Jetzt liegt der Ball bei den nationalen Regierungen: Die Zinspolitik muss durch Wachstumsimpulse
und Strukturreformen der EU-Staaten unterstützt werden
Wien (pwk) - „Die Europäische Zentralbank hat mit ihrem heutigen Schritt einen entscheidenden Beitrag
im Kampf gegen die Wirtschaftsflaute geleistet“, begrüßt WKÖ-Präsident Christoph Leitl die
Entscheidung der EZB, den Euro-Leitzinssatz auf das Rekordtief von 0,05% zu senken. „Die Zinssenkung selbst ist
nur eine Nuance, aber wichtiger ist das Signal an die Kapitalmärkte: Die EZB reagiert auf die zuletzt niedrigeren
Wachstumsprognosen für den Euroraum und betreibt somit aktive Konjunkturpolitik. Wachstum ist für die
EZB offensichtlich ein wichtiges Anliegen – auch entgegen ihrem eigentlichen Ziel der Preisstabilität.“
„Die EZB hat ihren Teil getan, um Investitionen zu stimulieren. Jetzt liegt der Ball bei den nationalen Regierungen:
Die Zinspolitik muss durch Wachstumsimpulse und Strukturreformen der EU-Staaten unterstützt werden“, fordert
der WKÖ-Präsident. Es sei eine angenehme Begleiterscheinung, dass der niedrigere Wechselkurs die Exportaktivitäten
Europas unterstützt: „Insbesondere für eine kleine, offene Volkswirtschaft wie Österreich sollte
dies positive Effekte haben.“
Wichtig ist, dass der Einlagenzinssatz weiter gesenkt wurde, was dazu führt, dass das Geld im Umlauf kommt
– und damit vermehrt der Realwirtschaft und für Investitionen zur Verfügung steht. Wie zuletzt von der
OeNB bekanntgegeben, werden die niedrigen Zinsen in Österreich auch direkt an die Unternehmen weitergegeben.
Dies ist auch dringend nötig: 2013 sind die Investitionen in Österreich um 0,7 % gegenüber dem Vorjahr
gesunken. „Und aufgrund der schwachen Konjunkturaussichten ist die Zurückhaltung der Unternehmen bei Investitionen
immer noch hoch. Die Zinssenkung ist daher ein bedeutendes Signal an sie“, so Leitl abschließend. Auch der
heute angekündigte Aufkauf von Unternehmenskrediten - sogenannten ABS-Papieren - dürfte die Betriebe
mit mehr Geld versorgen und die Konjunktur ankurbeln.
|