Wien investiert in den kommenden vier Jahren 98 Mio Euro in neue Betreuungsplätze - Bundesmittel
aus neuer 15a-Bund-Länder Vereinbarung können nun eingesetzt werden
Wien (rk) - Wien investiert laufend in neue Kleinkindergruppen(Krippen)- und Kindergartenplätze und
hat allein seit 2009 rund 13.300 Plätze geschaffen. Damit hat Wien auch alle Mittel aus den bisher beschlossen
15a-Vereinbarungen zum Ausbau der Betreuungsplätze abgeholt und selbst mehr als das Doppelte in neue Plätze
investiert. "Uns war wichtig, dass es eine weitere 15a-Vereinbarung zu diesem Thema mit dem Bund gibt und
auch einige neue Punkte aufgenommen werden", betont der Wiener Bildungsstadtrat Christian Oxonitsch. So wurden
die abrechenbaren Investitionskosten pro neue Kinderbetreuungseinrichtung um ein Viertel erhöht, weiters kann
in die Co- Finanzierung auch ein Anteil an privaten Investitionskosten hinein gerechnet werden. "Wesentlich
ist auch, dass nun 35 Prozent der Mittel für die Schaffung von Plätzen für Drei- bis Sechsjährige
verwendet werden können."
Vom Bund werden in den kommenden Jahren österreichweit 305 Millionen Euro für den Ausbau der Kinderbetreuung
bereitgestellt, rund 69 Millionen Euro dieser Bundesmittel entfallen auf das Land Wien. "Das ist die größte
Ausbauoffensive der Kinderbetreuung, die es je in Österreich gegeben hat", so Familienministerin Karmasin
und weiter: "Beim Ausbau der Kinderbetreuung geht es nicht nur um die Quantität, sondern auch um die
Qualität. Deswegen können Gelder des Bundes jetzt wesentlich breiter eingesetzt werden, und zwar auch
für Tageseltern, Personal- und Investitionskostenzuschüsse, generations-und gemeindeübergreifende
Projekte und Qualitätsverbesserungen wie kleinerer Betreuungsschlüssel, also kleinere Kindergruppen pro
Betreuer."
Für 3- 6jährige Kinder hat Wien durch den laufenden intensiven Ausbau aktuell eine Versorgungsquote von
über 104 Prozent. Bei den 0-3-Jährigen kommt Wien auf eine Versorgungsquote von 40 Prozent: "Damit
hat Wien als einziges Bundesland die EU-Vorgabe (das Barcelona-Ziel) von 30 Prozent weit überschritten",
freut sich Oxonitsch. Rund 3.000 neue Plätze sollen noch heuer geschaffen werden, das Gesamtbudget der Wiener
Kindergärten umfasst 2014 rund 730 Mio Euro. "Besonders erfreulich ist auch, dass 95 Prozent der Wiener
Kindergärten Öffnungszeiten anbieten, die Eltern eine Vollzeitbeschäftigung ermöglichen",
so Oxonitsch. "Wiener Eltern können sich bei den Kinderkrippen, Kindergärten und Horten auf eine
sehr hohe Betreuungsdichte, Job-orientierte Öffnungszeiten und wenige Schließtage verlassen."
"Gerade der Ausbau der Plätze für 0-3-Jährige ist ein wichtiger Schlüssel für die
Wahlfreiheit bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Wien ist hier schon vorbildlich und kann nun mit den
neuen Bundesmitteln weitere Plätze in diesem Alterssegment schaffen" freut sich Karmasin.
Wichtig sei aber auch, in den Zukunfts-Job "KindergartenpädagogIn" zu investieren: "Wien leistet
sich als einziges Bundesland eine eigene Bildungsanstalt für Kindergartenpädagogik, um hochqualifizierte
MitarbeiterInnen für die Wiener Kindergärten auszubilden. Mit neuen Ausbildungsmodellen wie "Change"
hat Wien bereits 2008 auf den steigenden Bedarf an KindergartenpädagogInnen reagiert." Um die Effizienz
der Ausbildungsschienen weiter zu heben, legt Wien ab Herbst den Fokus verstärkt auf Erwachsenenbildung: "Es
hat sich gezeigt, dass Erwachsene bewusstere Ausbildungsentscheidungen treffen und dann den gewählten Beruf
auch tatsächlich ausüben! Darüber hinaus bringen diese AusbildungskandidatInnen auch wertvolle Lebens-
und Berufserfahrung mit." So werden ab Herbst 2014 fünf Klassen des Kollegs "Change" mit insgesamt
165 Studierenden starten. Insgesamt wendet Wien für den gesamten Ausbildungsbereich der KindergartenpädagogInnen
7 Mio Euro im Jahr auf.
Wien setzt beim Neubau von Kinderbetreuungseinrichtungen verstärkt auf das Campus-Modell mit Kindergarten
und Schule unter einem Dach: In Monte Laa ist im Herbst 2009 der erste Bildungscampus erfolgreich gestartet. Nach
dem Campus Gertrude Fröhlich-Sandner und dem Campus Donaufeld wird jetzt im Herbst der Campus Sonnwendviertel
am Hauptbahnhof mit Kindergarten, Volksschule und erstmals auch einer Mittelschule in Betrieb gehen. "Hier
gehen wir mit gemeinsam nutzbaren Flächen und sogenannten Marktplätzen noch einen Schritt weiter - und
zwar in Richtung eines "Campus plus", wo künftig Kindergarten und Schule noch enger zusammenrücken",
betont Christian Oxonitsch.
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