RZB: Solides Ergebnis im ersten Halbjahr 2014

 

erstellt am
01. 09. 14
10.00 MEZ

Periodenüberschuss vor Steuern € 590 Millionen (plus 3 Prozent) – Bilanzsumme € 146 Milliarden (minus1,2 Prozent) – Betriebsergebnis steigt um 3 Prozent
Wien (rzb) - Der Konzern der Raiffeisen Zentralbank Österreich AG (RZB) – er wird vom Spitzeninstitut der Raiffeisen Bankengruppe Österreich und seinen Beteiligungen gebildet, darunter der Teilkonzern Raiffeisen Bank International (RBI), die Sektor-Spezialinstitute und UNIQA – erzielte im ersten Halbjahr 2014 trotz der schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ein solides Ergebnis. „Das bisherige Geschäftsjahr 2014 hat uns vor einige Herausforderungen gestellt. Die strategische Ausrichtung und stabile Basis unseres bewährten Geschäftsmodells haben dennoch ein respektables Ergebnis ermöglicht. Das Umfeld war neben den zahlreichen regulatorischen Vorgaben auch von den politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen in der Ukraine geprägt. Einmal mehr hat sich unsere breite Aufstellung und hohe Diversifikation bewährt“, fasste RZB-Generaldirektor Walter Rothensteiner die Entwicklungen des ersten Halbjahres zusammen.

Das erste Halbjahr 2014 der RZB war von den geopolitischen Spannungen in der Ukraine sowie von neuen Belastungen für den Bankensektor in Ungarn geprägt. Dennoch erzielte die RZB im Berichtszeitraum einen Periodenüberschuss vor Steuern von € 590 Millionen, der um 3 Prozent oder € 17 Millionen über dem Vergleichswert des Vorjahres lag. Zum Anstieg trug auch das Ergebnis der per 31.12.2013 erstmalig vollkonsolidiert einbezogenen Verbundunternehmen in Höhe von rund € 44 Millionen bei. Das Betriebsergebnis stieg um 3 Prozent auf € 1.329 Millionen. Dieser Zuwachs resultierte aus einem höheren Zinsüberschuss, dem ein niedrigeres Handelsergebnis gegenüberstand.

RZB-Strukturprogramm ZukunftPLUS leistet Beitrag
„Die Vollkonsolidierung der Verbundunternehmen im Rahmen des RZB-Programms ZukunftPLUS trägt bereits erste Früchte. Die betroffenen Spezialgesellschaften leisten einen respektablen Beitrag zum Ergebnis der RZB“, so Rothensteiner. Auch 2014 wird dieses im vergangenen Jahr gestartete Strukturprogramm mit Nachdruck umgesetzt. Prozesse und Strukturen auf der Bundesebene der Raiffeisen Bankengruppe werden optimiert und heute noch redundante Aufgabengebiete zur Hebung von Synergien und Effizienzpotenzialen zusammengelegt. „Die strategische Neuausrichtung der Verbundunternehmen mit Fokussierung auf ihre Kernmärkte und Kernprodukte steht weiterhin im Zentrum. Mit ersten Betriebsübergängen im heurigen Jahr wurden bereits erfolgreich Synergien gehoben. Wir rücken unserem Ziel, im Vollausbau des Programms mindestens € 25 Millionen an Einsparungen pro Jahr zu generieren, immer näher“, resümiert Walter Rothensteiner.

Höhere Kapitalausstattung
Im ersten Halbjahr 2014 ergab sich eine harte Kernkapitalquote, d.h. eine Common Equity Tier 1 Ratio (transitional) von 10,8 Prozent. Die Eigenmittelquote erreichte 14,7 Prozent nach 14,2 Prozent zum Jahresende. Die gesamten Eigenmittel der RZB beliefen sich am Ende des zweiten Quartals 2014 auf € 13.088 Millionen und somit einen Anstieg um 3,5 Prozent im Vergleich zum Jahresende. Eigenkapitalstärkend wirkte sich vor allem die Kapitalerhöhung der Raiffeisen Bank International AG im ersten Quartal 2014 aus. Negative Effekte gab es durch die Entwicklung der ukrainischen Hryvna, des russischen Rubels und des ungarischen Forint.

