Ostermayer verleiht das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik an Hanns Kunitzberger
Berlin/Wien (bpd) - "Hanns Kunitzberger schafft es, dass man seine Arbeit nicht nur sieht, sondern
erleben darf", sagte Bundesminister Josef Ostermayer am 28.08. im Kongresssaal des Bundeskanzleramtes anlässlich
der Verleihung des Goldenen Ehrenzeichens für Verdienste um die Republik Österreich an Hanns Kunitzberger.
"Ein Besuch in seinem Atelier in Berlin führte mir ein Bild vor Augen, in dessen Tiefe ich mich minutenlang
verlieren konnte. Die intensive Dichte, durch die das Bild tiefer als beim ersten Anblick erschien, war wie in
die Unendlichkeit zu blicken. Für dieses Erlebnis möchte ich mich bei Hanns Kunitzberger bedanken",
so der Bundesminister in seinen Begrüßungsworten. Die Auszeichnung gelte als Dank für das bisher
Geschaffene, sei aber ebenso eine Aufforderung, weiterzuarbeiten.
Laudator Klaus Albrecht Schröder, Direktor der Albertina, befasste sich ebenfalls mit der Intensität
und Vielschichtigkeit seiner Werke. Kunitzbergers Ausbildung und Nähe zum Theater hebe ein wesentliches Element
seiner Arbeit hervor: die Wirkung auf Dritte. "Der Dialog zwischen dem Bild und dem Auge des Betrachters –
diese Dialogfähigkeit hat in seinen Bildern und Ausstellungen überlebt", so Schröder. Eine
weitere Dimension würde sich im Farbraum und Farbkörper seiner Werke sowie durch Einsatz von Licht auftun.
Hanns Kunitzberger bedankte sich für die Auszeichnung und bei seiner Familie für die Unterstützung.
"Malerei ist immer unvollständig. Es braucht immer den Betrachter, den Beitrag des Betrachters. Dieser
Beitrag ist ein wesentlicher Moment, dass Malerei zu Bildern wird", so der Geehrte.
Der in Salzburg geborene Künstler Hanns Kunitzberger kommt vom Theater, von Bühnenbild und Regie, doch
die Malerei war bereits in diesen Tätigkeiten sein großes Thema. 1991 wandte er sich ganz der Malerei
zu, es entstand zu diesem Zeitpunkt unter anderem der Malerei-Zyklus "Die Schöpfung". 1996 trat
Kunitzberger erstmals als Maler an die Öffentlichkeit. Seither war er an zahlreichen Ausstellungen bzw. Einzelausstellungen
in Österreich und Deutschland beteiligt. Der Maler verknüpfte seine Arbeit unter anderem mit Komponisten
wie Beat Furrer und Kunsttheoretikern wie Hans Belting. Hanns Kunitzberger hat sich als unverwechselbarer und herausragender
Vertreter der zeitgenössischen österreichischen Kunst profiliert und etabliert. Seit 2009 arbeitet und
lebt er in Berlin.
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