Bundesheer: AFDRU-Übung bei Theresienfeld

 

erstellt am
20. 08. 14
10.00 MEZ

Milizsoldaten der Katastrophenhilfseinheit AFDRU üben mögliche Einsatzszenarien Milizübung am Übungsplatz "Tritolwerk"
Wien (bmlvs) - 86 Milizsoldaten und vier -soldatinnen sind am 18.08. in der Dabsch-Kaserne in Korneuburg eingerückt. Sie gehören der Katastrophenhilfseinheit des Bundesheeres "Austrian Forces Disaster Relief Unit"(AFDRU) an und trainieren diese Woche für einen möglichen Katastrophenhilfs-Einsatz am ABC- und Katastrophenhilfeübungsplatz "Tritolwerk" im niederösterreichischen Eggendorf bei Theresienfeld (Bezirk Wiener Neustadt). Alle zwei Jahre werden die Soldatinnen und Soldaten der AFDRU-Milizeinheit einberufen, um für mögliche Einsätze zu üben. Insgesamt besteht die Katastrophenhilfseinheit des Bundesheeres aus vier Berufssoldaten sowie aus 452 Milizsoldaten und fünf Milizsoldatinnen.

Um auf Anfrage eines Landes wieder schnell in den Einsatz gehen zu können, trainieren die eingerückten Milizsoldaten derzeit Dekontamination, Retten und Bergen sowie Wasseraufbereitung. Der Großteil der Eingerückten kommt aus Wien (34 Milizsoldaten). 25 Niederösterreicher und zwei Niederösterreicherinnen nehmen ebenfalls an der Milizübung teil. Darüber hinaus sind sechs Milizsoldaten und eine Milizsoldatin aus Oberösterreich sowie sechs Milizsoldaten aus Kärnten dabei. Drei Teilnehmer und eine Teilnehmerin der Übung leben in Salzburg, einer in Tirol. Außerdem üben diese Woche ein vorarlberger und ein burgenländischer Milizsoldat in Niederösterreich. Der Übungsplatz in Eggendorf bei Theresienfeld umfasst rund 36 Hektar und ist seit 1993 Ausbildungsort für ABC-Abwehrspezialisten und Katastrophenhilfe-Einheiten des Österreichischen Bundesheeres.

Zuletzt halfen 78 Soldaten und zwei Soldatinnen des AFDRU-Kontingents den Menschen in Nord-Bosnien nach dem Hochwasser im Mai 2014. In zwei Monaten bereiteten die AFDRU-Soldaten drei Millionen Liter Trinkwasser auf, dekontaminierten öffentliche Gebäude und bauten Brücken. Auch in Tuzla, Bosnien, errichteten sieben österreichische Pioniere gemeinsam mit 15 bosnischen Soldaten zwei Brücken. Die Pionierarbeiten erfolgten im Rahmen des Ausbildungsprogrammes von EUFOR Althea, in dem österreichische Soldaten die bosnischen Streitkräfte im Behelfsbrückenbau ausbilden.

Die internationale Katastrophenhilfseinheit AFDRU war seit 1997 bereits zwölf Mal auf drei Kontinenten im Einsatz: Unter anderem nach der Erdbebenkatastrophe in Pakistan (2005) oder nach dem Tsunami auf Sri Lanka (ebenfalls 2005). Nach dem Erdbeben in Pakistan erklärte UNICEF die ABC-Abwehrkompanie des Österreichischen Bundesheeres zur obersten Wasserbehörde im Katastrophengebiet, weil durch ihren Einsatz eine beginnende Cholera-Epidemie gestoppt werden konnte.

 

 

 

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