalbank ist, ist dies eine sehr komfortable Quote“, resümierte Sevelda. In Bezug auf die aktuelle Situation in Russland betonte er: „Die Auswirkungen der Sanktionen auf das Geschäft der RBI sind zwar sehr gering. Je weiter der Sanktionswettlauf fortschreitet, desto schwerer wird es aber, wieder aufeinander zuzugehen. Ich bin der Überzeugung, dass gute wirtschaftliche Beziehungen eine wichtige Voraussetzung für ein friedliches Miteinander sind. Ich sehe deshalb unser Engagement in Russland auch nicht in Frage gestellt. Wir halten Russland nach wie vor mittel- und langfristig für einen attraktiven Bankenmarkt und werden in diesem Markt bleiben.“

Aufgrund der Anfang 2014 durchgeführten Kapitalerhöhung stieg die durchschnittliche Anzahl der sich im ersten Halbjahr in Umlauf befindlichen Aktien auf 278,5 Millionen (Vergleichsperiode des Vorjahres: 194,9 Millionen). Daraus resultierte ein Gewinn je Aktie von € 0,88. In der Vergleichsperiode des Vorjahres war dieser auf Basis der geringeren Anzahl der ausstehenden Aktien bei € 0,91 gelegen.

Zinsüberschuss um 6 Prozent gestiegen
Die Betriebserträge verzeichneten im Vergleich zur Vorjahresperiode einen Rückgang um 2 Prozent oder € 67 Millionen auf € 2.747 Millionen.

Im ersten Halbjahr 2014 stieg der Zinsüberschuss gegenüber der Vergleichsperiode 2013 um 6 Prozent oder € 117 Millionen auf € 1.954 Millionen. Hauptgründe für diese positive Entwicklung waren geringere Refinanzierungskosten, eine weitere Optimierung der Liquidität sowie höhere Zinserträge aus derivativen Finanzinstrumenten, vorwiegend in der Konzernzentrale und in Russland. Darüber hinaus wurde der Zinsüberschuss in einigen Märkten durch Neugeschäft mit höheren Margen unterstützt.

Der Provisionsüberschuss verringerte sich im Periodenvergleich vor allem währungsbedingt um € 21 Millionen auf € 765 Millionen.

Das Handelsergebnis sank gegenüber der Vergleichsperiode des Vorjahres um € 132 Millionen auf € 9 Millionen, maßgeblich hervorgerufen durch einen Rückgang um € 135 Millionen im währungsbezogenen Geschäft.

Verwaltungsaufwendungen sanken um 6 Prozent – Cost/Income Ratio verbesserte sich auf 55 Prozent
Die Verwaltungsaufwendungen nahmen im Vergleich zur Vorjahresperiode um € 98 Millionen auf € 1.519 Millionen ab. Die Cost/Income Ratio verbesserte sich um 2,2 Prozentpunkte auf 55,3 Prozent.

Die größte Position unter den Verwaltungsaufwendungen war mit einem Anteil von 51 Prozent der Personalaufwand, der um 5 Prozent oder € 39 Millionen auf € 776 Millionen sank. Dieser Rückgang resultierte einerseits aus laufenden Kostensenkungsprogrammen – mit den größten Reduktionen in der Tschechischen Republik, in Polen und Ungarn. Andererseits wirkten die deutlichen Währungsabwertungen in Russland und der Ukraine aufwandsmindernd.

Anstieg der Nettodotierungen zu Kreditrisikovorsorgen vor allem aufgrund der Krise in der Ukraine
Die Nettodotierungen zu Kreditrisikovorsorgen stiegen im Vergleich zur Vorjahresperiode um 21 Prozent oder € 99 Millionen auf € 568 Millionen, hervorgerufen vor allem durch höhere Nettodotierungen zu Einzelwertberichtigungen in der Ukraine. Die Nettodotierungen zu Portfolio-Wertberichtigungen verringerten sich hingegen um € 6 Millionen. Dem standen geringere Erlöse aus dem Verkauf von wertberichtigten Krediten gegenüber.

Die NPL Ratio blieb in der Berichtsperiode gegenüber dem Jahresultimo 2013 mit 10,7 Prozent unverändert. Den notleidenden Krediten standen Wertberichtigungen in Höhe von € 5.642 Millionen gegenüber. Daraus resultierte eine verbesserte NPL Coverage Ratio von 65,3 Prozent nach 63,1 Prozent zum Jahresultimo.

Eigenmittel stiegen auf über € 13 Milliarden
Per 30. Juni 2014 betrugen die gesamten Eigenmittel der RBI nach Basel III € 13.114 Millionen. Dies entspricht einem Anstieg um € 428 Millionen im Vergleich zu dem nach Basel II berechneten Jahresendwert 2013, hervorgerufen vor allem durch die Kapitalerhöhung Anfang 2014. Dieser stand die Rückzahlung des staatlichen Partizipationskapitals im Juni 2014 in Höhe von € 1.750 Millionen gegenüber. Negativ wirkte zudem die Entwicklung der ukrainischen Hryvna, des russischen Rubels und des ungarischen Forint.

Die Überdeckungsquote betrug zu Ende des zweiten Quartals 110,4 Prozent nach 98,5 Prozent zum Jahresende 2013, zurückzuführen auf die zum Jahresanfang 2014 durchgeführte Kapitalerhöhung. Bezogen auf das Gesamtrisiko ergab sich eine Common Equity Tier 1 Ratio (transitional) von 12,1 Prozent und eine Eigenmittelquote von 16,8 Prozent.

Konzern-Periodenüberschuss legte im Quartalsvergleich um 14 Prozent zu
Im Vergleich zum ersten Quartal 2014 blieb der Zinsüberschuss mit € 975 Millionen (minus € 4 Millionen) im zweiten Quartal 2014 nahezu stabil. Der Provisionsüberschuss stieg gegenüber dem ersten Quartal 2014 um € 14 Millionen auf € 389 Millionen.

Das Handelsergebnis drehte gegenüber dem Vorquartal von minus € 19 Millionen auf € 28 Millionen. Auslöser dafür war eine Zunahme des Ergebnisses aus dem währungsbezogenen Geschäft vor allem in der Ukraine, wo angesichts der erheblichen Währungsabwertung im ersten Quartal nunmehr geringere Bewertungsverluste aus Fremdwährungspositionen anfielen.

Der Konzern-Periodenüberschuss lag im zweiten Quartal 2014 bei € 183 Millionen, was einem Anstieg um 14 Prozent im Vergleich zum Vorquartal entspricht.

Ausblick
Die RBI erwartet, dass die Forderungen an Kunden 2014 etwa auf Vorjahresniveau liegen werden. Bei den Nettodotierungen zu Kreditrisikovorsorgen rechnet die RBI für 2014 mit einem Bedarf zwischen € 1.300 Millionen und € 1.400 Millionen. Die Ergebnisse könnten noch vom anstehenden Asset Quality Review der EZB und einer weiteren Verschlechterung der Situation in der Ukraine und Russland beeinflusst werden.

Im Zuge ihres Kostensenkungsprogramms plant die Bank, die Verwaltungsaufwendungen bis 2016 unter das Niveau des Jahres 2012 zu reduzieren. Die RBI peilt bis 2016 eine Cost/Income Ratio von 50 bis 55 Prozent an. Für 2014 rechnet sie mit Kosten unter dem Niveau von 2013. Die RBI peilt mittelfristig einen Return on Equity vor Steuern von rund 15 Prozent und einen Konzern-Return-on-Equity von rund 12 Prozent an.

Alle angeführten Zahlen gemäß International Financial Reporting Standards (IFRS).

 

 

 

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