Milizsoldaten der Katastrophenhilfseinheit AFDRU üben mögliche Einsatzszenarien Milizübung
am Übungsplatz "Tritolwerk"
Wien (bmlvs) - 86 Milizsoldaten und vier -soldatinnen sind am 18.08. in der Dabsch-Kaserne in Korneuburg
eingerückt. Sie gehören der Katastrophenhilfseinheit des Bundesheeres "Austrian Forces Disaster
Relief Unit"(AFDRU) an und trainieren diese Woche für einen möglichen Katastrophenhilfs-Einsatz
am ABC- und Katastrophenhilfeübungsplatz "Tritolwerk" im niederösterreichischen Eggendorf bei
Theresienfeld (Bezirk Wiener Neustadt). Alle zwei Jahre werden die Soldatinnen und Soldaten der AFDRU-Milizeinheit
einberufen, um für mögliche Einsätze zu üben. Insgesamt besteht die Katastrophenhilfseinheit
des Bundesheeres aus vier Berufssoldaten sowie aus 452 Milizsoldaten und fünf Milizsoldatinnen.
Um auf Anfrage eines Landes wieder schnell in den Einsatz gehen zu können, trainieren die eingerückten
Milizsoldaten derzeit Dekontamination, Retten und Bergen sowie Wasseraufbereitung. Der Großteil der Eingerückten
kommt aus Wien (34 Milizsoldaten). 25 Niederösterreicher und zwei Niederösterreicherinnen nehmen ebenfalls
an der Milizübung teil. Darüber hinaus sind sechs Milizsoldaten und eine Milizsoldatin aus Oberösterreich
sowie sechs Milizsoldaten aus Kärnten dabei. Drei Teilnehmer und eine Teilnehmerin der Übung leben in
Salzburg, einer in Tirol. Außerdem üben diese Woche ein vorarlberger und ein burgenländischer Milizsoldat
in Niederösterreich. Der Übungsplatz in Eggendorf bei Theresienfeld umfasst rund 36 Hektar und ist seit
1993 Ausbildungsort für ABC-Abwehrspezialisten und Katastrophenhilfe-Einheiten des Österreichischen Bundesheeres.
Zuletzt halfen 78 Soldaten und zwei Soldatinnen des AFDRU-Kontingents den Menschen in Nord-Bosnien nach dem Hochwasser
im Mai 2014. In zwei Monaten bereiteten die AFDRU-Soldaten drei Millionen Liter Trinkwasser auf, dekontaminierten
öffentliche Gebäude und bauten Brücken. Auch in Tuzla, Bosnien, errichteten sieben österreichische
Pioniere gemeinsam mit 15 bosnischen Soldaten zwei Brücken. Die Pionierarbeiten erfolgten im Rahmen des Ausbildungsprogrammes
von EUFOR Althea, in dem österreichische Soldaten die bosnischen Streitkräfte im Behelfsbrückenbau
ausbilden.
Die internationale Katastrophenhilfseinheit AFDRU war seit 1997 bereits zwölf Mal auf drei Kontinenten im
Einsatz: Unter anderem nach der Erdbebenkatastrophe in Pakistan (2005) oder nach dem Tsunami auf Sri Lanka (ebenfalls
2005). Nach dem Erdbeben in Pakistan erklärte UNICEF die ABC-Abwehrkompanie des Österreichischen Bundesheeres
zur obersten Wasserbehörde im Katastrophengebiet, weil durch ihren Einsatz eine beginnende Cholera-Epidemie
gestoppt werden konnte.
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