Stadt Wien und TU Wien arbeiten mit BürgerInnen an Stadtentwicklungskonzept für Liesing – Werkstattwoche
vor Ort
Wien (rk) - Liesing hat sich in den vergangenen Jahrzehnten stark gewandelt. Aus ehemaligen Betriebsgebieten und
Gärtnereien werden Wohnviertel und die Bevölkerungszahl steigt, wie überall in Wien, auch hier.
Dieser Wandel führt unter anderem zu einem steigenden Bedarf an nutzbaren Freiräumen, an neuen Schulen
und Kindergärten und an einem leistungsfähigen Verkehrsnetz. Bei dieser Entwicklung nehmen die Bewohnerinnen
und Bewohner des Bezirks eine entscheidende Rolle ein. Deshalb sind sie eingeladen, in einer Perspektivenwerkstatt
von 8. bis 12. September in der ehemaligen Sargerzeugung Atzgersdorf die Anforderungen an die künftige Entwicklung
mitzuerarbeiten.
"Überall dort, wo sich die Stadt stark verändert, wollen wir mit den BewohnerInnen ein Bild von
der künftigen Entwicklung ihres Bezirks entwerfen. Dieses Beteiligungsverfahren gibt den Liesingerinnen und
Liesingern die Möglichkeit, ihre Erwartungen und Anforderungen zu formulieren. Diese fließen gemeinsam
mit fachlichen Positionen in ein Entwicklungskonzept ein, in dem wesentliche Qualitätskriterien für die
Zukunft des Bezirks festgehalten sind", betont Wiens Vizebürgermeisterin und Planungsstadträtin
Maria Vassilakou.
"Ziel des Bezirkes ist es, nachvollziehbare tragfähige und abgestimmte Grundlagen für die Zukunft
von Liesing gemeinsam mit den Liesingerinnen und Liesingern zu erarbeiten. Die Versorgung der wachsenden Liesinger
Bevölkerung mit Schulen und Kindergräten, die Bewältigung des Verkehrs und ein attraktives Freiraumnetz
stehen dabei im Mittelpunkt des Prozesses", beschreibt Bezirksvorsteher Gerald Bischof die Anforderungen an
das Entwicklungskonzept.
Ein Planungsteam der TU Wien rund um Prof. Rudolf Scheuvens wird in Kooperation mit der Stadt Wien und dem Bezirk
ein Entwicklungskonzept erstellen, das die Grundlage für alle kommenden Stadtplanungsvorhaben in Liesing bilden
soll. Schwerpunkte sind dabei Atzgersdorf und In der Wiesen. "Die Gestaltung von Wachstumsprozessen ist eine
komplexe und anspruchsvolle Aufgabe und es braucht eine Strategie, um zwischen unterschiedlichen Interessen und
Zuständigkeiten zu vermitteln und die Bedürfnisse einer wachsenden Stadt mit jenen der Bevölkerung
vor Ort zusammenzuführen", sagt Prof. Rudolf Scheuvens. "Es geht dabei um nicht weniger, als ein
gemeinsames Verständnis und Vertrauen in die Entwicklung von Liesing zu schaffen."
Gegenüber manchen baulichen Entwicklungen ist eine gewisse Skepsis zu erkennen und diese Bedenken sind ernst
zu nehmen. Es gilt, ein angemessenes Verhältnis zwischen Wohnraum und Freiraum herzustellen, die Lebensqualität
zu bewahren und die Leistbarkeit des Wohnens zu gewährleisten. Darüber hinaus müssen Wege gefunden
werden, um bestehende und neue Stadtviertel besser miteinander in Beziehung zu setzen und einen Mehrwert des Neuen
zu schaffen für all jene, die bereits heute hier wohnen. "Mit dem intensiven und zugleich kompakten Arbeiten
vor Ort wird die Aufmerksamkeit auf die zentralen Fragen zur künftigen Entwicklung Liesings gebündelt.
Hier können alle selbst an Plänen mitarbeiten und werden aufgefordert, ihre Interessen gegenüber
anderen zu argumentieren", so Scheuvens abschließend.
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