Migrationsexperten betonen Handlungsbedarf
 bei Zuwanderung von Fachkräften

 

erstellt am
27. 08. 14
10.00 MEZ

Working Group "Brain Drain - Brain Gain": Migrationsexperten Münz und Kratzmann für erleichterte Zuwanderung Hochqualifizierter und mehr Willkommenskultur
Wien (öif) - Der Österreichische Integrationsfonds (ÖIF) veranstaltete im Rahmen des Europäischen Forums Alpbach 2014 eine Breakout-Session zum Thema "Brain Drain- Brain Gain: Wirtschaftliche Potenziale von Migration in Europa gestern und heute."

Gemeinsam mit über 100 Student/innen diskutierten Demograph Rainer Münz, Migrationsexpertin Katerina Kratzmann, Leiterin des Österreich-Büros der International Organization for Migration (IOM), Nancy Polutan-Teulieres von der UN-Flüchtlingsorganisation (UNHCR) und Hubert Neuwirth von der Austrian Development Agency (ADA) über mögliche Auswirkungen von Migration auf das Wirtschaftspotenzial Österreichs und analysierten die wirtschaftlichen, sozialen und politischen Folgen von Migration.

Willkommenskultur in Österreich fördern
Der Migrationsexperte Rainer Münz betonte: "Österreich hat Migrantinnen und Migranten einiges zu bieten. Aber wir müssen Hochqualifizierte auch gezielt auf Österreich aufmerksam machen und bei uns willkommen heißen. Dazu ist es nötig, bürokratische Hürden abzubauen und mitgebrachte Qualifikationen zügig anzuerkennen. Zugleich sollten wir noch stärker an einer ausgeprägten Willkommenskultur arbeiten, um Zuwanderinnen und Zuwanderern einen schnellen und erfolgreichen Start in Österreich zu ermöglichen." Katerina Kratzmann (IOM) erklärte: "Um als Zielland für hochqualifizierte Migrantinnen und Migranten attraktiver zu werden, muss Österreich die Steuerung von qualifizierter Zuwanderung und den Zugang für Gutqualifizierte erleichtern." Dass hier Aufholbedarf bestehe, zeige sich auch in den Antragzahlen zur Rot-Weiß-Rot-Karte, die 2013 mit 1.700 Anträgen weit hinter den erwarteten 8.000 zurück blieb. Kratzmann ergänzte: "Es geht aber nicht nur darum, Hochqualifizierte ins Land zu holen, sondern auch darum gutausgebildete Personen mit Migrationshintergrund in Österreich zu halten. In Deutschland zeigt sich etwa, dass viele Gutqualifizierte wieder in die Heimatländer ihrer Eltern zurückkehren - hier geht wertvolles Potenzial verloren."

Hubert Neuwirth (ADA) und Nancy Polutan-Teulieres (UNHCR) strichen Integration als zweiseitigen Prozess heraus und betonten, dass sowohl Zuwander/innen wie auch die Aufnahmegesellschaft gefordert seien, die Nutzen gesteigerter Mobilität noch bewusster wahrzunehmen.

ÖIF-Stipendien für Teilnahme am Forum Alpbach vergeben
Im Rahmen des Europäischen Forums Alpbach vergab der ÖIF heuer zum zweiten Mal 15 Stipendien an Student/innen mit Migrationshintergrund. Franz Wolf, Geschäftsführer des ÖIF: "Der Österreichische Integrationsfonds fördert mit der Teilnahme junger Migrantinnen und Migranten am Forum Alpbach den Zukunftsdiskurs zum Thema Integration. Es ist das Ziel des ÖIF, junge Potenziale zu fördern und ihnen Chancen zu eröffnen. Wir freuen uns, dass wir mit unserem Alpbach-Stipendium erneut 15 jungen, hochmotivierten Talenten die Teilnahme an diesem Forum ermöglichen konnten."

 

 

 

Allgemeine Informationen:
http://www.integrationsfonds.at

 

 

 

 

 

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