LH Kompatscher zu Degasperi-Preis für Prodi:
Bozen (lpa) - "Romano Prodi war einer der wichtigen Baumeister Europas der letzten Jahre, die Anerkennung
kommt also nicht von ungefähr." Die Anerkennung, von der Landeshauptmann Arno Kompatscher spricht, ist
der Degasperi-Preis, den das Trentino am 05.09. dem ehemaligen Kommissionspräsidenten überreicht hat.
Kompatscher hat dem Preisträger durch seine Anwesenheit Respekt gezollt.
Prodi sei, so der Landeshauptmann, nicht nur eine für die Entwicklung Europas wichtige Figur, sondern stets
auch ein Freund Südtirols und seiner Autonomie gewesen. "Mit Prodi als Regierungschef ist unsere Autonomie
Schritt für Schritt weiterentwickelt worden", so Kompatscher. Das Land habe dies schon 2010 (ebenfalls
am Tag der Autonomie mit der Verleihung des Großen Verdienstordens gewürdigt.
Damals hatte Prodi betont, dass er Südtirol stets als Vorbild nenne, wenn es darum gehe, ethnische Streitigkeiten
beizulegen, aber auch als Beispiel dafür, wie ein Land verwaltet werden müsse. "Prodi hat erkannt,
wie wichtig es ist, auch den Regionen Verantwortung zu überlassen", so der Landeshauptmann, der betont,
dass auch das Europa, an dem Prodi als Kommissionspräsident mitgebaut habe, heute eines sei, das sich in Richtung
eines Europa der Regionen entwickeln müsse.
Die Degasperi-Preisverleihung nutzt Kompatscher schließlich auch, um an den Pariser Vertrag zu erinnern,
den Alcide Degasperi 1946 als Ministerpräsident und Außenminister in Personalunion unterzeichnet hat.
"Damals hat man das Abkommen in Südtirol mit Skepsis aufgenommen, war enttäuscht, dass man nicht
mehr erreicht hatte, heute können wir aber sagen, dass der Vertrag die Magna Charta unserer Autonomie ist",
so der Landeshauptmann. Nicht zuletzt sei es dank des Pariser Vertrags, dass die Autonomie keine innerstaatliche
Angelegenheit sei, sondern international abgesichert. "Das gibt uns einen besonderen Stellenwert auch unter
den autonomen Ländern", so Kompatscher.
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