Sölden (oetztal.com) - Auf der wohl größten Freilichtbühne im Alpenraum
wird von 4. bis 14. September die Geschichte von „Friedl mit der leeren Tasche“ aufgeführt. Schauplatz für
das alpine Drama in Form eines Wandertheaters ist die Gegend rund um das Bergsteigerdorf Vent im Ötztal.
Sehr konflikt- und zeitweise entbehrungsreich verlief das Leben des Habsburgerherzogs Friedrich von Tirol. Vor
fast 600 Jahren musste der Adelige geächtet und nahezu mittellos fliehen, da er auf den falschen Papstkandidaten
gesetzt hat. Mit dem Spottnamen „Friedl mit der leeren Tasche“ belegt, führte ihn sein Weg auch ins Ötztal.
Auf den Rofenhöfen bei Vent fand er Unterschlupf. Die Bauern halfen ihm über das Niederjoch nach Meran
zu gelangen, von wo aus Friedl die Herrschaft über Tirol zurückeroberte.
Herzog als Freund der Bauern
Im September 2014 erzählt der österreichische Regisseur Hubert Lepka (Hannibal, Schafberg 1911, Baby
Jet) seine Version der spektakulären Flucht in Form des Wandertheaters „Friedl“. Die Natur ist die Bühne.
Das Stück wird an Schauplätzen aufgeführt, die heute kaum anders aussehen als zu Friedls Zeiten.
Sozusagen ein historisches Road-Movie auf einer der schönsten Wanderrouten des Ötztales mit tosendem
Wildbach, weidenden Schafen, Bergziegen und Haflingern inklusive.
Naturnahe Kulisse
Den Zuschauern offenbart „Friedl“ ein einzigartiges Theatererlebnis. Gemeinsam mit den Schauspielern wandern
sie zu den einzelnen Spielorten von Vent auf 1.900 m bis hin zum Fuß des Niederjochferners auf 2.600 m. Die
Spiel- und Gehzeit beträgt fünfeinhalb Stunden. Mittels Funkkopfhörer gelangen die Dialoge der Darsteller
auch aus größerer Distanz zum Publikum. Gesprochen wird in Deutsch, in einer immer verständlichen
Mischung aus Hochdeutsch und authentischem Ötztaler Dialekt. Nach dem letzten Akt setzen sich Teilnehmer und
Schauspieler in der Martin Busch Hütte zusammen, um sich über die Eindrücke des Stücks zu unterhalten.
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