Bozen (lpa) - Von der Selbstversorgung zu einer modernen, absatzorientierten soll die Landwirtschaft in einer
der größten exiltibetischen Siedlungen in Südindien entwickelt werden, und zwar auch mit Südtiroler
Hilfe. Die Grundlagen für dieses Projekt der Entwicklungszusammenarbeit hat Landeshauptmann Arno Kompatscher
am 25.08. mit der Innenministerin der exiltibetischen Regierung, Dolma Gyari, gelegt.
Bylakuppe in Südindien ist mit rund 10.000 Einwohnern eine der größten Siedlungen der Exil-Tibeter.
Ihr Auskommen finden sie vor allem in der Landwirtschaft, die allerdings in erster Linie auf die Selbstversorgung
ausgerichtet ist. Noch, denn mit Südtiroler Hilfe soll daraus eine moderne, absatzorientierte Landwirtschaft
werden. "Damit sichert man den Bewohnern ein Einkommen und verhindert, dass junge Tibeter abwandern",
so Landeshauptmann Kompatscher, der die Basis für das Entwicklungszusammenarbeits- Projekt mit der exiltibetischen
Innenministerin Dolma Gyari gelegt hat.
Auf dem Weg hin zu einer modernen Landwirtschaft steht zuallererst der Wissenstransfer: "Wir werden die Exiltibeter
mit landwirtschaftlichem Know-how unterstützen", so Kompatscher. Bereit gestellt wird dieses durch Experten
des Land- und forstwirtschaftlichen Versuchszentrums Laimburg, das sich bereit erklärt hat, das Projekt technisch
zu begleiten. "Unsere Fachleute werden mit einem Forschungs- und Schulungszentrum vor Ort zusammenarbeiten",
so der Landeshauptmann. Darüber hinaus soll im Rahmen des Projekts auch ein Lehraufenthalt von zwei tibetischen
Agrarexperten in Südtirol organisiert werden. Und auch finanzielle Hilfe wird gewährt. "In diesem
Jahr werden wir rund 12.000 Euro in dieses Projekt investieren, im kommenden voraussichtlich noch einmal rund doppelt
so viel", so der Landeshauptmann.
Bilanz gezogen haben Landeshauptmann und Innenministerin bauch über bereits laufende Südtiroler Projekte
für die Exiltibeter. So wurde im vergangenen Jahr etwa ein erster Beitrag zum Bau eines Heims für 110
exiltibetische Buben im Bundesstaat Himachal Pradesh im Norden Indiens gewährt. Zudem wurde vor kurzem das
von der Eurac und der Italien-Tibet-Initiative Südtirol organisierte und vom Land Südtirol finanzierte
Ausbildungsprogramm zugunsten der Exiltibeter abgeschlossen. Geschult wurden die Teilnehmer - darunter auch mehrere
Mitglieder der Exilregierung - in den Bereichen Minderheiten und Autonomie, Alpine Landwirtschaft und Regionalentwicklung.
|