Ausschreibung für Projekt "Migration sammeln" passiert zuständigen Ausschuss
Wien (rk) - Vor 50 Jahren hat Österreich aktiv begonnen, Arbeitskräfte aus dem Ausland für
den heimischen Arbeitsmarkt anzuwerben. Dieses Jubiläum nimmt die Stadt zum Anlass einen bedeutenden Teil
der Wiener Geschichte zu sammeln und zu sichern. "Migration sammeln" heißt das Projekt, dessen
Ausschreibung soeben den zuständigen Ausschuss des Wiener Gemeinderates passiert hat. Ziel ist die Bewahrung
von Lebenszeugnissen einer Generation, die für die Sammlung der Stadt Wien nicht verloren gehen sollen. "Jeder
Wiener und jede Wienerin hat ihre eigene Biografie - jede davon ist selbstverständlich Teil der Geschichte
der Stadt. Migration hat Wien entscheidend geprägt, es ist höchste Zeit, das auch entsprechend aufzuarbeiten!",
erklärt die Wiener Integrationsstadträtin Sandra Frauenberger die Intention des Projekts.
Organisiert wird die Sammlung in Zusammenarbeit der MA 17 und dem Wien Museum "Die Sammlung des Wien Museums
- mit mehr als einer Million Objekten - steht für das kulturelle Erbe unserer Stadt. Ein wichtiger Teil davon
sind natürlich auch die Lebenszeugnisse der Wienerinnen und Wiener mit Zuwanderungsgeschichte", betont
Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny die historische Relevanz des Themas. Ab sofort werden AuftragnehmerInnen
gesucht, die von Herbst 2014 bis Mitte 2016 ein schlüssiges Detailkonzept erarbeiten und museumsrelevante
Objekte unter Einhaltung museologischer Standards sammeln. Gesucht werden museumsrelevanten Objekte und Bilder
zur Geschichte der GastarbeiterInnen-Migration aus der Türkei und dem ehemaligen Jugoslawien, also Lebenszeugnisse
der "GastarbeiterInnen-Migration". Die Ausschreibung ist in den nächsten Tagen hier > abrufbar.
Die wichtige Einbettung der GastarbeiterInnen-Geschichte in die Wiener Stadtgeschichte betonen auch VertreterInnen
der Regierungsparteien, mit deren Stimmen das Projekt beschlossen wurde. "Seit Jahrzehnten haben alle WienerInnen
ungeachtet ihrer Herkunft eine gemeinsame Geschichte entwickelt, die nun mit der Aufbereitung der Stadt- und Migrationsgeschichte
dokumentiert und archiviert wird. Dies ist ein Meilenstein in der Stadtpolitik, um eine kollektive Erinnerungskultur
zu schaffen und unser Wir-Gefühl als WienerInnen zu stärken", so Senol Akkilic, Gemeinderat der
Wiener Grünen. In dieselbe Kerbe schlägt auch Safak Akcay, Gemeinderätin der Wiener SPÖ, die
sich über das rot-grüne Regierungsprojekt erfreut zeigt: "Vor 50 Jahren sind die ersten GastarbeiterInnen
nach Wien gekommen. Sie haben Wien mitgeprägt und sind Teil unserer Geschichte. Ich freue mich sehr, dass
dieser Teil der Geschichte Platz in der Sammlung des Wien Museums erhält."
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