Gestiegene Betriebserträge
Die Betriebserträge stiegen im Vergleich zur Vorjahresperiode um € 4 Millionen auf € 2.962 Millionen. Die Nettozinsspanne erhöhte sich in den ersten beiden Quartalen 2014 aufgrund geringerer Refinanzierungskosten leicht auf 3,08 Prozent. Der Zinsüberschuss stieg um 8 Prozent oder € 158 Millionen auf € 2.097 Millionen. Hauptgründe für diese positive Entwicklung waren die Einbeziehung der Verbundunternehmen, geringere Refinanzierungskosten, eine weitere Optimierung der Liquidität sowie höhere Zinserträge aus derivativen Finanzinstrumenten, vorwiegend in der RBI AG und in Russland.

Der Provisionsüberschuss stieg im Jahresvergleich um € 17 Millionen auf € 805 Millionen, wobei € 31 Millionen auf die Raiffeisen-Verbundunternehmen entfielen. Den höchsten Anstieg verzeichnete das Ergebnis aus der Verwaltung von Investment- und Pensionsfonds. Weiters stiegen auch das Ergebnis aus dem Devisen-, Valuten- und Edelmetallgeschäft sowie jenes aus dem Zahlungsverkehr.

Das Handelsergebnis hingegen ging um € 137 Millionen auf € 7 Millionen zurück, hervorgerufen unter anderem durch wechselkursbedingte Bewertungsverluste aus Fremdwährungspositionen in der Ukraine sowie ein geringeres Volumen an derivativen Finanzinstrumenten in Russland.

Rückgang bei Verwaltungsaufwendungen
Die Verwaltungsaufwendungen sanken im Periodenvergleich um rund 2 Prozent oder € 31 Millionen auf € 1.633 Millionen. Die Cost/Income Ratio verbesserte sich um 1,1 Prozentpunkte auf 55,1 Prozent. Zwar ergab sich ein Anstieg durch die Einbeziehung der Verbundunternehmen, jedoch ergaben sich andererseits auch positive Effekte aus den laufenden Kostensenkungsprogrammen vor allem in der Tschechischen Republik, Polen und Ungarn. In der Ukraine und in Russland traten Rückgänge ein, die vorwiegend durch Währungsabwertungen verursacht wurden. Die durchschnittliche Anzahl der Mitarbeiter verringerte sich im Jahresabstand um 949 auf 59.063 Mitarbeiter. Auch die Zahl der Geschäftsstellen nahm im Jahresabstand um 115 auf 2.951 ab.

Nettodotierungen zu Kreditrisikovorsorgen
Die Nettodotierungen zu Kreditrisikovorsorgen erhöhten sich im Vergleich zur Vorjahresperiode um 29 Prozent oder € 132 Millionen auf € 587 Millionen. Hauptgrund dafür war die von der Abwertung der Hryvna und dem insgesamt schwierigen makroökonomischen Umfeld geprägten Situation in der Ukraine, wo die Nettodotierungen um € 125 Millionen auf € 184 Millionen stiegen.

Die Neubildungsquote – das Verhältnis der Nettodotierungen zu Kreditrisikovorsorgen zu den durchschnittlichen Forderungen an Kunden – erhöhte sich im Jahresvergleich um 0,23 Prozentpunkte auf 1,30 Prozent.

Die NPL Ratio, das Verhältnis der notleidenden Kredite zu den durchschnittlichen Forderungen an Kunden, belief sich im ersten Halbjahr auf 8,5 Prozent nach 8,3 Prozent zum Jahresende 2013. Die NPL Coverage Ratio war mit 65,1 Prozent um 1,7 Prozentpunkte höher als zum Jahresende 2013.

Leichter Rückgang der Bilanzsumme
Die Bilanzsumme der RZB ging seit Jahresbeginn 2014 um 1,2 Prozent oder € 1.711 Millionen auf € 145.613 Millionen zurück. Der Rückgang resultierte im Wesentlichen aus den Währungseffekten – vor allem durch die Abwertung der ukrainischen Hryvna (minus 46 Prozent) – sowie dem Abbau von kurzfristigen Forderungen.

 

 

 

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