Riedlsperger in Alpbach: "Schadenregulierung soll ein Miteinander und kein Gegeneinander
sein!"
Alpbach/Wien (pwk) - Österreichische Versicherungsmakler diskutieren über Verbesserungspotential
in Abwicklung von Versicherungsschäden im Rahmen des Expertentreffens beim Forum Alpbach 2014. Gunther Riedlsperger,
Obmann des WKÖ-Fachverbands der Versicherungsmakler und Berater in Versicherungsangelegenheiten: „Die Schadenbearbeitung
wird von uns Versicherungsmaklern als wichtigste Aufgabe in der Praxis angesehen. Wir wollen – ganz im Sinne des
Kunden - die Schadenbearbeitung weiter perfektionieren. Die Rechte und Pflichten von Versicherungskunde, Versicherung
und Versicherungsmakler im Bereich Schadenregulierung stehen Großteils diametral zueinander. Jeder Teil hat
Aufgaben zu erfüllen, eine ‚Nicht – oder Schlecht- Erfüllung‘ führt zu haftungsrechtlichen Ansprüchen
und damit meist wieder zu einem Versicherungsfall. Wir wollen im gemeinsamen Diskurs mit der Versicherungswirtschaft
und dem Konsumentenschutz Verbesserungsmöglichkeiten erarbeiten, um dem stetig wachsendem Aufwand in der Schadenabwicklung
Herr zu werden.“
Besucherrekord und hochkarätige Diskutanten
Beim Forum Alpbach 2014 sind die österreichischen Versicherungsmakler bereits zum 9. Mal in Folge mit einer
eigenen Veranstaltung im Vorfeld der Rechts- bzw. Wirtschaftsgespräche vertreten und können mit 280 Anmeldungen
einen neuen Besucherrekord verzeichnen. Hochkarätige Vortragende referieren und debattieren zu existenziellen
Branchen-Themen.
Im „Dorf der DenkerInnen“ diskutieren heuer mit den Vertretern der österreichischen Versicherungsmakler anerkannte
Experten aus der Versicherungswirtschaft, dem Konsumentenschutz und namhafte Repräsentanten der Rechtsprechung.
So macht der ehemalige Bundesminister für Justiz, Dieter Böhmdorfer, auf Lücken und Systemfehler
im Rechtsstaat aufmerksam. Ilse Huber, Vizepräsidentin des OGH, bietet in ihrem Vortrag einen Einblick in
die Arbeitsweise des Obersten Gerichtshofs und die in Versicherungsstreitigkeiten zu lösenden Rechtsfragen.
Den Leistungsfall in der Versicherung und die Rolle des Maklers - aus Sicht des Konsumentenschützers wird
von Georg Rathwallner von der Arbeiterkammer OÖ aufgezeigt.
Der Aufwand für die Bearbeitung von Versicherungsschäden ist in den letzten Jahren massiv gestiegen.
Der Fachverband der Versicherungsmakler sucht daher auch das Gespräch mit den Versicherungsunternehmen, um
-dem Mehraufwand zum Trotz- die Schadenregulierung weiter zu optimieren. Auf Versicherungsseite beleuchten Birgit
Eder, Schadenleiterin der ARAG Versicherung und Wolfgang Reisinger, Leiter Spezialschaden von der Wiener Städtischen
Versicherung die Entwicklung von Versicherungsstreitigkeiten.
FV fordert mehr Objektivität, Qualität und Transparenz
Fachverbandsobmann Gunther Riedlsperger und sein Stellvertreter Gerold Holzer beschreiben nicht nur die Probleme
im Rahmen der Kernaufgabe des Versicherungsmaklers schlechthin, nämlich der Schadenbearbeitung, sondern präsentieren
auch aktuelle Ergebnisse einer österreichweiten Mitgliederbefragung zum Thema. Die Interessenvertretung fordert
schließlich mehr Objektivität, Qualität und Transparenz – va auch in der Zusammenarbeit mit Schadenreferenten
und Sachverständigen. Außerdem soll die Rechtsservice- und Schlichtungsstelle des Fachverbandes, die
insb. von Versicherungsmaklern für deren Kunden bei rechtlichen Auseinandersetzungen mit Versicherern (z.B.
Deckungsablehnungen) angerufen werden kann, weiter gestärkt werden.
Riedlsperger: „Der Versicherungsmakler steht auf Kundenseite und ist Garant für eine korrekte Schadenregulierung.
Wir müssen daher auch kontinuierlich die Schadenabwicklung an die aktuellen Bedingungen anpassen und weiterentwickeln
bzw. suchen wir im konstruktiven Gespräch mit unseren Partnern Lösungsvorschläge für eine gute
Zusammenarbeit. Schadenregulierung soll schließlich – va auch im Sinne des Kunden- ein Miteinander und kein
Gegeneinander sein.“
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