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Wohin verschwinden die Grenzen / Kam Mizí Hranice? |
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erstellt am |
Erweiterung der Installation von Iris Andraschek & Hubert Lobnig Bereits 2009 wurde die Arbeit "Wohin verschwinden die Grenzen? - Kam mizí hranice?" von Iris Andraschek und Hubert Lobnig direkt an der Grenze zwischen Österreich und Tschechien (bei Fratres / Slavonice) eröffnet. Für 2014, zum 25. Jahresjubiläum der Öffnung des Eisernen Vorhangs, wird die u.a. als Display funktionierende Installation um einen zweiten Teil auf der gegenüberliegenden Straßenseite erweitert und mit aktuellen Arbeiten zum Grenzdiskurs von österreichischen, polnischen und tschechischen Künstler_innen bespielt. Die Metallkonstruktion erinnert an Leichtbaukonstruktionen, wie sie in Tschechien vor allem in der verstaatlichten Landwirtschaft verwendet wurden, aber auch an Zäune, Abgrenzungen, Absperrungen. Die neu errichtete Konstruktion beginnt in Verlängerung der bereits bestehenden auf einem Teil des stillgelegten Straßenverlaufs und zieht sich entlang einer Böschung weit sichtbar wenige Meter von der eigentlichen Grenzlinie entfernt hin. Die Konstruktion wird durch Würfelelemente erweitert. Eine Wiederaufnahme und Weiterführung des im Jahr 2009 gestarteten Projekts erscheint sinnvoll, hat sich die Diskussion seit damals doch weiterbewegt und zugespitzt. Die Grenzübergänge innerhalb der Schengen-Länder sind zum Großteil real abgebaut und alles was langläufig an Grenze im klassischen Sinn erinnert, verkauft und demontiert worden. Die Grenzhäuser wurden privatisiert - die Anbauten, Befestigungen, Schranken, Kontrollhäuschen etc. zerlegt und abtransportiert. Damit ist ein Stück Zeitgeschichte verschwunden, ein Umstand, der uns zu Zeitzeugen macht. Wir sind innerhalb der EU ein gutes Stück freier geworden, aber auch beklommen in Anbetracht der Flüchtlingsströme aus Kriegs- und Krisengebieten und in Vergegenwärtigung der andernorts neu errichteten Zäune und Mauern. Die eingeladenen Künstler_innen haben sich in ihren Arbeiten immer wieder mit unterschiedlichen Phänomenen
von Grenze, sei es nun in geografischer, psychologischer, historischer oder gesellschaftlicher Hinsicht, auseinandergesetzt. Auch Johanna Tinzl und Stefan Flunger sind einem Grenzverlauf gefolgt, jenem entlang der Ostgrenze Europas. Ihre nüchternen Aufnahmen von Grenzübergängen aus dem Auto heraus vermitteln im Umfang der Abbildung die Länge der Außengrenze des jeweiligen benachbarten Staates. Lukáš Houdek, Abbé J. Libansky und Zbigniew Libera setzen sich mit historischen Ereignissen entlang von Grenzen auseinander. In "Art of Settling" arbeitet Houdek mit Archivmaterial aus einem Dossier namens "Siedlungskomitee" aus der Stadt Tachov an der Grenze zu Deutschland. Dieses Material stellt ein authentisches Bild der Anwerbekampagnen dar, die sich an zukünftige Siedler richteten und dokumentiert die späteren Lebensbedingungen in der öden Grenzregion. Die 250 Büsten von Edvard Beneš, die von Libansky bereits 2001 entlang der österreich-tschechischen Grenze aufgestellt wurden, haben, wie auch die Beneš- Dekrete und ihre Auswirkungen, selbst heute ihre Brisanz nicht verloren. Die Fotoarbeit von Libera zeigt drei unheimliche Figuren auf Pferden vor der Kulisse einer ruinösen Stadtlandschaft. Es weist u.a. auf die bewegte Geschichte der polnischen Stadt Groß Born / Borne Sulinowo hin, die durch die unterschiedlichen Besetzungen während und nach dem 2. Weltkrieg erst von deutschen und später von russischen Truppen geprägt wurde. Heidi Schatzl dokumentiert in ihrer Arbeit Grenzsituationen innerhalb der Städte Belfast und Jerusalem, die veranschaulichen, wie die geografischen Grenzen in der Gesellschaft und im Stadtbild oft neue und unvermutete Formen annehmen. Der verwitterte und speziell für das Projekt angefertigte Schriftzug "Welcome" von Agnieszka Kalinowska führt die Komplexität von Gastfreundschaft vor Augen, die Abhängigkeit vieler Regionen von Besucher_innen und Gästen bei gleichzeitiger Selektion, wer mit offenen Armen empfangen und wer abgewiesen wird. Franz Kapfer zeigt eine Fotoserie von Zaun- und Maueroberkanten, die 2014 in Istanbul unter dem Gesichtspunkt der Arabeske und des Ornaments entstanden ist. Bandstacheldraht - umgangssprachlich "NATO-Draht" - wird, um seine volle Effektivität und Wehrhaftigkeit zu entfalten, in speziellen Formationen verlegt. Eröffnung der Ausstellung mit Arbeiten von Katrin Hornek, Lukáš Houdek, Agnieszka Kalinowska, Franz Kapfer, Abbé J. Libansky, Zbigniew Libera, Heidi Schatzl, Johanna Tinzl & Stefan Flunger Samstag, 30. August 2014, 15.00 Uhr am ehemaligen Grenzübergang Fratres / Slavonice Shuttlebus von Wien nach Fratres und Slavonice |
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Allgemeine Informationen: |
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Die Nachrichten-Rubrik "Österreich,
Europa und die Welt" |
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