Gedenken an Bertha von Suttner

 

erstellt am
01. 09. 14
10.00 MEZ

Ehrung für eine Vorreiterin der Friedensbewegung
Graz (stadt) - Anlässlich ihres hundertsten Todestages gedenkt die Stadt Graz Friedensnobelpreisträgerin Bertha von Suttner. Sie war eine der wichtigsten Persönlichkeiten in den Bereichen Friedens- und Frauenbewegung im 19.Jahrhundert. Im Rahmen der Stadtsenatssitzung am 29.08. beschloss Bürgermeister Mag. Siegfried Nagl, dass der große Besprechungsraum im ersten Stock des Rathauses künftig den Namen „Bertha von Suttner-Raum" tragen wird.

Der 1843 in Prag geborenen Bertha von Suttner, geb. Kinsky, gelang es in einer Zeit, als Frauen noch kein Wahlrecht hatten, keinen Zugang zu öffentlichen Ämtern und Universitäten erhielten, eine bedeutende Rolle in der Gesellschaft zu übernehmen und der Friedensbewegung einen enormen Auftrieb zu geben.
Es ist nun genau 125 Jahren her, dass Bertha von Suttner den pazifistischen Roman „Die Waffen nieder" veröffentlichte (Herbst 1889) und damals für großes Aufsehen sorgte, indem sie die Schrecken des Krieges aus der Sicht einer Ehefrau beschrieb. Dieses Buch wurde ihr größter literarischer Erfolg, erschien in 37 Auflagen und wurde in zwölf Sprachen übersetzt. Sie sah im Frieden einen naturrechtlich verbürgten Normalzustand, dem der Krieg als Folge eines menschlichen Irrwahns gegenübersteht.

Erste weibliche Friedensnobelpreisträgerin
1905 erhielt sie als erste Frau den Friedensnobelpreis, dessen Schaffung sie bei Alfred Nobel angeregt hatte. Mit diesem verband sie zeitlebens eine enge Freundschaft, nachdem sie kurze Zeit in Paris als seine Privatsekretärin gearbeitet hatte.

Bertha von Suttner starb 1914, sieben Tage vor dem Ausbruch des ersten Weltkrieges, vor dem sie immer gewarnt hatte und den sie immer verhindern wollte.
Viele Veranstaltungen im heurigen Jahr gedenken dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges, wenige erinnerten an die bedeutende Friedensaktivistin, deren Todestag sich heuer zum 100sten Mal jährte.

Mahnung in turbulenten Zeite
Deshalb hat auch der Grazer Gemeinderat mit Dringlichkeitsantrag, eingebracht von GR Manfred Eber in der Sitzung am 12. Juni 2014 mehrheitlich beschlossen, dass die Stadt geeignete Maßnahmen zum Gedenken an den 100. Todestag der Friedensnobelpreisträgerin setzen soll.

Die Stadt Graz will nun eine permanente Erinnerung an Bertha von Suttner im Rathaus schaffen, indem der große Besprechungsraum im ersten Stock ab sofort als „Bertha von Suttner-Raum" bezeichnet werden wird.

Bürgermeister Siegfried Nagl sieht in dieser Ehrung auch eine wichtiges Statement an die Öffentlichkeit: „Gerade in so turbulenten Zeiten wie heute ist es wichtig, eine Frau, welche die Friedensbewegung nachhaltig geprägt hat, in Erinnerung zu behalten".

 

 

 

zurück

 

 

 

 

Kennen Sie schon unser kostenloses Monatsmagazin "Österreich Journal" in vier pdf-Formaten? Die Auswahl finden Sie unter http://www.oesterreichjournal.at