Jetzt Qualität weiter verbessern, Innovationen fördern und Beitragszahler entlasten
Wien (pwk) - Die am 18.08. veröffentlichten Zahlen der Krankenkassen geben Anlass zu Freude: Wie schon
im Vorjahr wird auch heuer wieder mit schwarzen Zahlen zu rechnen sein. Laut Hauptverband der österreichischen
Sozialversicherungsträger erwartet man für 2014 bei einem Gesamtbudget von 16,4 Milliarden einen Überschuss
von 62 Millionen Euro.
Martin Gleitsmann, Leiter der Abteilung Sozialpolitik und Gesundheit der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ),
streicht besonders den Verdienst von Hans Jörg Schelling, Vorsitzender des Hauptverbandes der österreichischen
Sozialversicherungsträger, hervor: "Vorsitzender Schelling und die österreichischen Krankenkassen
setzen auch 2014 den erfolgreichen Konsolidierungskurs fort. Damit ist die Entschuldung der Kassen nahezu vollendet
- und das bei Aufrechterhaltung des hohen Qualitätsniveaus in unserer Gesundheitsversorgung."
Er warnt jedoch vor zu viel Optimismus und weist darauf hin, dass 2014 mit einem stärkeren Anstieg der Ausgaben
für Versicherungsleistungen als noch 2013 gerechnet wird. "Während die Ausgaben 2013 um 2,8% anstiegen,
rechnet man 2014 mit einem Anstieg von 4,9%. Daher sollte es nun zu keinen unbedachten Leistungsausweitungen kommen."
Patienten sollen profitieren
Die WKÖ fordert allerdings, dass der Erfolg mit Augenmaß weitergegeben wird: an Patienten, Gesundheitsdienstleister
und Beitragszahler. Patienten sollen durch Qualitätsverbesserungen von den positiven Wirtschaftsergebnissen
der Krankenkassen profitieren. "Qualitätsverbesserungen, die kurzfristig Investitionen erfordern, langfristig
aber wiederum der Nachhaltigkeit dienen", betont Gleitsmann. Als Beispiel nennt er den Ausbau von Kundenservices
für bessere Information und Transparenz und die Optimierung von Behandlungswegen bei chronischen Erkrankungen,
etwa Diabetes.
Und auch die Versicherten von mehr Investitionen in Innovation profitieren. "Die Kassensanierung der vergangenen
Jahre wurde zu einem sehr großen Teil von der Wirtschaft getragen - Stichwort Einsparungen der Kassen bei
Medikamenten, Heilbehelfen oder privaten Instituten. Jetzt ist es Zeit, Investitionen der Gesundheitswirtschaft
in Innovation zu fördern, um langfristig die Qualität und Nachhaltigkeit der Gesundheitsversorgung zu
verbessern", so Gleitsmann. Wichtig ist nun auch andere Ausgabenbereiche auf Effizienzpotentiale zu untersuchen.
Schließlich gilt es die Beitragszahler zu entlasten. "Die die den Erfolg finanziert haben, sollen
auch daran beteiligt werden." Daher wäre eine moderate Beitragssenkung ein Gebot der Stunde und ein dringend
notwendiges Signal zur Entlastung des Faktors Arbeit.
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