Linzer Vizebürgermeister Mag. Baier besucht Grabungen am Schlossberg
Linz (stadt) - Seit mittlerweile 14 Jahren begibt sich jeweils im August ein Team aus WissenschaftlerInnen,
StudentInnen und archäologisch Interessierten am Schlossberg auf Spurensuche nach dem antiken und mittelalterlichen
Linz. Dabei wurde heuer das beste Grabungsergebnis erzielt, was die früheste Holzbauphase aus dem 1. Jahrhundert
in Linz betrifft.
Die nun langsam zu Ende gehenden Arbeiten nahm Vizebürgermeister Mag. Bernhard Baier zum Anlass, dem Forschungsteam
einen Besuch abzustatten und sich ein Bild von den heurigen Grabungen auf der Keplerwiese zu machen. „Es ist erstaunlich,
welch wertvolle Erkenntnisse jedes Jahr aufs Neue gewonnen werden können. Ich bedanke mich für das Engagement
bei der Erforschung ur- und frühgeschichtlicher Siedlungen in unserer Stadt“, so der Linzer Kulturreferent.
Unter bewährter Projektleitung des Linzer Stadtarchäologen Univ.-Prof. Dr. Erwin M. Ruprechtsberger (Nordico)
und Univ.-Prof. Otto H. Urban (Institut für Urgeschichte und historische Archäologie der Universität
Wien) konzentrierte sich die heurige Forschungskampagne auf den Bereich in der Nähe der Schanze aus der Napoleon-Zeit.
In zwei Metern Tiefe wurden dabei die Fundamente von zwei parallel situierten ländlichen Holzbauten weitgehend
freigelegt. Sie sind jeweils rund zehn Meter lang und vier Meter breit und stammen aus dem 1. Jahrhundert (ca.
30 – 70 n.Chr.). Mit diesem Grabungsergebnis kann das früheste Lentia bautechnisch gut nachvollzogen werden.
Einen Meter darüber sind spätantike Mauerreste aus der Steinbauphase des 4. bis 5. Jahrhunderts nachweisbar.
Über diesen liegt wiederum das Betonfundament von Stallungen aus der NS-Zeit. Dieser Grabungsschnitt spiegelt
damit Ausschnitte aus 20 Jahrhunderten Linzer Geschichte wider. Die detaillierten Ergebnisse werden nach Abschluss
der diesjährigen Forschungsarbeit veröffentlicht.
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