Working Group "Brain Drain - Brain Gain": Migrationsexperten Münz und Kratzmann
für erleichterte Zuwanderung Hochqualifizierter und mehr Willkommenskultur
Wien (öif) - Der Österreichische Integrationsfonds (ÖIF) veranstaltete im Rahmen des Europäischen
Forums Alpbach 2014 eine Breakout-Session zum Thema "Brain Drain- Brain Gain: Wirtschaftliche Potenziale von
Migration in Europa gestern und heute."
Gemeinsam mit über 100 Student/innen diskutierten Demograph Rainer Münz, Migrationsexpertin Katerina
Kratzmann, Leiterin des Österreich-Büros der International Organization for Migration (IOM), Nancy Polutan-Teulieres
von der UN-Flüchtlingsorganisation (UNHCR) und Hubert Neuwirth von der Austrian Development Agency (ADA) über
mögliche Auswirkungen von Migration auf das Wirtschaftspotenzial Österreichs und analysierten die wirtschaftlichen,
sozialen und politischen Folgen von Migration.
Willkommenskultur in Österreich fördern
Der Migrationsexperte Rainer Münz betonte: "Österreich hat Migrantinnen und Migranten einiges
zu bieten. Aber wir müssen Hochqualifizierte auch gezielt auf Österreich aufmerksam machen und bei uns
willkommen heißen. Dazu ist es nötig, bürokratische Hürden abzubauen und mitgebrachte Qualifikationen
zügig anzuerkennen. Zugleich sollten wir noch stärker an einer ausgeprägten Willkommenskultur arbeiten,
um Zuwanderinnen und Zuwanderern einen schnellen und erfolgreichen Start in Österreich zu ermöglichen."
Katerina Kratzmann (IOM) erklärte: "Um als Zielland für hochqualifizierte Migrantinnen und Migranten
attraktiver zu werden, muss Österreich die Steuerung von qualifizierter Zuwanderung und den Zugang für
Gutqualifizierte erleichtern." Dass hier Aufholbedarf bestehe, zeige sich auch in den Antragzahlen zur Rot-Weiß-Rot-Karte,
die 2013 mit 1.700 Anträgen weit hinter den erwarteten 8.000 zurück blieb. Kratzmann ergänzte: "Es
geht aber nicht nur darum, Hochqualifizierte ins Land zu holen, sondern auch darum gutausgebildete Personen mit
Migrationshintergrund in Österreich zu halten. In Deutschland zeigt sich etwa, dass viele Gutqualifizierte
wieder in die Heimatländer ihrer Eltern zurückkehren - hier geht wertvolles Potenzial verloren."
Hubert Neuwirth (ADA) und Nancy Polutan-Teulieres (UNHCR) strichen Integration als zweiseitigen Prozess heraus
und betonten, dass sowohl Zuwander/innen wie auch die Aufnahmegesellschaft gefordert seien, die Nutzen gesteigerter
Mobilität noch bewusster wahrzunehmen.
ÖIF-Stipendien für Teilnahme am Forum Alpbach vergeben
Im Rahmen des Europäischen Forums Alpbach vergab der ÖIF heuer zum zweiten Mal 15 Stipendien an Student/innen
mit Migrationshintergrund. Franz Wolf, Geschäftsführer des ÖIF: "Der Österreichische Integrationsfonds
fördert mit der Teilnahme junger Migrantinnen und Migranten am Forum Alpbach den Zukunftsdiskurs zum Thema
Integration. Es ist das Ziel des ÖIF, junge Potenziale zu fördern und ihnen Chancen zu eröffnen.
Wir freuen uns, dass wir mit unserem Alpbach-Stipendium erneut 15 jungen, hochmotivierten Talenten die Teilnahme
an diesem Forum ermöglichen konnten."
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