19. August ist der Internationale Tag der humanitären Hilfe
Wien (caritas) - Aktuell gibt es weltweit so viele Krisenherde wie schon lange nicht: Menschen flüchten
vor Gewalt und Hunger in ihren Heimatländern. In Syrien, im Südsudan, in Westafrika sowie im Nahen Osten
und in der Ukraine sind Menschen auf der Flucht und kämpfen ums Überleben. "Auch wenn wir tagtäglich
mit neuen Schreckensmeldungen konfrontiert sind, dürfen wir angesichts des Leids der Menschen nicht abstumpfen.
Nächstenliebe, Hilfsbereitschaft und Solidarität sind die besten und aktuell dringlichsten Instrumente,
um Not und Elend entgegenzuwirken", appelliert Caritas Präsident Michael Landau anlässlich des Internationalen
Tages der humanitären Hilfe.
Die Caritas ist in diesen Tagen an vielen Orten der Welt für Menschen in Not im Einsatz:
Nordirak
Neue Schreckensbilder aus dem Nordirak haben uns in den vergangen Tagen schockiert: Laut UN sind bereits 1,2
Millionen Menschen innerhalb des Irak auf der Flucht. "Die Verfolgung von Zivilisten aufgrund ihrer Religion
oder Volkszugehörigkeit ist ein klarer Verstoß gegen die Menschenrechte und ein Verbrechen gegen die
Menschlichkeit. Die Menschen im Nahen Osten brauchen jetzt unsere Solidarität", so der Friedensappell
des Caritas Präsidenten. Die Caritas-Hilfe konzentriert sich auf die tägliche Versorgung der vertriebenen
Bevölkerung in der autonomen kurdischen Region mit Nahrungsmitteln, Wasser und anderen Gütern des täglichen
Bedarfs. Über das internationale Netzwerk erreicht die Hilfe der Caritas derzeit 3500 Familien (knapp 20.000
Menschen). Mit Spenden auch aus Österreich soll die Hilfe der Caritas auf insgesamt 30.000 vertriebene Familien
(200.000 Menschen) ausgeweitet werden.
Ukraine
Seit den Auseinandersetzungen am Kiewer Unabhängigkeitsplatz kommt das Land nicht mehr zur Ruhe. Der Bürgerkrieg
im Osten des Landes fordert täglich neue Opfer, auch unter der Zivilbevölkerung. Hunderttausende Menschen
befinden sich bereits auf der Flucht. In 10 Nothilfeprojekten unterstützt die Caritas aktuell 5000 Menschen,
größtenteils Binnenflüchtlinge. "Die Ukraine gehört schon seit Mitte der 90er Jahre zu
den Schwerpunktländern der Auslandshilfe der österreichischen Caritas. Wir werden weiterhin alles unternehmen,
um unseren Nachbarn in Europa beizustehen und in dieser dramatischen Situation die notwendige Nothilfe zu leisten",
so Michael Landau.
Syrien/Libanon/Jordanien
Vor drei Jahren führten politische Unruhen zu einem blutigen Bürgerkrieg in Syrien. Bis heute sind
über neun Millionen Menschen geflüchtet - sowohl innerhalb Syriens als auch in die Nachbarländer.
Mehr als sechs Millionen Kinder sind verletzt oder auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen. Mindestens 10.000 Kinder
wurden UN-Schätzungen zufolge getötet.
Bisher konnte die Caritas mehr als 70.000 Menschen, die Hälfte davon Kinder, mit Nahrungsmitteln, Matratzen
und Hygienekits versorgen.
Westafrika
Die Menschen in der westlichen Sahelzone sind von der dritten Hungerkatastrophe innerhalb von sieben Jahren
betroffen. Vor allem im Tschad, in Niger, Mali und dem Senegal konnte nicht genug geerntet werden, um die Menschen
ausreichend zu versorgen. 564.000 der insgesamt etwa 2 Millionen Kinder im Senegal sind aufgrund von Unterernährung
akut gefährdet, vor ihrem fünften Lebensjahr zu sterben oder einen nicht mehr wiedergutzumachenden Entwicklungsrückstand
zu erleiden.
Die Caritas leistet aktuell für 35.000 Menschen im Senegal Nothilfe. Es ist oberste Priorität, Unterernährung
bei Kleinkindern vorzubeugen bzw. akut unterernährte Kinder so rasch wie möglich zu behandeln. Die Caritas
versorgt in Ernährungszentren gefährdete Kinder und, was enorm wichtig ist, schwangere und stillende
Mütter. Abseits der Nothilfe geht es um langfristige Ernährungssicherung, etwa durch Gemüseanbau,
eigene Saatgutvermehrung und Kleintierhaltung oder Brunnenbau.
Der aktuelle Ebola-Ausbruch wurde bereits in mehreren Ländern Westafrikas zum Gesundheitsnotfall erklärt.
Die Caritas arbeitet mit den Regierungen der betroffenen Länder sowie mit UNICEF in den am stärksten
betroffenen Gebieten zusammen und konzentriert sich auf die Bereitstellung von Informationsmaterialen, die sich
vor allem mit der Verhinderung der Ausbreitung der Epidemie befassen.
Südsudan
Der Südsudan steht vor der schlimmsten Hungersnot in Afrika seit den 1980er Jahren. Von den geschätzten
11 Millionen Einwohnern sind bereits 3,9 Millionen auf akute Nahrungsmittelhilfe angewiesen. Die Caritas leistet
mit 400.000 Euro Soforthilfe für die Betroffenen des Konflikts im Südsudan und der Nuba Region.
Michael Landau: "Mit nur 7 Euro im Monat können wir ein Kind ein Monat lang mit Lebensmitteln versorgen.
Mit einer Million Euro lassen sich 12.000 Menschen nachhaltig vom Hunger befreien. Dass sind auch 12.000 Menschen
weniger, die wackelige Boote besteigen oder auf der Flucht im Mittelmeer ertrinken."
Die Caritas ruft zu Spenden auf:
Kennwort: "Katastrophe Hunger"
Erste Bank
BIC: GIBAATWWXXX
IBAN: AT 23 2011 1000 0123 4560
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